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  • Breesener SV Guben Nord, 09. März 2008

    Trotz viermaliger Führung nur ein Punkt


    Von:  Guerrero

    Erstmals in der Vereinsgeschichte bereiste der BSV Guben Nord die Spielstätte der Prignitzer Kuckuck Kickers. Etwa 15 Kilometer vor der Grenze zu Mecklenburg-Vorpommern und direkt an der Autobahn 24 gelegen, trafen die Gubener nach einer ca. zweieinhalbstündigen Fahrt im idyllisch gelegenen kleinsten Verbandsliga-Dorf des Landes ein.

    Ein Wiedersehen gab es dabei mit Florian Huth, der in der letzten Saison die Fußballstiefel für den BSV geschnürt hatte. Eine Rechnung war noch aus dem Hinspiel offen. Seinerzeit verloren die Breesener an der heimischen Baumschule mit 0:3. Huth sorgte damals mit einem sehenswerten Treffer für die Entscheidung.

    Ihm gebührte am Samstag auch der Auftakt. Erst zwang er Karsten Herkt mit einer scharfen Hereingabe zur Klärung in höchster Not, dann suchte der Heißsporn nach einer Ecke den direkten Abschluss (2. Minute). Die Gäste setzten nach sechs Minuten die Vorgaben des Trainers um. Eine Ecke von Steven Specht brachte René Neumann aufs Tor, wo am langen Pfosten Mirko Treuger den Ball zum 1:0 verlängerte. Im direkten Gegenzug passierte dann der erste Aufreger. Schiedsrichter Dietmar Dittrich aus Parchim wollte 17 Meter vor dem BSV-Tor ein Festhalten von Karsten Herkt gesehen haben. Den anschließenden Freistoß parierte Michael Noack glänzend. Der dann durch die erneute Hereingabe aufs Tor gedrückte Kopfball wurde erneut durch den BSV-Torsteher abgewehrt. Jedoch stand am kurzen Pfosten Tritan Baliu und staubte zum Ausgleich ab (8.).

    Davon unbeeindruckt suchten die Neißestädter ihr Heil in der Offensive. Zunächst vergab René Neumann nach Specht-Vorarbeit knapp (11.), dann wurde der Ball nach einer Flanke von Gabor Schulz vor dem einschussbereiten Specht von einem Kuckuck-Spieler klar mit der Hand abgewehrt (12.). Entsetzt folgten alle Gubener, sicher auch die heimischen Zuschauer, der Entscheidung des Unparteiischen, der das Spiel ohne Elfmeterpfiff fortsetzte.

    Doch die Breesener rappelten sich wieder auf. Auf dem teilweise rutschigen Geläuf beförderte Sascha Dettmann einen Freistoß zum goldrichtig postierten Franko Göbel, der in dieser Situation mustergültig zum 2:1 einköpfte (25.). Nun rollte der BSV-Express. Immer wieder drängten die Gubener über die Flügel zum Tor. Die Kuckuck-Abwehr präsentierte sich unsortiert und zweikampfschwach. Dies bemerkte nach 32 Spielminuten der sehr agile Steven Specht, seinen tödlichen Pass nahm René Neumann gekonnt auf und vollendete aus spitzem Winkel gegen den machtlosen Simon Buchholz zum 3:1 (32.).

    Fest entschlossen, noch vor der Pause den vorentscheidenden vierten Treffer zu erzielen, drängte Steven Specht auf das Gehäuse der Hausherren. Dass die Bemühungen der Gubener dabei wiederum durch unerlaubte Mittel gestört wurden, schien abermals den Linienrichter und seinen Schiedsrichter unbeeindruckt zu lassen (39.). Die Minen der Gubener Bank verzogen sich erneut, als es ohne Grund fast vier Minuten Nachschlag auf den ersten Abschnitt gab.

    Jochen Brender hatte seine Mannen in der dann folgenden Kabinenansprache gefordert, ungeachtet des Zwei-Tore-Vorsprungs weiter konzentriert zu Werke zu gehen. Dennoch erzwangen die Prignitzer unter wieder fragwürdiger Entscheidungsgewalt des Schiedsrichters den prompten und psychologisch wichtigen Anschlusstreffer. Im Gewühl vor Michael Noack wurde Mirko Treuger eindeutig gefoult. Statt des Pfiffs auf Stürmerfoul bat Schiedsrichter Dietmar Dittrich die Gubener zum Anstoßkreis. Kuckucks Spielertrainer Manuel Cornelius hatte den Ball zum 2:3 in die Maschen versenkt (48.).

    Auf der Gegenseite prüfte Mike Klenge Simon Buchholz im PKK-Tor mit einem Freistoß (50.). Ein Diagonalpass traf die unentschlossen auftretende BSV-Hintermannschaft in der 55. Minute ins Mark. Daniel Stingl nutzte den großzügigen Freiraum und glich überlegt zum 3:3 aus. Nicht nur, dass der für Gabor Schulz in die Partie gekommene Alexander Ost für ein rüdes Foul wegen Reklamierens die gelbe Karte erhielt, sondern auch ein Pfostentreffer der Kuckuck Kickers ließen die Breesener jetzt immer mehr ins Wanken geraten.

    Nach einer druckvollen Viertelstunde der Hausherren fuhren die Nordstädter einige Entlastungsangriffe. Bei vielen Spielern machte sich der schwere und tiefe Boden bemerkbar. Es ist dennoch bemerkenswert, wie die durch eine Vielzahl von Fehlentscheidungen gebeutelte Mannschaft mit schweren Beinen aber überlegten Abschluss zum vierten Mal in Führung ging. Steven Specht hatte eine Ecke genau getimt in die Gefahrenzone gebracht. Von dort beförderte René Neumann die Kugel zum 4:3 über die Torlinie. Die Gastgeber versuchten zwar noch zu klären, doch auch die wilden Proteste von Florian Huth ließen den Schiedsrichter kalt. Der wollte Huth wegen Meckerns Gelb-Rot zeigen, ließ den roten Karton für den urplötzlich reumutigen Huth dann doch stecken (75.).

    Doch die überschwängliche Freude währte wieder nur wenige Minuten. Die Emotionen schlugen erneut hohe Wellen, als die Gubener durch einen Absprachefehler den Ball verloren. Die Gastgeber nutzten erneut die einseitige Regelauslegung des Schiedsrichters und provozierten einen weiteren Freistoß. Den hob Tritan Baliu mit guter Übersicht über die BSV-Mauer in der 80. Minute zum 4:4 ins Tor. Die letzte Chance vergab Christian Schulz, der im Nachschuss aus Nahdistanz nur den Pfosten traf (85.).

    Am Ende bat Jochen Brender eine sichtlich gezeichnete BSV-Mannschaft zu sich und bedankte sich für den Einsatz und hob die positiven Aspekte eines packenden Fußballkampfes hervor. Nach dem Spiel und auch auf der Heimfahrt wurde noch lange über ein denkwürdiges Fußballspiel gesprochen. Dem hätte es gut getan, wäre die Leitung einem unauffälligen, linientreuen und unparteiisch pfeifenden Sportskameraden unterstanden.

    So feierten die Breesener erstmals seit dem 2:0-Sieg in Luckenwalde auswärts wieder einen Punktgewinn. Durch Niederlagen der Konkurrenz kletterte die Brender-Elf auf den sechsten Platz. In der kommenden Woche steht das wichtige und zugleich schwere Heimspiel gegen den Abstiegskandidaten Oranienburger FC Eintracht auf dem Programm.

    Prignitzer Kuckuck Kickers: Simon Buchholz – Enrico Straßburg, Bijan Niroomand, Dirk Jüttner, Oswaldo Proenca, Christian Stölke, Florian Huth, Enrico Hinzer, Tritan Baliu, Manuel Cornelius, Daniel Stingl – Trainer: Manuel Cornelius

    BSV Guben-Nord: Michael Noack – David Schwenk, Mirko Treuger, Karsten Herkt, Mike Klenge – Steven Specht, Florian Kunzke, Sascha Dettmann, Gabor Schulz (ab 56. Alexander Ost) – Rene Neumann, Franko Göbel (ab 74. Christian Schulz) – Trainer: Jochen Brender

    Schiedsrichter: Dietmar Dittrich (Parchim)
    Zuschauer: 120
    Tore: 0:1 Treuger (6.), 1:1 Baliu (8.), 1:2 Göbel (25.), 1:3 Neumann (32.), 2:3 Cornelius (48.), 3:3 Stingl (55.), 3:4 Neumann (75.), 4:4 Baliu (80.)

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    Geschrieben von:  Guerrero

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