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Festschrift – 25 Jahre Tornados Rapid
352 Seiten voller Leidenschaft über die Fanszene des SK Rapid Wien.
  • TSV Germania Windeck, 26. März 2008

     

    „Diese Klasse ist klasse!“


    Von:  thom.as

    Dem FC Germania Dattenfeld ist im vergangenen Jahr der lange ersehnte Oberliga-Aufstieg gelungen. Nach sechs Spielzeiten in der Verbandsliga Mittelrhein machte die Mannschaft um Trainer Hermann-Josef Werres den Sprung in die höchste Spielklasse des Landes klar.

    Üblicherweise wird in der ersten Saison nach dem Aufstieg der Klassenerhalt als Ziel ausgerufen. Das bedeutet aber in der laufenden Runde 2007/2008 etwas anderes als noch ein Jahr zuvor. Klassenerhalt ist heuer gleichzusetzen mit der Qualifikation für die kommende NRW-Liga, die, obwohl Pendant zur Oberliga Nordrhein, viel höhere Anforderungen bzw. Teilnahmebedingungen an die Teilnehmer stellt.

    Die Mannschaft von Hermann-Josef Werres steht aktuell auf Rang zwölf. Nach der 0:1-Niederlage vom Ostermontag gegen ETB Schwarz-Weiß Essen rutschten die Windecker wieder aus den Qualifikationsrängen. Das soll sich schon am Sonntag ändern. die-fans.de fragte bei Trainer Werres nach, wie er die Niederlage sieht und einschätzt, und welchen Druck deswegen nun auf ihm und der Mannschaft lastet.

    Am Ostermontag mussten Sie sich zu Hause mit 0:1 gegen ETB Schwarz-Weiß Essen geschlagen geben. War das Spiel genau so knapp wie das Ergebnis?

    Das war eigentlich ein 0:0-Spiel. Der Platz war unheimlich schwer zu bespielen, und das kam den Gästen vielleicht ein wenig zu Gute, weil die Essener sehr gute Standardsituationen spielen können. Genau durch eine solche haben wir auch das Tor bekommen. Wir haben zu viele Standards zugelassen.

    Der Platz war tief. Deswegen mussten die Mannschaften viel mit langen Bällen spielen und auf Standards bauen. Durch eine Unaufmerksamkeit unsererseits haben wir dann den Gegentreffer bekommen. Das war natürlich sehr bitter!

    Die Bilanz aus dem Jahr 2008 ist dennoch sehr positiv. Drei Siege und zwei Unentschieden. Wie stark gewichten Sie vor diesem Hintergrund die Niederlage gegen Schwarz-Weiß Essen?

    Man darf natürlich nicht vergessen, dass Essen Dritter in der Tabelle ist. Im Rückblick muss ich sagen, Schwarz-Weiß war ein bisschen aggressiver als wir und einfach cleverer. Die sind nun schon ein paar Jahre in dieser Liga. In ein paar Situationen waren sie routinierter, und das war wahrscheinlich dann ausschlaggebend. Dennoch muss ich zugeben, dass mir diese Niederlage weh tat.

    Es sind noch neun Spiele zu absolvieren, also höchstens 27 Punkte zu vergeben. Was denken Sie, wie viele Zähler am Ende für die Qualifikation zur NRW-Liga reichen?

    Das ist natürlich eine schwierige Kiste. Es spielen viele zweite Mannschaften in dieser Liga. Da kann es passieren, dass sie auf Mannschaften treffen, die mit sechs oder sieben Spielern auflaufen, die sonst bei der Ersten mittrainieren oder mitspielen. Für einen Aufsteiger, wie wir einer sind, ist es in dieser Saison unheimlich schwer, Platz 11 zu erreichen.

    Ich bin fest davon überzeugt, dass man am Ende bestimmt zwischen 43 und 45 Punkte haben muss, um sich für die NRW-Liga zu qualifizieren. Wir haben aktuell 31 Zähler, 40 werden am Ende nicht reichen. Sie sehen selbst, wie eng das alles ist.

    Ich bin der Meinung, dass der Aufstieg im letzten Jahr (Anm.d.Red.: Germania Dattenfeld ist Aufsteiger als Meister der Verbandsliga Mittelrhein der Saison 2006/2007) für uns leichter zu erreichen war, als es diese Saison der elfte Platz ist. Ich muss schon zugeben, diese Klasse ist klasse! Es wäre sicherlich einfacher, wenn wir erst in diesem Jahr aus der Verbandsliga aufsteigen würden und im nächsten Jahr in die NRW-Liga kämen. Dennoch bin ich überzeugt, dass die Mannschaft das Potential hat, Platz elf zu erreichen.

    Sie müssen am kommenden Spieltag gegen den MSV Duisburg II ran. Die stehen knapp hinter Ihnen...

    Für den MSV Duisburg II ist das Spiel am Sonntag gegen uns schon ein absolutes Endspiel. Die sind vier Punkte hinter uns. Dementsprechend werden sie wahrscheinlich auch die Mannschaft auffüllen. Das mit den zweiten Mannschaften ist oft eine Wundertüte.

    Wenn Duisburg gegen uns verlieren sollte, könnte es das für sie schon gewesen sein. Es liegt alles sehr eng beieinander. Daher muss man einfach immer punkten. Auch wir. Das ist natürlich auch ein großer Druck für die Spieler, die ganze Mannschaft und auch den Verein. Das ist alles nicht ganz einfach.

    Sie sind Aufsteiger, wie Sie bereits erwähnten. War die NRW-Liga dennoch von Anfang an ein realistisches Ziel?

    Natürlich! Was denken sie denn? Gut, wir sind immer noch ein kleiner Dorfverein, die Infrastruktur ist ausbaufähig. Aber der Verein muss im Prinzip so denken. Denn bis Platz zwölf geht es in der kommenden Saison um insgesamt zwei Klassen zurück in die Verbandsliga. Aus diesem Grund haben wir uns in der Winterpause auch noch einmal gezielt verstärkt. Platz elf ist das primäre Ziel.

    Eines können Sie mir glauben, Friede-Freude-Eierkuchen ist bei uns gewiss nicht. Wir haben Druck ohne Ende, wegen der Vorgabe, diesen Platz erreichen zu müssen. Es ist nicht so, dass wir uns denken: ‚jetzt spielen wir in dieser Klasse einfach mal mit und dann sehen wir schon ob wir es packen oder nicht’. Nein, so ist es mit Sicherheit nicht. Auch der Vorstand denkt, mit der Verpflichtung dieser Winterneuzugänge und dem restlichen Kader müssten wir im Endeffekt auf Platz fünf oder sechs stehen – was aber etwas übertrieben ist. Wir sind froh, wenn wir Elfter werden. Mit dieser Niederlage gegen Schwarz-Weiß Essen haben wir uns auch wieder selbst unter Druck gesetzt. Jetzt müssen wir gegen Duisburg gewinnen.

    Diese Klasse ist wirklich unheimlich interessant und ausgeglichen. Nur Pech, dass das ausgerechnet in diesem Jahr sein muss!

    Wie sehen Sie die sportliche, aber auch die ökonomische Seite der künftigen NRW-Liga?

    Sportlich wird diese Klasse interessant und sicherlich sehr gut sein. Aber das mit den Zuschauern wird vielleicht ein Problem. Wenn wir zum Beispiel gegen Bielefeld II spielen müssen, dann sind das Anfahrtswege, wo man vielleicht sogar noch eine Übernachtung ranhängen muss. Ich glaube nicht, dass das die Zuschauer hier vom Hocker reißen wird.

    Es kann durchaus passieren, dass wir uns sportlich qualifizieren, aber die weiteren Bedingungen nicht erfüllen können. Es wird vielleicht noch einige Sonderregelungen geben, aber das wird für uns sicherlich eine sehr schwierige Kiste. Wir müssten eigentlich ein komplett neues Stadion bauen und die Infrastruktur ändern. Wenn die das wirklich durchziehen wollen mit diesen Anforderungen, dann werden die vielleicht zwei, drei Mannschaften bekommen. Außer den Zweitvertretungen kann nahezu niemand diese Anforderungen erfüllen.

    Man hätte das alles vielleicht über längere Zeit aufziehen sollen. Aber so wie es jetzt ist, das ist schon extrem. Sportlich gibt es keine Einwände, aber die Leute, die das alles entschieden haben, machen sich wenige Gedanken über die Wirtschaftlichkeit. Zuschauermäßig wird sich in dieser Liga nicht viel tun, glaube ich.

    Vielen Dank für das Gespräch. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg für die restlichen Spiele in dieser Saison!

    Geschrieben von:  thom.as

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