VfB 09 Pößneck, 23. März 2009

 

Unentschieden bei der Windlotterie

Bei schwierigen äußeren Bedingungen trennten sich der VfB 09 Pößneck und der FC Carl Zeiss Jena II 2:2-Unentschieden. Starke Windböen machten die Partie zeitweise zu einer Lotterie. Beim VfB 09 Pößneck kehrte der etatmäßige Torhüter Felix Weiß, nach überstandener Virusgrippe, zurück ins Tor. Er sollte in der ersten Halbzeit einiges zu tun bekommen. Aber zunächst setzte der VfB 09 Pößneck das erste Achtungszeichen. Nach drei Minuten war es Robert Römer, der einen ersten Annährungsversuch in Richtung des Jenaer Tors unternahm. Sein Ball verfehlte den Kasten jedoch deutlich.

Von nun an bestimmten die Gäste aus Jena die Szenerie. Mit dem Wind im Rücken drückten Jenenser fortan auf die Führung. In der zehznten Minute war es Roeppnack der einfach mal draufhielt. Seine Bogenlampe konnte Felix Weiß mit Mühe zur Ecke retten. Nur eine Minute später bekommt Pardis Fardjad-Azad den Ball im Strafraum. Überhastet vergibt der agile Iraner. In der 16. Minute brannte es erneut lichterloh im VfB-Strafraum. Martin Ullmanns Schuss knallte an die Latte. Das dadurch entstehende Durcheinander vermochte Carl Zeiss nicht zu nutzen.

In der 21. Minute wurden die Mühen der Gäste belohnt. Über die rechte Seite setzte sich Ullmann schön durch. Seine präzise Eingabe verwandelte Fardjad-Azad zum 0:1. Von den Gastgebern war weiterhin nicht viel zu sehen. Durch den starken Wind waren viele Dinge dem Zufall überlassen. In der 27. Minute inszenierte der VfB 09 seinen ersten guten Angriff der Partie. Über Scholze, Fischer und Hildebrandt lief die Kugel. Patrick Häntschke war in Position gelaufen, verpasste die Eingabe jedoch knapp. Die anschließende Ecke von Kapitän Mario Scholze getreten, wurde auf der Linie von einem Jenaer Abwehrspieler geklärt.

In dieser kurzen Drangperiode des VfB 09 Pößneck, setzte der FC Carl Zeiss Jena II einen gezielten Nadelstich. Ein Foul an der Strafraumgrenze von Sascha Tröger an Pardis Fardjad-Azad, interpretierte der Schiedsrichter als Strafstoß. FCC Kapitän Christian Schraps ließ sich die Chance nicht entgehen und verwandelte sicher zum 0:2. Es dauerte bis zur 37. Minute als VfB Stürmer Robert Fischen den Anschlusstreffer auf dem Fuß hatte. Völlig frei stehend, zirkelte der Neuzugang die Kugel an die Latte. Der VfB 09 erhöhte zum Ende der Halbzeit den Druck, ohne sich jedoch zwingende Torchancen zu erarbeiten.

Die Halbzeitansprache von Trainer Thomas Köhler schien Wirkung zu zeigen. Ein völlig veränderter Gastgeber präsentierte sich nun den 324 Zuschauern an der ‚Warte’. In der 48. Minute testete Robert Fischer mit seinem Schuss noch das Fangnetz, um eine Minute später den Anschlusstreffer zum 1:2 zu erzielen. Unhaltbar für FCC-Torhüter Dwars schlug der Ball ein. Der VfB übernahm die Kontrolle und setzte weiter nach. In der 50. Minute war es Dominik Müller, der zum 2:2-Ausgleich traf. Nach sehenswerter Flanke von Robert Römer und noch schönerer Direktabnahme von Müller, war der VfB 09 Pößneck binnen weniger Minuten zurück im Spiel.

Die Pößnecker versuchten nun selbst mit dem Wind im Rücken den Führungstreffer zu erzielen. Die sichere Jenenser Abwehr hielt dem Druck stand. Nach der Druckperiode des VfB 09 Pößneck verflachte die Partie zusehends. Einen Aufreger gab es dennoch zu verzeichnen. In der 70. Minute zeigte der nicht immer souverän wirkende Schiedsrichter Jan Seidel VfB-Abwehrchef Faruk Hujdurovic die rote Karte. Eine Tätlichkeit war vorangegangen. Mit zehn Mann verteidigten die Pößnecker das Unentschieden bis zum Schluss.

Fazit: Starker Wind lies von Beginn an keinen Fußballleckerbissen zu. Den Vorteil des Rückenwindes nutzten die Gäste in der ersten Halbzeit mit zwei Toren clever aus. In der zweiten Hälfte war es dann genau umgekehrt. Nach dem Ausgleich hatte der VfB 09 mehr vom Spiel. Es wurde versäumt, auf den Führungstreffer zu spielen. Ärgerlich ist die völlig unnötige rote Karte von Faruk Hujdurovic. Er wird der Mannschaft in den nächsten schweren Spielen erheblich fehlen. Im Großen und Ganzen ein gerechtes Unentschieden.

Stimmen zum Spiel:

Michael Junker (Teamchef FC Carl Zeiss Jena II): „Mit Fußballspielen hatte das heute nicht viel zu tun. Es war mir klar, dass es nach der Halbzeit schwierig wird, das 2:0 zu halten. Dass es dann aber so schnell geht mit den beiden Gegentoren, hätte ich nicht gedacht. Dort wurde es mir schon ein wenig Angst und Bange. Glücklicherweise hatte dann Pößneck auch einen Gang zurückgeschalten. In der Situation, wo wir uns befinden, bin ich mit dem Unentschieden zufrieden. Wir spielen gegen den Abstieg, da zählt jeder Punkt.“

Thomas Köhler (Trainer VfB 09 Pößneck): „Wie schon gesagt wurde, mit Fußball hatte das heute nichts zu tun. Wir haben zwei völlig unterschiedliche Halbzeiten gesehen. Trotzdem muss ich unsere Gegentore ansprechen. Wie schon einige Male in dieser Saison haben wir unsere Tore zu billig bekommen. Das erste Tor war, auch wenn es Foul an Hujdurovic war, völlig vermeidbar. Beim zweiten Tor darf ich mich auf der linken Seite nicht so ausspielen lassen, den Gegenspieler in den Strafraum lassen und dann noch das Foul machen. Das ist zu einfach. Das gilt es auszuwerten, um diese Fehler in den nächsten Spielen zu vermeiden. Ein Kompliment an die Mannschaft aber trotzdem, wie sie in der zweiten Halbzeit zurückgekommen ist. Wir haben uns in der Pause geschworen, so schnell wie möglich den Ausgleich zu erzielen, dass hat mit den beiden Toren ganz gut funktioniert. Was ich jedoch nicht verstanden habe, warum die Mannschaft nach dem Ausgleich aufgehört hat, Druck auszuüben. Mit der roten Karte hat uns Faruk einen Bärendienst erwiesen. Er wird uns natürlich schmerzlich fehlen in den nächsten Spielen. Am Ende bin ich mit dem Unentschieden zufrieden.“

Am kommenden Wochenende tritt der VfB 09 Pößneck bei der zweiten Vertretung des 1. FC Magdeburg an. Anstoß in Magdeburg ist am Sonntag, dem 29.03.2009 um 14 Uhr.

VfB 09 Pößneck: Weiß, Kolan, Tröger, Hujdurovic, Urbansky, Scholze, Römer (72. Petzold), Hildebrandt, Fischer (80. Stronczynski), Müller, Häntschke

FC Carl Zeiss Jena II: Dwars, Schmidt, Spanier, Schraps, Bochud, Fardjad – Azad, Amrhein (88. Arnold), Roeppnack, Ullmann, Heidel (68. Shlyakhta), Eggemann (56. Kolitsch)

Schiedsrichter: Jan Seidel
Assistenten: Michael Wendorf, Stefan Hübner
Gelbe Karten: Faruk Hujdurovic, Kolan, Felix Weiß, Robert Fischer / Andre Schmidt, Christian Schraps, Patrick Amrhein
Rote Karte: Faruk Hujdurovic (70./VfB Pößneck/Tätlichkeit)

Zuschauer: 324
Tore: 0:1 Fardjad-Azad (21.), 0:2 Schraps (30./FE), 1:2 Fischer (48.), 2:2 Müller (50.)

Geschrieben von:  Mc Tuck