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  • SG Dynamo Dresden, 30. August 2012

     

    Tobias Jänicke verpflichtet


    Von:  Stephan R.T.

    Die SG Dynamo Dresden hat mit sofortiger Wirkung Mittelfeldspieler Tobias Jänicke verpflichtet. Der 23-Jährige wechselt ablösefrei zu Dynamo, sein Vertrag beim FC Hansa Rostock war im Sommer ausgelaufen. In Dresden erhält Tobias Jänicke einen Zweijahresvertrag bis zum 30. Juni 2014. Bereits am Donnerstag nimmt der Neubrandenburger, der als beidfüßiger Offensivspieler auf beiden Außenpositionen im Mittelfeld eingesetzt werden kann, am Abschlusstraining vor dem Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern unter Cheftrainer Ralf Loose im Großen Garten teil.

    „In seinem noch jungen Alter hat Tobias schon viele Zweitliga-Einsätze auf seinem Konto. Mit seiner Verpflichtung wollen wir die Konkurrenzsituation auf den Außenbahnen weiter beleben“, erklärte Dynamos Sportlicher Leiter Steffen Menze.

    Tobias Jänicke sagte zufrieden: „Ich möchte mit meiner Leistung dazu beitragen, dass Dynamo in dieser Saison die gesteckten Ziele erreicht. Für mich persönlich hoffe ich, dass ich in Dresden in meiner sportlichen Entwicklung einen weiteren Schritt nach vorn machen kann. Ich freue mich, dass ich hier die Möglichkeit bekomme, mich weiterhin in der zweiten Bundesliga zu beweisen. Mit Rostock habe ich schon zweimal vor einer beeindruckenden Kulisse in Dresden gespielt, das ist mir in besonderer Erinnerung geblieben.“

    Tobias Jänicke wurde am 16.03.1989 in Neubrandenburg geboren. 1994 begann er beim SV Tollense Neubrandenburg mit dem Fußballspielen. Mit 14 Jahren wechselte er zum F.C. Hansa Rostock in den C-Jugendbereich. Später etablierte er sich in der A-Jugend mit dem F.C. Hansa in der Junioren-Bundesliga und kam dort insgesamt auf 41 Einsätze. In der Saison 2009/10 feierte Jänicke am ersten Spieltag in der zweiten Bundesliga beim Auswärtsspiel in Bielefeld sein Profi-Debüt für die Norddeutschen. Insgesamt absolvierte der 23-Jährige bisher 62 Zweitligaspiele (6 Tore). In der dritten Liga kam er auf 37 Einsätze und traf dabei neun Mal. Im DFB-Pokal gelang ihm ein Tor in drei Spielen.

    Wir sind ein bunter Haufen!

    27 Fußballer stehen im Zweitligakader von Dynamo Dresden. 27 Biographien. 27 Menschen. 13.000 Mitglieder stehen für ihren Verein Dynamo Dresden ein. 13.000 Biographien. 13.000 Menschen. 28.000 Fans stehen am Freitag im Stadion hinter Dynamo. 28.000 Biographien. 28.000 Menschen.

    Ein bunter Haufen.

    Wir sind stolz darauf, dass in unserem Verein und damit in unserem Alltag viele verschiedene Lebensentwürfe, Glaubensrichtungen und Kulturen vertreten sind. Diese Vielfalt macht uns einzigartig und interessant. Sie macht uns stark und sie hilft uns, unsere Sportgemeinschaft weiter auf den Weg nach oben zu bringen. Wir müssen jeden Tag etwas dafür tun: Toleranz zeigen, respektvoll miteinander umgehen, fair sein. Das ist eine Selbstverständlichkeit.

    Und trotzdem ist es eine Verpflichtung für Dynamo Dresden, auch darüber hinaus mit gutem Beispiel voran zu gehen. Denn wir kennen unsere Geschichte. Wir wissen um die Schwierigkeiten und um die Rückschläge, die wir erleben mussten und weiterhin erleben können. Wir sind demütig und selbstkritisch, aber auch motiviert und selbstbewusst.

    Dynamo Dresden wird nicht nachlassen, sich gegen Diskriminierung und für Toleranz zu engagieren. Wir werden unsere Spieler, Mitarbeiter und Gremienmitglieder immer nach ihren Fähigkeiten und ihrem Engagement bewerten, nicht nach ihrer Herkunft. Wir werden laut unsere Stimme erheben, wo wir für Aufmerksamkeit sorgen müssen, und leise dort mitwirken, wo Fachleute unsere Unterstützung brauchen. Wir werden uns vor unsere Sportler und Fans stellen, wenn sie beleidigt oder angegriffen werden. Und wir werden uns hinter ihnen versammeln, wenn sie – wie Mickael Poté in Chemnitz – die Dumpfbacken der Lächerlichkeit preisgeben. Rassistische Äußerungen sind ein Beleg für Schwäche und Dummheit und wer auch immer sich zu ihnen hinreißen lässt, trifft damit stets auch unsere Spieler, unsere Mannschaft, unseren Verein, unsere Sportgemeinschaft.

    Als Dynamo Dresden sehen wir bei uns dieselbe Verpflichtung wie bei jedem anderen Mensch und Akteur in unserem Land. Wir haben uns gegen menschenverachtende Ideologien, Gewalt und Voreingenommenheit zu engagieren: Wir als Institution, genauso wie jeder einzelne, der sich mit uns und unseren Zielen verbunden fühlt.

    Denn es geht nicht um Mickael Poté, den Chemnitzer FC oder den Fußball in Ostdeutschland. Es geht um unsere Gesellschaft, in der offensichtlicher und unterschwelliger Rassismus noch immer eine genauso traurige wie zu verurteilende Realität ist. Fußball ist nur ein Teil dieser Wirklichkeit, denn Rassismus wird nicht beim Verlassen eines Stadions auf den Tribünen zurückgelassen. Diese Idiotie wandelt noch in zu vielen Köpfen durch unsere Straßen. Dort muss ihr genauso begegnet werden wie in den Kurven und auf dem Rasen.

    Es geht um Mut, ums Thematisieren, um Reaktionen. Es geht darum, nicht müde zu werden. Nicht aufzuhören. Und immer wieder klar zu stellen:

    Wir sind ein bunter Haufen! Merkt euch das!

    Enrico Bach

    Zur Tabelle der zweiten Bundesliga

    Geschrieben von:  Stephan R.T.

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