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  • FC Stahl Brandenburg, 07. Oktober 2007

     

    Wieder ein überlegener Sieg


    Von:  Systema

    Der FC Stahl Brandenburg bleibt auf Erfolgskurs. Im dritten Heimspiel schlug die Nachtigall-Truppe nun auch den Aufstiegskandidaten Victoria Seelow klar mit 3:0 und steht weiter gemeinsam mit dem FC 98 Hennigsdorf an der Tabellenspitze. Die Seelower dagegen verloren vorerst den Anschluss und rutschten ins Mittelfeld der Landesliga Nord ab.

    Nicht zu Unrecht hatte die Elf vom Quenz gehörigen Respekt vor ihrem Gegner, der in der Vorsaison in beiden Spielen nicht geschlagen werden konnte. Und auch diesmal erwischte Seelow den besseren Start. In den ersten fünf Minuten kam der Gast zu zwei gefährlichen Chancen, bevor Tarnow mit einem Schuss (7.) für das erste Lebenszeichen des Stahl-Angriffs sorgte. Sein Versuch misslang zwar gründlich, doch weckte er die Mannschaft auf, die sich anschließend ein optisches Übergewicht erspielte, und die Partie ab der 15. Minute vollkommen im Griff hatte.

    Seelow kam in der gesamten ersten Halbzeit zu keinerlei Chancen mehr (von zwei harmlosen Fernschüssen mal abgesehen), Spielmacher Jankowski wurde durch Nico Wilhelm vollkommen ausgeschaltet. Möglichkeiten hatten nur noch die Brandenburger. Schimpf (12., knapp daneben nach einem Eckball) und Tarnow (18., nach toller Kahl-Vorarbeit) vergaben sie noch, doch gegen das 1:0 in der 19. Minute waren die Seelower machtlos. Nach einem Einwurf von Tarnow startete Koch zu einem tollen Solo über zwanzig Meter, das er aus 15 Metern von halblinks abschloss. Der unsichere Seelower Torwart Wilczek ließ den Ball passieren – die Führung für Stahl.

    Der Gast, durch den Rückstand nun zum Handeln gezwungen, konnte sich auch anschließend nicht befreien. Im Gegenteil: Stahl war nun hochüberlegen und konnte sich bis zur Pause noch sieben weitere Großchancen erarbeiten. Einmal übersah Tarnow den besser postierten Kahl (24.), zweimal rettete Wilczek nach Nachtigall-Schüssen stark (27., 30.). Anschließend war Hoffmanns finaler Pass auf den freistehenden Tarnow zu schwach (33.), und zwei weitere Male verpassten ebenfalls freistehende Stahl-Akteure den Einschuss hauchdünn (39. Kahl, 41. Schimpf). Tarnow mit einem Kopfball (45.+2) war es vorbehalten, die erste Halbzeit zu beenden. Mit 1:0 ging es in die Kabinen – mit ‚nur’ 1:0. Stahl hätte bereits zu diesem Zeitpunkt weitaus höher führen müssen, ein Drei-Tore-Vorsprung hätte dem Spielverlauf zu diesem Zeitpunkt vollends entsprochen. Trainer Ingo Nachtigall sprach später von der besten Halbzeit der Saison, und hatte letztlich auch nur die häufigen Unkonzentriertheiten im Abschluss zu kritisieren.

    Diese setzten sich nach dem Wiederanpfiff fort. Nach einer schönen Wilhelm-Flanke wollte Tarnow den Seelower Schlussmann mit einem ‚Hacken-Tor’ düpieren, anstatt mit dem Innenspann das sichere 2:0 zu erzielen. So ging sein Ball ans Außennetz (47.). Eine weitere Chance vergab Kahl per Kopf (50.). Das nach wie vor hohe Tempo konnte Stahl fortan nicht halten, kam aber weiterhin zu Möglichkeiten. Nach einem harmlosen Seelower Torschuss (59.), der ersten nennenswerten Offensivaktion der Gäste nach 53 Minuten, drang Kahl auf der Gegengerade in den Strafraum ein, wurde aber gestoppt. Hoffmann nahm den Ball auf und versuchte es mit einer Direktabnahme, die jedoch hauchdünn daneben ging.

    Wie der Fernschuss aus der 59. Minute zeigte, hatte sich die Victoria noch nicht aufgegeben, und kam nun besser ins Spiel. Nach einem Foul von Bauer an Jankowski kurz vor der Strafraumgrenze gab es einen Freistoß für die Gäste. Zwar reklamierten die Rot-Weißen auf Strafstoß, das Foul fand jedoch vor der Strafraumgrenze statt, der mit allen Wassern gewaschene Jankowski ließ sich jedoch bis in den Strafraum fallen (eine Konzessionsentscheidung gab es wenig später, als sich der gewohnt souveräne Schieri Hübner auf der Gegenseite ebenfalls gegen einen Elfmeter entschied). Der anschließende Freistoß strich hauchdünn über die Latte, und auch die nächste Gelegenheit konnten die Seelower verbuchen. Jankowski drang nach einem Missverständnis in der Stahl-Abwehr in den Strafraum ein und stand frei, Krüger vereitelte den Ausgleich jedoch mit einer Glanzparade.

    Wie aus dem Nichts fiel inmitten der besten Seelower Phase das 2:0 für die Brandenburger. Alexander Tarnow setzte sich nach Kahl-Zuspiel auf der rechten Seite durch und versuchte, in den Strafraum einzudringen. Mehrere Sekunden lang versuchte sein Gegenspieler dabei immer wieder, Tarnow durch Trikotzerren oder einen Ringergriff zu Boden zu bringen. Doch der Brandenburger Jungstürmer ließ sich nicht fallen und setzte sich durch, so dass er letztlich frei vor Wilczek stand und souverän zum 2:0 vollendete. Zurecht ließ er sich für diese tolle Einzelleistung von den Fans feiern, anschließend zeigte er sich jedoch mehrfach zu eigensinnig.

    Das Spiel war nun entschieden, Stahl fand zur Stärke der ersten Halbzeit zurück und erarbeitete sich noch einige Gelegenheiten. Seelow fand nun nicht mehr statt, lediglich ein Heber (Pochanke) und ein Freistoß standen beim Gast noch auf der Haben-Seite. Doch beide Versuche bedeuteten kaum Gefahr und gingen klar über das Tor. Stahl dagegen hatte in der Schlussviertelstunde noch acht große Möglichkeiten. Alleine Tarnow vergab viermal, ein weiteres Mal verpasste er eine Kahl-Eingabe nur knapp, wenig später traf Schimpf mit einem Fernschuss das Tor abermals nicht.

    Die schönste Kombination des Spiels gab es in der 86. Minute, nämlich zwischen Tarnow und Bauer. Der Stahl-Kapitän hatte an der Mittellinie Tarnow schön freigespielt und der Stürmer setzte zu einem Solo über 40 Meter an. Nachdem er auf der linken Seite zwei Gegenspieler abgeschüttelt hatte, lief er in Richtung Strafraum und zielte genau auf den Kopf des mitgelaufenen Bauer. Dessen mustergültiger Flugkopfball traf leider nur die Latte. Eine Szene, die ein Tor verdient gehabt hätte, und von den Fans mit donnerndem Applaus honoriert wurde. Den krönenden Schlusspunkt setzte wieder der nimmermüde Tarnow. Nachdem es ein Gestocher kurz vor der Linie gab, Torwart Wilczek sah hier erneut nicht gut aus, brachten weder Kahl, noch Koch den Ball im Gehäuse unter. Tarnow war letztlich wieder zur Stelle, und machte mit seinem siebten Saisontreffer den Endstand perfekt.

    Die Trainer Nachtigall und Koch zeigten sich nach dem Spiel voll zufrieden: „Das war die beste Saisonleistung“, so Nachtigall: „Ich ziehe den Hut vor meiner Mannschaft, die drei Tage nach dem schweren Pokalspiel erneut so eine Kraftleistung abgerufen hat.“ Bemängeln konnte Nachtigall einzig die oft fehlende Konzentration beim letzten Pass sowie die Chancenverwertung. Auch Co-Trainer Koch war stolz auf die Mannschaft: „Vor den beiden Spitzenspielen hatten wir die Devise ausgegeben, vier Punkte zu holen. Unsere Hausaufgaben haben wir gemacht, wir können nun entspannt nach Hennigsdorf fahren.“ Dort gibt es in der nächsten Woche den ‚Showdown’. Beide Mannschaften liegen mit je 16 Punkten aus sechs Spielen gleichauf. Die Begegnung im Sportkomplex an der Fontanestrasse beginnt am kommenden Samstag um 14 Uhr. Dann wird auch Angreifer Stefan Taube wieder dabei sein, der im Vorjahr in Hennigsdorf den 2:1-Siegtreffer erzielte. Doch ein Sturmproblem hat der FC Stahl derzeit wahrlich nicht…

    <strong>Der FC Stahl Brandenburg spielte mit:</strong> Krüger – Bauer (G), Kräuter, Sommerlatte – Koch, Nachtigall (ab 90. Gotsch), Wilhelm, Schimpf (G, ab 86. Mebes), Hoffmann (ab 75. Tiller) – Kahl, Tarnow (G)

    <strong>Zuschauer:</strong> 242, etwa zehn Seelower
    <strong>Tore:</strong> 1:0 Koch (19.), 2:0 Tarnow (72.), 3:0 Tarnow (87.)

    Jörg Pochert

    Geschrieben von:  Systema

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