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  • SV 1916 Sandhausen, 06. Mai 2012

     

    Trotz Niederlage als Meister in zweite Bundesliga aufgestiegen


    Von:  Stephan R.T.

    „Über das Spiel selbst möchte ich nicht mehr viele Worte verlieren, denn wir haben nahezu über die gesamte Saison eine außergewöhnliche Leistung vollbracht, sind aufgestiegen und dies auch noch als Meister“. Gerd Dais, der Trainer des SV Sandhausen, war am Samstag trotz durchnässter Kleidung einfach glücklich, den 40.000 Euro teuren Meisterpokal in Händen halten zu können und bemerkte noch: „Als wir das Ziel erreicht hatten, war natürlich der Druck weg, aber es ist auch was tolles in einer solch ausgeglichenen Klasse, schon drei Spieltage vor dem Ende aufgestiegen zu sein. Wir haben jedenfalls unseren Beitrag zur 750-Jahrfeier der Gemeinde Sandhausen geleistet, die in ganz Deutschland noch nie so bekannt wurde, wie zu diesem Jubiläum“.

    Zum Saisonabschluss musste der Spitzenreiter im Hardtwaldstadion gegen den 1. FC Heidenheim die zweite Heimniederlage mit 1:2 (1:2) hinnehmen, die jedoch niemanden noch groß interessierte, denn zeitgleich erging es dem VfR Aalen keinen Deut besser als Sandhausen: Nach dem Aufstieg gab es sofort auf eigenem Terrain eine empfindliche 0:4-Klatsche gegen den VfL Osnabrück. Der alte Abstand blieb erhalten, während sich die SV-Gäste aus Heidenheim über die Pokalqualifikation auf DFB-Ebene freuen konnten, doch zum Relegationsplatz reichte es nicht mehr. FC-Trainer Frank Schmidt nahm das Regensburger Unentschieden gelassen hin, „denn an ein Wunder hatte ich eigentlich nicht mehr geglaubt. Wir haben den Aufstieg knapp verpasst, werden alles analysieren und dann einen Neustart angehen“.

    Zum Geschehen selbst. Die Stimmung unter den knapp 5.000 Besuchern war so gut wie noch nie in dieser Saison. Angetrieben von der Euphorie der Zuschauer wollte auch der Spitzenreiter seinen Teil dazu beitragen und startete viel versprechende Attacken gegen das FC-Gehäuse. Daniel Schulz hatte nach einem Pinto-Freistoß Pech und Fießer’s Hinterhaltschuss verfehlte knapp das Ziel. Bei der ersten Gästeaktion rutschte Ischdonat am Ball vorbei, doch Kandziora bügelte die Situation wieder aus. Nach 19 Minuten dann die Gästeführung. Schulz brachte Sailer zu Fall und Schnatterer ließ sich die Elfmeterchance zu seinem elften Saisontreffer nicht entgehen. Die Antwort der Hausherren dauerte nur sieben Minuten auf altbewährte Art und Weise. Pinto trat eine Ecke scharf zur Mitte, Pischorn stieg am Höchsten und Lehmann zwischen den FC-Pfosten hatte keine Chance, das siebte Saisontor des Abwehrrecken zu verhindern. Als alle schon mit einem Remis zur Pause rechneten, fiel doch noch die erneut Gästeführung. Ein Schnatterer-Freistoß konnte Ischdonat nur abklatschen, Heidenfelder passte zu Sailer und der schoss aus der Drehung ein (45.).

    Nach Wiederbeginn kämpften die Gastgeber vorbildlich weiter und waren um den Ausgleichtreffer redlich bemüht, doch als die Zwischenstände 0:2, 0:3, 0:4 aus Aalen bekannt wurden, interessierte sich niemand mehr um die mögliche Resultatsverbesserung im eigenen Stadion. Auf der anderen Seite wusste Heidenheim von dem Unentschieden in Regensburg und hoffte natürlich auf Jena und zumindest einen weiteren, eigenen Treffer. Zumindest die etwa 4.100 einheimische Anhänger unter den 4.560 Besuchern, die den neuen Meister feiern wollten, warteten auf den Schlusspfiff, denn die zweite Heimniederlage verhinderte nicht mehr den Meistertitel.

    Die Siegerehrung wurde von Badens Fußballpräsident Ronny Zimmermann als DFB-Vorstandsmitglied und dem Drittliga-Spielleiter Bernd Hemmler durchgeführt. Es gab Medaillen für die Spieler, den Meisterschaftswimpel und eben die Meisterschaftstrophäe, die allerdings spätestens in zwölf Monaten wieder für den Sandhausen-Nachfolger abgegeben werden muss.

    SV Sandhausen: Ischdonat – Schauerte, Pischorn, Schulz, Kandziora – Fießer – Pinto, Ulm (59. Blacha), Danneberg (71. Grimaldi), Klotz (59. Blum) – Löning

    1. FC Heidenheim: Lehmann – Malura, Göhlert, Krebs, Feistle – Sauter (69. Bagceci), Wittek – Strauß, Schnatterer – Sailer (77. Rühle), Heidenfelder (62. Thurk)

    Schiedsrichterin: Bibiana Steinhaus (Hannover)
    Zuschauer: 4.560
    Tore: 0:1 Schnatterer (19./Foulelfmeter), 1:1 Pischorn (26.), 1:2 Sailer (45.)


    SV Sandhausen blieb vorn – VfR Aalen patzte – 1. FC Heidenheim im DFB-Pokal

    Die vierte Saison der dritten Liga gehört der Vergangenheit an und der SV Sandhausen kann sich als Meister in solch klangvolle Namen wie 1. FC Union Berlin (2008/09), VfL Osnabrück (2009/10) oder Eintracht Braunschweig (2010/11) einreihen. Zwar gab es zum Abschluss die zweite Heimniederlage (1:2 gegen den 1. FC Heidenheim), doch daran störte sich niemand, denn der VfR Aalen ging zu Hause gegen den VfL Osnabrück mit 0:4 unter, sodass der Abstand vom Spieltag davor erhalten blieb. Mit einem Unentschieden gegen FC Carl Zeiss Jena zitterte sich der SSV Jahn Regensburg in die Relegationsspiele gegen den 16. der zweiten Bundesliga, während der 1. FC Heidenheim den vierten Rang durch den Erfolg beim SV Sandhausen verteidigen konnte und sich somit die Teilnahme an dem DFB-Vereinspokal 2012/13 sicherte. Freude deshalb auch bei der SG Sonnenhof Großaspach, dem Finalpartner der Heidenheimer im württembergischen Pokalendspiel, denn dadurch ist der Rangzweite der Regionalliga schon jetzt ebenso im DFB-Wettbewerb.

    In den verflossenen drei Punkterunden sind im Übrigen aus der dritten Liga immer die ersten Drei auch aufgestiegen, was bedeutet, dass sich der Dritte des Klassements gegen den Zweitligisten in der Relegation jeweils durchsetzen konnte. Es waren dies SC Paderborn (2008/09), FC 04 Ingolstadt (2009/10) und zuletzt Dynamo Dresden (2010/11). Abwarten, wie sich der SSV Jahn Regensburg jetzt gegen den 16. der zweiten Bundesliga aus der ‚Affäre‘ zieht.

    Von den neun Aufsteigern der vergangenen drei Jahre befinden noch sieben in der Zweitliga. Lediglich der VfL Osnabrück musste nach dem Sprung nach oben sofort wieder runter und jetzt ereilte dem FC Hansa Rostock das gleiche Schicksal. Im Profibereich sind dagegen geblieben: 1. FC Union Berlin, Fortuna Düsseldorf und SC Paderborn (2008/09) sowie FC Erzgebirge Aue und FC 04 Ingolstadt (2009/10) und zuletzt Eintracht Braunschweig und SG Dynamo Dresden (2010/ 11). Diese Zahlen sind ein klarer Beweis, dass es die Aufsteiger zwar schwer haben, sich zu halten, doch dies ist nicht utopisch sondern eher realistisch.

    Ob das Unentschieden von FC Carl Zeiss Jena in Regensburg etwas ‚wert‘ ist, wird erst in absehbarer Zeit noch zeigen. Die FC-Truppe konnte jedenfalls am letztjährigen Zweitligaabsteiger SC Rot-Weiß Oberhausen vorbeiziehen und ist Drittletzter. Diese Platzierung war zuletzt immer die Rettung, denn zumindest einem Verein wurde die Lizenz verweigert. Ansonsten müssen Jena, Oberhausen und das abgeschlagene Schlusslicht SV Werder Bremen II in drei verschiedene Regionalligen absteigen.

    Zweite SV-Garnitur kehrt sofort in Landesliga-Erfolgsspur zurück

    Mit einem eminent wichtigen 3:1 (1:1)-Auswärtserfolg beim Rangdritten VfB Eppingen, kam die zweite Mannschaft des SV Sandhausen nach der Heimniederlage gegen ASV/DJK Eppelheim sofort wieder auf die Erfolgsspur zurück und dem Aufstieg in die Verbandsliga einen gewaltigen Schritt näher. Man muss kein Hellseher sein: Der Meisterschafts- und Aufstiegssekt kann schon einmal kalt gestellt werden.

    Im Eppinger Hugo-Koch-Stadion entwickelte sich eine ‚enge‘, abwechslungsreiche Partie zwischen zwei echten Landesliga-Spitzenteams. Es dauerte deshalb auch bis zur 34. Minute, bis die Gäste in Führung gehen konnten. Thorsten Kniehl nutzte hierbei einen Abwehrfehler der Hausherren gekonnt aus. Die Einheimischen erwiderten den Rückstand jedoch mit verstärkter Offensive und kamen noch für der Halbzeitpause zum Ausgleich. Rudenko ließ sich von der SV-Defensivabteilung nicht stoppen und seine Vorlage landete bei Steller, der nur noch ins leere SV-Gehäuse einschießen musste (41.).

    In der Kabine schärfte Frank Böringer seine Jungs ein, die ‚Schlagzahl‘ zu erhöhen, „denn nur dadurch hatten wir die Chance auf den vorgesehenen Dreier“. Schon 120 Sekunden konnte Michael Schick hierzu die Weichen stellen. Er fass-te sich ein Herz und traf mit einem vehementen 25-Meter-Schuss ins Schwarze. Die Gastgeber drehten nach dem Rückstand erneut mächtig auf und kamen zu ihrer besten Phase. Es ging mehr als einmal äußerst brenzlig vor dem Heiligtum von Böttger zu. Mit Glück, Geschick und oftmals mit vereinten Kräften wurde der Vorsprung jedoch über die Zeit gerettet. Statt den Ausgleich hinnehmen zu müssen, konnten die Gäste jedoch zum entscheidenden Schlag ausholen. Einen Konter schloss Thorsten Kniehl mit dem 3:1 ab, was gleichzeitig sein 19. Saisontreffer bedeutete. Die drei Auswärtspunkte waren endgültig in trockenen Tüchern, als SV-Keeper Julian Böttger elf Minuten vor dem Ende einen gut getretenen Elfmeter von Rudenko reaktionsschnell parierte und auch dessen Nachschuss abwehren konnte.

    Für die zweite Mannschaft des SV Sandhausen spielten: Böttger – Prokop, Ngadeu, Sa. Just, Sievers – St. Just, Krupp – Can (88. Schork), Schick, Rohracker (75. Stumpf) – Kniehl

    ‚Englische‘ Woche läutet Zielgeraden ein

    Am kommenden Wochenende biegt die Landesliga Rhein-Neckar auf die Zielgeraden ein und hat noch vier Spieltage zu absolvieren, wobei es an Christi Himmelfahrt nochmals zu einer englischen Woche kommen wird. Spätestens zu diesem Zeitpunkt sollte die Zweite der Ersten folgen, sodass die Doppelmeisterschaft gefeiert werden kann. Das Heimspiel gegen den Nachbarn FC Badenia St. Ilgen muss auf 16.30 Uhr verlegt werden da, weil um 14 Uhr die A-Junioren der EnBW-Oberliga zu Hause gegen 1. CfR Pforzheim spielen und dies am zweit-letzten Spieltag (Verlegung nicht machbar) und zudem nur noch der Kunstrasenplatz hinter dem Hardtwaldstadion zur Verfügung steht.

    Begegnungen der beiden nächsten Spieltage in der Landesliga Rhein-Neckar: Sonntag, 13. Mai um 15 Uhr TSV Michelfeld – TSV Wieblingen, SG Dielheim – VfB St. Leon, SG HD-Kirchheim – TSG 62/09 Weinheim II, VfB Gartenstadt – FV Brühl, SpVgg 06 Ketsch – VfB Eppingen, FV Nussloch – ASV/DJK Eppelheim, VfL Kurpfalz MA-Neckarau und um 16.30 Uhr SV Sandhausen II – FC Bad. St. Ilgen.

    Mittwoch, 16. Mai um 18.30 Uhr TSG 62/09 Weinheim II – VfB Gartenstadt, ASV/DJK Eppelheim – VfL Kurpfalz MA-Neckarau, um 19 Uhr TSV Wieblingen – SG Wiesenbach, VfB St. Leon – SG HD-Kirchheim, FC Badenia St. Ilgen – SpVgg 06 Ketsch, um 19.30 Uhr SpVgg Sandhofen – TSV Michelfeld und Donnerstag, 17. Mai (Christi Himmelfahrt) um 17 Uhr VfB Eppingen – FV Nussloch, FV Brühl – SV Sandhausen II.

    Aktuelle SV-Informationen

    Mahmut Cosgun vom SV Sandhausen II wurde beim Punktespiel der Landesliga Rhein-Neckar am 22. April bei der SpVgg 03 Sandhofen vom Platz gestellt. Das Sportgericht verhängte eine Sperre von sechs Wochen bis 6. Juni, längstens jedoch sechs Pflichtspiele. Die Saison 2011/12 ist damit für Cosgun beendet.

    Das Punktespiel der Landesliga Rhein-Neckar, SV Sandhausen – FC Badenia St. Ilgen wird am Sonntag, 13. Mai zeitlich verlegt. Der Anpfiff erfolgt um 16.30 Uhr und nicht schon um 15 Uhr. Es wird auf dem Kunstrasenplatz gespielt. Um 14 Uhr bestreiten die A-Junioren das vorletzte Punktespiel der EnBW-Oberliga gegen 1. CfR Pforzheim auf dem gleichen Platz.

    Im Achtelfinale um den B-Juniorenpokal des Badischen Fußballverbandes steigt am Dienstag, 8. Mai das vereinsinterne Duell SV Sandhausen I – SV Sandhausen II. Der Anpfiff auf dem Kunstrasenplatz erfolgt um 18 Uhr. Der Sieger trifft im Viertelfinale auf den Gewinner SG Limbach/1899 Hoffenheim, die erst am 10. Mai ermittelt wird. Sollte Hoffenheim weiter kommen, wird in Sandhausen gespielt.

    In dieser Woche stehen noch insgesamt vier Achtelfinalbegegnungen um den C-Juniorenpokal des Badischen Fußballverbandes im Programm. Darunter auch die Auseinandersetzung SG Oberderdingen/Flehingen/Kürnbach – SV Sandhausen am Mittwoch, 9. Mai um 18.30 Uhr beim FC Flehingen.

    Siegfried Müller

    Zur Tabelle der dritten Liga

    Geschrieben von:  Stephan R.T.

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