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  • SpVgg/FC 07 Heidelsheim, 20. Februar 2008

     

    „Das ist keine Träumerei“


    Von:  thom.as

    Nach Jahren in der Landesliga hat es der FC Heidelsheim in der Saison 2006/07 geschafft, wieder in die Verbandsliga Baden aufzusteigen. Möglich gemacht hat dies nicht zuletzt der Spielertrainer Arnold Dybek, der seit eben dieser Aufstiegssaison für das sportliche Abschneiden verantwortlich ist. Auch in der laufenden Verbandsligasaison steht die Mannschaft für einen Aufsteiger ganz gut da. Das Dybek-Team überwintert auf Rang zehn mit einem komfortablen Vorsprung auf die Abstiegsplätze. die-fans.de sprach mit dem 32-Jährigen über die Erwartungen in diese Spielzeit, die Vorrunde und die einen eventuellen Aufstieg.

    Herr Dybek, Sie spielen mit dem FC Heidelsheim ihre erste Saison in der Verbandsliga...

    ...richtig, wir sind Aufsteiger in die Verbandsliga, nach langjährigen Versuchen, aus der Landesliga herauszukommen. Letztes Jahr hat es nun endlich geklappt. Wir spielen durchschnittlich in dieser Liga mit. Ich habe mir eigentlich mehr erhofft. Aber es kommen halt immer wieder Verletzte hinzu beziehungsweise krankheitsbedingte Ausfälle. Von daher kann ich allerdings sagen, dass wir mit Platz zehn im guten Durchschnitt sind. Ich hoffe jetzt, dass wir in der Rückrunde vielleicht ein paar Punkte mehr holen als in der Vorrunde und vielleicht ein paar Plätze hoch rutschen. Ich persönlich würde sogar sagen, dass wir von der Qualität her auf Platz fünf bis acht stehen könnten.

    Hat man als Aufsteiger nicht primär das Ziel, die Klasse zu halten? Ist für Sie Platz zehn gar nicht über sondern eher unter den Erwartungen?

    Natürlich möchte der Verein zuerst einmal die Klasse halten. Ganz klar. Das liegt natürlich auch im Interesse jedes einzelnen Spielers und des Trainers. Dennoch kann und will ich mich damit nicht zufrieden geben, denn wir haben entsprechende Qualität, um mehr zu erreichen. Sicherlich mussten wir uns am Anfang in der Verbandsliga erst einmal zurecht finden. Aus den ersten fünf Spielen haben wir gerade einmal zwei Punkte gewonnen. Zum Ende hin konnten wir uns dann doch noch etwas steigern und unsere Qualität etwas zeigen. In Anbetracht dessen geht unser Tabellenplatz auch in Ordnung. Dennoch muss es noch ein bisschen aufwärts gehen.

    Hat der Verein die Mannschaft vor dieser Saison verbandsligatauglich verstärkt, oder wurde mit dem Kader geplant, der schon vorhanden war?

    Wir hatten drei Neuzugänge. Jeder von ihnen war Verbandsligaspieler und kam vom jetzigen Ligakonkurrenten aus Oberhausen. Alle drei hatten jedoch Startschwierigkeiten, und auch nur einer ist ein richtiger Stammspieler geworden. Die beiden anderen pendeln immer zwischen Anfangsmannschaft und Ergänzung. Da sind wir noch steigerungsfähig. In der laufenden Wintervorbereitung habe ich aber bisher den Eindruck gewonnen, dass die neuen Spieler unbedingt wollen und in die Stammmannschaft möchten. Deswegen bin ich guten Mutes, dass wir in der Rückrunde ein bisschen besser abschneiden werden.

    Wenn Sie auf die Vorrunde zurückblicken, lassen sich dann bestimmte Phasen erkennen? Kann man die Vorrunde in bestimmte Abschnitte einteilen?

    Ja, man kann sie eigentlich in drei Phasen einteilen. Wir hatten bisher 18 Spiele, die ersten vier bis fünf liefen sehr unglücklich. Anfangs hatten wir aber auch direkt schwere Gegner mit dem SV Spielberg, die TSG Weinheim, die beide Aufstiegsfavoriten waren und oben mitspielen, oder auch die SpVgg. Oberhausen. Aber nach diesen anfänglichen Schwierigkeiten haben wir uns etwas gesteigert. Hinzukommend hatten wir dann auch noch etwas Glück, das Glück des Tüchtigen. Somit konnten wir einige Punkte einfahren in dieser Phase. Mitten in der Saison hatten wir zwar einen kleinen Hänger, aber die letzten vier Spiele vor der Winterpause sind mit einer Ausbeute von sieben Punkten noch einmal sehr gut verlaufen.

    Sie haben auswärts mehr Punkte geholt als zu Hause. Kann man von einer Heimschwäche sprechen?

    Naja, also mittlerweile sind wir ja einigermaßen ausgeglichen. Aber ich glaube schon, dass wir uns zu Hause etwas schwerer tun als auswärts. Als Aufsteiger auswärts steht man in der Regel sehr tief und versucht, das Spiel des Gegners zu zerstören um dann auf Konter zu lauern. Wir haben sehr konterstarke Spieler in unseren Reihen. Zu Hause müssen wir halt mehr das Spiel machen, weil eben die Mannschaften gegen uns entsprechend tief stehen. Sie verfolgen dieselbe Auswärtstaktik und wollen auf diesem Weg zum Torerfolg kommen. Deswegen tun wir uns zu Hause sehr schwer, zumindest schwerer als auswärts.

    In der laufenden Vorbereitung allerdings habe ich taktisch etwas anders spielen lassen. Wir werden im Rahmen unserer Voraussetzungen versuchen, Schwächen im Spiel zu beheben und taktisch etwas anders zu agieren. Wir wollen unsere Defizite nicht mehr nur kämpferisch sondern auch spielerisch lösen. Kämpferisch sind wir ganz weit vorne. Unsere Schwäche können wir nur beheben, wenn wir auch zu Hause versuchen, auch wenn das Tor nicht gleich am Anfang fällt, den Druck so lange hoch zu halten, bis wir letztendlich einen Treffer erzielen können. Das ist uns in der Vergangenheit nicht gelungen. Da haben wir dann plötzlich ‚Hau-Ruck’ gespielt und sind ungeduldig nach vorne gerannt. Da ist es doch klar, dass du zu Hause in Konter reinläufst. Genau das wollen wir vermeiden, und zwar indem wir das spielerische mehr trainieren

    Sie meinen, es besteht Verbesserungsbedarf insofern, als dass man mehr Fußball spielen als kämpfen soll?

    Genau. Die Kampf- und Leistungsbereitschaft und der absolute Siegeswille ist ja eine Grundvoraussetzung eines jeden Fußballers. Darüber hinaus versuchen wir nun, auch spielerische Akzente zu setzen. Daran trainieren wir die ganze Zeit. In den bisherigen Vorbereitungsspielen hat das auch einigermaßen gefruchtet. Natürlich hoffe ich, dass wir das auch entsprechend umsetzen können, wenn die Saison wieder beginnt.

    Wenn die Saison wieder beginnt geht es gleich gegen den FC Rot und die SpVgg. Oberhausen, also im Grunde zwei direkte Konkurrenten. Wenn man diesen Gedanken weiterspinnt, dann könnten Sie nach diesen zwei Spieltagen im oberen Drittel mitspielen. Ist das Träumerei?

    Nein, nein. Das ist keine Träumerei. Wir kennen die Gegner aus der Vorrunde. Gegen den FC Rot mussten wir 40 Minuten mit zehn Mann spielen und haben dann auswärts das 1:1 noch bekommen. Gegen Oberhausen ist es uns dann nicht gelungen zu spielen bzw. mitzuspielen. Wir sind kurz vor Schluss in einen Konter gelaufen und haben zu Hause 0:1 verloren. Diese Negativerlebnisse wollen wir rückgängig machen und gegen beide Mannschaften Punkte holen, ganz klar. Zumindest unser Heimspiel gegen den FC Rot sollten wir gewinnen. Wenn wir auswärts gegen Oberhausen einen Punkt holen, wäre das auch nicht schlecht. Das ist ja auch eine gestandene Mannschaft. Deswegen wäre ich schon sehr zufrieden wenn es am Ende vier Punkte aus diesen zwei Spielen würden.

    Sie sind seit der Saison 2006/2007 Spielertrainer beim FC Heidelsheim. Gleich in Ihrem ersten Jahr schafften Sie den Aufstieg. Wann geht’s in die Oberliga?

    In die Oberliga steigt man auf, wenn man sich kontinuierlich verbessert. Nicht nur die Mannschaft, sondern auch der Verein muss mitwachsen. Im Moment tut das der Verein auch. Natürlich wäre es zu diesem Zeitpunkt noch zu früh, an einen Aufstieg zu denken, da der Verein einfach noch nicht die entsprechenden Voraussetzungen dafür aufweist. Wenn Sie einmal den Aufsteiger und jetzigen Tabellenführer Amicitia Viernheim nehmen, sehen sie, dass dieser Verein die Voraussetzungen dafür hätte, in die Oberliga aufzusteigen. Die waren schon einmal in dieser Klasse und haben eben auch ein entsprechendes Stadion. Auch die finanziellen Möglichkeiten würden wohl einen Aufstieg zulassen.

    Wir wollen uns in den ersten zwei, drei Jahren in der Verbandsliga etablieren. Im ersten Jahr mindestens Platz dreizehn, gerne auch Platz acht bis fünf, im nächsten Jahr dann unter die ersten fünf Mannschaften und dann kann man vielleicht auch um den Aufstieg spielen

    Sie wechselten als Spieler regelmäßig die Mannschaften. Haben Sie beim FC Heidelsheim nun ein längeres Engagement geplant?

    Ja gut, das ständige Wechseln in meiner Spielerzeit zeugte davon, dass ich praktisch zehn Jahre lang als Fußballer mein Brot verdiente. Ich habe ja nichts anderes gemacht, außer Fußball gespielt. Und da muss man eben nach zwei, drei Jahren den Verein wechseln, wenn man etwa nicht mehr gebraucht wird oder der Trainer einen nicht mehr will. Von da her hat es sich leider nicht anders ergeben. Andererseits bin ich mittlerweile in meinem fünfzehnten Seniorenjahr. Da kann man schon auch ein paar Vereine auf der ‚Erledigt-Liste’ haben.

    Ich bin jedoch gewillt, und ich hoffe der Verein ebenso, dass ich hier ein längeres Engagement genießen kann. Ich würde sehr gerne im nächsten Jahr in Heidelsheim weiterarbeiten ... und zwar in der Verbandsliga, ist ja klar! Ich jedenfalls mache mir da keine größeren Gedanken um die Landesliga, die ja im Zuge der Ligareform noch eine Stufe niedriger sein wird. Ich will auf jeden Fall hier weiter machen. Ein paar Voraussetzungen müssen natürlich noch geschaffen werden, aber ich bin hier sehr zufrieden, und ich denke auch viele meiner Spieler sind es. Der FC Heidelsheim ist ein recht kleiner Verein, aber mit viel Liebe und Herzblut geführt. Ich bin gerne hier und daher gibt es eigentlich auch keinen Grund, irgendwo anders hinzugehen.

    Ok, dann viel Erfolg in dieser und in den nächsten Spielzeiten in der Verbandsliga!

    Geschrieben von:  thom.as

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