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  • Kröpeliner SV 47, 13. Juni 2008

     

    „Im Umbruch befindlich haben wir doch recht gut abgeschnitten“


    Von:  Stephan R.T.

    Ingo Schultz (alias Ingebocker) trat bereits im Alter von fünf Jahren dem Kröpeliner SV 47 bei und seither lässt ihn der Fußball nicht mehr los. Nach einem kurzen Gastspiel in Kühlungsborn kehrte der linke Flügelspieler früh zum KSV zurück und heute trägt der 22-Jährige nicht nur das Kröpeliner Trikot, sondern kümmert sich seit 2003 auch um den Nachwuchs des Vereins. Mehr über Ingebocker steht in seinen ausführlichen Antworten auf unsere Fragen.

    Wie und durch wen bist Du überhaupt zum Fußball gekommen?

    Zum Fußball bin ich ganz automatisch durch meinen Vater gekommen. Mein Opa hat es ihm als erfolgreicher Spieler in den 50er/60er Jahren bei Empor Kühlungsborn in die ‚Wiege’ gelegt und er wiederum hat das Fußballfieber an meinen vier Jahre älteren Bruder und mich weitergeleitet. Als Fünfjähriger wurde ich dann das erste Mal aktiv auf dem grünen Rasen. Mein Vater war damals Trainer der E-Jugend des Kröpeliner SV und da hab ich dann ein bisschen mitgekickt. So hat alles seinen Lauf genommen und die Faszination hat mich sofort gepackt und hält auch bis heute noch unermüdlich an.

    Was konntest Du aus der Anfangszeit mitnehmen und welche Trainer haben Dich am Stärksten geprägt?

    Wichtig war am Anfang im Kindesalter natürlich der Spaß, wobei im sportlichen Sinne natürlich jedes Wochenende um Punkte gekämpft wurde und der Ehrgeiz somit eine große Rolle spielte. Was aber früher so schön war, dass man seine Kumpels um sich rum hatte und gemeinsam für ein Ziel gespielt und gekämpft hat. Von der F-Jugend bis zur D-Jugend war mein Vater mein Trainer beim Kröpeliner SV und er hat natürlich großen Anteil an dem was ich heute kann. Sportlich am stärksten aber hat mich die Zeit in Kühlungsborn geprägt. Ein Jahr durfte ich dort in der D-Jugend Bezirksliga und ein Jahr in der C-Jugend Bezirksliga spielen. Das Training dort war echt super und gegen Mannschaften wie Hansa Rostock, Pommern Stralsund und VfL Bergen zu spielen, wäre im Kröpeliner Nachwuchs leider nicht möglich gewesen. Später zog es mich dann wieder nach Kröpelin zurück.

    Welches sind bisher Deine größten Erfolge und welches waren die härtesten Niederlagen?

    Im Nachwuchs bin ich einmal Pokalsieger mit der B-Jugend von Kröpelin geworden und ansonsten halten sich die sportlichen Erfolge im eigentlichen Sinne recht in Grenzen. Was für mich persönlich zum Erfolg zählt ist, dass ich es zum Stammspieler in der Landesliga beim Kröpeliner SV geschafft habe, das wir uns dort seit sechs Jahren festgespielt haben und das ich bisher ohne ein schwere Verletzung durch mein Fußballerleben gekommen bin.

    Niederlagen gab es leider zu Hauf, aber die härteste rauszusuchen fällt mir ehrlich gesagt schwer, weil ich zum Glück noch nie ein Spiel bei dem es um alles ging (Finale oder Auf-/ Abstieg) verloren habe oder bestreiten musste. Ansonsten ärgern mich nur die zwei Niederlagen in dieser Saison gegen Doberan!

    Was sind Deine Stärken und Schwächen als Spieler?

    Nun kommt die Stelle an der normalerweise andere etwas sagen müssten oder könnten, denn hier kann ich ja nur in ein Fettnäpfchen treten ;-)

    Zu den Stärken zählen, dass ich mehrere Positionen spielen kann, dass ich schnell bin und dass ich technisch ganz gut ausgebildet bin. Ich suche immer den Weg nach vorne und versuche mich im offensiven Zweikampf zu behaupten. Was mein Trainer nicht gerne sieht ist, dass dies zu häufig geschieht und der eine oder andere Ballverlust bei rum kommt. Ebenso würde er sich bestimmt wünschen, wenn ich etwas mehr aus mir rauskommen würde, um mehr Verantwortung auf dem Platz zu übernehmen. Das wäre es, was ich persönlich einschätzen kann.


    Ingo Schultz im Trikot des Kröpeliner SV.

    Rückblickend, was lief in dieser Saison gut, was hätte besser klappen können?

    Ich und gerade auch ein paar andere User hier im Forum sehen uns dieses Jahr ein wenig als Überraschungsteam. Mit unseren wenigen Möglichkeiten hier im kleinen Kröpelin hat unser Trainer doch sehr viel erreicht und aufgebaut diese Saison. Im Umbruch befindlich haben wir doch recht gut abgeschnitten und haben die vielen Abgänge vor der Saison durch junge motivierte Spieler kompensiert. Hier möchte ich dann noch mal bei der zweiten Frage einhaken und meinen jetzigen Trainer erwähnen. Von ihm lerne nicht nur ich am meisten! Was er für uns leistet und aufopfert ist schon nicht ohne und deshalb finde ich es schade, dass wir ihm unser gemeinsames Ziel nicht erfüllen konnten. Ich denke seine schwierigste Aufgabe ist es immer noch Konstanz bei uns rein zu bekommen. Nach guten Spielen folgen meistens nicht so gute oder umgekehrt. Da es kein wirklich festes Ziel vor der Saison gab, bin ich eigentlich relativ zufrieden.

    Was nimmst Du aus dieser Saison mit?

    Trotz der sechsjährigen Zugehörigkeit zur Landesliga West in Mecklenburg-Vorpommern gab es natürlich auch diese Saison wieder schöne und weniger schöne Erfahrungen zu sammeln. Klasse waren die Spiele gegen Dynamo Schwerin und deren Fans. Richtig geil war die erstmalige Tabellenführung nach dem 3:2-Heimsieg gegen Eintracht Schwerin II. Die Lehren und Erkenntnisse zog ich kurze Zeit später. Die Erfolgswelle schwappte am nächsten Spieltag gleich wieder ab und es folgte eine Niederlagenserie von sechs Spielen. Nun waren wir natürlich wieder schnell auf dem Boden der Tatsachen, aber die Erkenntnis, dass wir es schaffen können, bleibt und da werden wir nächste Saison weiter machen.

    Ebenfalls blöd waren die zwei völlig unnötigen Niederlagen im Derby gegen Doberan. So was ist leider nicht so schön, vor allem für den Verein und für die Fans! Abschließend möchte ich dann unsere Kreativität außerhalb des Platzes loben. Wir machen viele Dinge zusammen als Mannschaft und die Leute die immer dabei sind, sind zu einer Einheit geworden!

    Wie soll es in der nächsten Saison weitergehen, was können wir von Dir erwarten?

    Wie eben erwähnt, fand ich es persönlich richtig Klasse an der Tabellenspitze und darum möchte ich nächste Saison kämpfen. Auch dieses Jahr werden wir wieder einige Abgänge verzeichnen, aber ich weiß, dass der Trainer einen guten Kader für die neue Saison zusammenstellen wird und mit diesem werden wir dann angreifen. Nächste Saison müssen wir uns beweisen, dass das was diese Saison erreicht wurde, keine Eintagsfliege war.

    Tja, was kann man von mir erwarten. Ich möchte natürlich meine Leistung aus dieser Saison weiter steigern und möchte helfen, das Team zum erreichen des Ziels so gut es geht zu unterstützen. Erwarten kann man, dass ich bemüht sein werde wieder mehr Torgefahr zu entwickeln, denn zwei Treffer sind mir persönlich zu wenig!

    Was sind Deine Ziele für die Zukunft, was willst Du unbedingt noch erreichen?

    Im Landespokal würde ich gerne noch mal die zweite Runde erreichen oder ein bisschen mehr, wenn es der Trainer erlaubt. ;-)

    Naja, und irgendwann will ich, besser wollen wir als Team, mal ganz oben mitspielen, um weiter für hochklassigen Fußball in Kröpelin zu sorgen! Also wäre die Konsequenz mal irgendwann ein Aufstieg. Das wäre ein Wunsch von mir.

    Könntest Du abschließend noch etwas zu Deinem Trainerdasein erzählen?

    Im Jahre 2003 habe ich mit meinem Vater zusammen eine G-Junioren-Mannschaft des Kröpeliner SV gegründet. Es begann mit einer Ausschreibung im Kindergarten unserer Stadt. Einer einfachen Anfrage, ‚Wer hat Lust auf Fußball?’, folgten 16 begeisterte Kinder. Nach zwei Jahren hat mein Vater das alleinige Zepter an mich übergeben und ich machte meine Fachübungsleiter C-Lizenz an der Sportschule Parchim und trainierte fortan die Kids. Aktuell habe ich zwölf Kinder in der E-Jugend des KSV zu betreuen und es macht immer noch so viel Spaß wie am Anfang. Zeitlich ist man zwar sehr eingeschränkt, aber den Kindern etwas zu geben und zuzusehen wie sie mit Spaß und Eifer dabei sind, lässt vieles vergessen. Über die aktuelle Situation meiner Mannschaft kann man sich auch auf der Vereinshomepage (ksv47-nachwuchs.de) informieren.

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    Geschrieben von:  Stephan R.T.

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