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  • TuS Hattingen 1863, 06. Februar 2008

     

    Trainer Markus Völling im Gespräch


    Von:  thom.as

    Der TuS Hattingen spielt in der Bezirksliga Westfalen, Staffel 14 und überwintert mit 24 Punkten aus 17 Spielen auf einem relativ sicheren zehnten Rang. Die Spielzeit 2006/07 wurde mit einem sechsten Platz gekrönt. Was konnte man daher für heuer erwarten? Seit drei Jahren trainiert Markus Völling die Mannschaft aus Westfalen. Im Gespräch mit die-fans.de blickte Völling auf die aktuelle Saison und verriet, warum gute Spieler knapp sind.

    Herr Völling, könnten Sie noch einmal kurz auf die Hinrunde zurückblicken?

    Die Hinrunde ist für uns im Grunde ganz ordentlich verlaufen. Bis auf die Tatsache, dass wir in drei Spielen Punkte abgegeben haben, die wirklich nicht nötig waren. Und mit diesen neun Punkten wären wir jetzt wohl etwas weiter oben in der Tabelle. Das ist schon irgendwie ärgerlich. Ich meine, wir haben die Punkte gegen Mannschaften verloren, die nun unten drin stehen. Das ist umso bitterer.

    ...lag es an der Leistung?

    Bei der 0:4-Pleite im ersten Saisonspiel auswärts gegen den VfB Westhofen haben wir uns schon ziemlich blöd angestellt. Wir haben einfach unter unseren Möglichkeiten gespielt und folgerichtig auch verdient verloren. Allerdings waren die Niederlagen gegen SuS Volmarstein (0:2) und gegen den Türk. SV Witten (1:4) einfach nur dumm. In diesen Spielen waren wir eigentlich besser. Das ärgert einen dann doch, wenn man spielbestimmend ist, aber nichts Zählbares herauskommt und die Punkte beim Gegner liegen lässt. Diese Spiele waren alle am Anfang der Hinserie. Da hatten wir noch nicht die Konstanz, die wir zum Schluss an den Tag gelegt haben. Gegen Ende der Vorrunde konnten wir sechs von sieben Spielen ungeschlagen beenden. In Anbetracht dessen schmerzen die verlorenen Punkte natürlich umso mehr.

    Sie beendeten die letzte Saison auf Platz sechs. Was waren demnach die Vorgaben oder Erwartungen für diese Spielzeit 2007/08?

    Wir sind eigentlich ziemlich bescheiden. Außerdem müssen wird auch immer im Rahmen unserer Mittel planen. Und die Mittel sind ziemlich stark begrenzt.

    Im vergangenen Jahr konnten wir die Saison auf dem sechsten Rang beenden. Daher wollten wir natürlich versuchen, eine solche Platzierung zu wiederholen. Jedoch wird das wohl sehr, sehr schwer. Sie müssen wissen, dass unsere Gruppe leistungsmäßig ziemlich ausgeglichen ist. Man findet in dieser Spielrunde nicht jene Abgrenzung wie im letzten Jahr, als man von vornherein wusste, dass am Ende zwei Mannschaften aufsteigen und drei eine Liga runter gehen müssen. In diesem Jahr ist die Konstellation eben etwas anders. Diese Ausgeglichenheit in der Gruppe macht die Sache dann auch interessanter, einerseits, aber andererseits auch schwieriger.

    Zu Beginn waren Ihre Ergebnisse eher durchwachsen. Es ging hoch und runter. Weshalb fehlte anfangs diese gewisse Konstanz?

    Wir hatten eine ziemlich durchwachsende Vorbereitung auf die Saison 2007/08. Der eine oder andere Spieler war in dieser Zeit im Urlaub. Folglich konnte man nicht mit dem kompletten Kader trainieren. Dann kamen auch noch Verletzungen hinzu. Und wir sind im Moment einfach nicht in der Lage, Stammspieler gleichwertig zu ersetzen. Darunter hatten wir schon in den ersten Spielen zu leiden. Wir haben einen Kader von gerade einmal 16 Leuten! Stellen Sie sich vor, es fallen zwei, drei Spieler, womöglich Stammspieler aus. Das ist sehr schwer zu kompensieren. Der Kader ist eben wirklich klein.

    Könnten Sie ein paar Worte zu Ihrem Co-Trainer Friedhelm Kronisch sagen?

    Friedhelm Kronisch ist ein absoluter Fachmann. Auf so einen kann man nicht verzichten. Ich bin sehr froh, dass ich ihn an meiner Seite habe. Ich denke, dass wir ein sehr gutes Team darstellen.

    Ich bin nun im dritten Jahr Trainer in Hattingen. Immer an meiner Seite: Friedhelm Kronisch. Der war übrigens zuvor auch schon Co-Trainer hier unter dem damaligen Coach Jörg Oswald. Als ich zur TuS kam, wollte ich, dass er auch unter mir als Trainer seine Tätigkeit weiter ausführt.

    Das Wort ‚Co-Trainer’ will ich indes gar nicht verwenden. Ich betone, dass wir zwei gleichwertige Trainer des TuS Hattingen sind.

    ...weil man auf diesem Niveau beruflich zu sehr eingebunden ist und auf kompetente Hilfe angewiesen ist?

    Nein, das ist nicht der Grund. Ich arbeite beim Finanzamt. Der Trainerjob ist mit meinen Arbeitszeiten durchaus vereinbar. Ich habe Friedhelm Kronisch einfach gerne als ‚Co-Trainer’ dabei. Schon allein deswegen, weil er die Jungs von klein auf kennt. Er hat einen guten Draht zu den Spielern und ist deshalb ein guter Verbindungsmann. Daher ist die Arbeit mit ihm auch so wertvoll.

    Was muss die Mannschaft in der Rückrunde unbedingt besser machen?

    Ganz einfach: die Chancen, die wir vorne haben, müssen wir auch reinmachen. Die verschenkten Punkte in der Hinrunde sind unter anderem auch darauf zurückzuführen, dass wir aus den vielen Möglichkeiten zu wenige Tore geschossen haben. Anders herum müssen wir aber auch darauf achten, dass wir dem Gegner nicht zu viele Chancen zum Gegentreffer bieten. Die Abwehrarbeit ist zum Ende der Hinserie deutlich besser geworden. Aber das reicht noch nicht. Das sind die Schwerpunkte, an denen wir arbeiten müssen, damit es in der Rückrunde für uns erfolgreich läuft.

    Wollen Sie dies durch taktische Umstellungen erreichen, oder bedarf es mehr individueller Arbeit?

    Naja, was soll man taktisch verändern, wenn der Spieler alleine vor dem Tor steht und das Ding daneben knallt? Da kannst du nicht viel an der Aufstellung ändern. Du müsstest wissen, was im Kopf des Stürmers in dem Moment vorgeht. Wenn so etwas gleich zu Beginn eines Spiels passiert, dann können Sie davon ausgehen, dass er auch die restlichen 89 Minuten nicht treffen wird. Da müssen die Spieler schon an sich selbst arbeiten. Ich denke nicht dass ich mit einer anderen Aufstellung so vieles verbessern würde

    Was hingegen ist an Ihrem Team besonders herauszustellen?

    Bemerkenswert ist, dass die Mannschaft wirklich ‚eine Mannschaft’ ist. Die spielen nicht nur zusammen Fußball, sondern gehen auch in ihrer Freizeit zusammen weg und mach sonst was. Ich denke es ist eine Stärke dieser Truppe, dass wir wirklich zusammenhalten.

    Wann geht es einmal Richtung Top 5?

    Tja, das ist keine einfache Frage. Ich denke, die Möglichkeiten, um solch einen Tabellenplatz zu erreichen, sind durchaus gegeben. Dennoch ist an solche Dinge noch gar nicht zu denken. Wir müssen schauen, dass wir so viele Punkte wie möglich in der verbleibenden Spielzeit sammeln um so weit wie möglich von ganz unten weg zu kommen. Denn im Grunde hängt alles doch sehr eng zusammen.

    ...befindet man sich also noch im Abstiegskampf?

    Ich denke schon. Das geht Ruck-Zuck. Keiner will absteigen und jeder kämpft dagegen an. Man weiß auch nicht wie sich die anderen Vereine im Winter verstärkt haben. Wir jedenfalls konnten keine neuen Spieler holen, weil wir, wie ich schon erwähnte, innerhalb eines sehr klein gesteckten Rahmens agieren müssen. Wir müssen eben versuchen, aus den Mitteln, die uns zur Verfügung stehen, das Bestmögliche herauszuholen.

    Wir müssen uns immer fragen „was ist realisierbar“. Wenn wir den Kader im Groben zusammenhalten können und vielleicht den einen oder anderen Neuen dazu bekommen, dann sind wir schon froh. Aber die großen Sprünge können wir nicht durchführen. Gute Spieler kosten Geld, und Geld ist knapp!

    Wenn Sie am Ende dieser Saison auf die Tabelle blicken, wo steht der TuS Hattingen?

    Wenn wir einigermaßen vernünftig in die Serie starten, dann denke ich schon, dass wir uns so zwischen Rang sechs und neun einfinden werden. Die Möglichkeiten, in diesem sicheren Mittelfeld zu landen, sind sicherlich gegeben. Es darf nur nichts Großartiges mehr im Kader passieren. Wenn zwei Spieler länger ausfallen, dann sieht es böse aus.

    Danke für das Gespräch. Ich wünsche Ihnen viel Glück für die Rückrunde und, dass Sie vom Verletzungspech verschont bleiben!

    Geschrieben von:  thom.as

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