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  • Füchse Berlin Reinickendorf, 03. Februar 2008

     

    1:1 beim Verfolger – ein ganz normaler Nachmittag


    Von:  Stephan R.T.

    Irgendwie war es ein ganz normaler Sonntag. High noon, also 12 Uhr mittags und man stand in der Weite des grünen Berlin. In der Oberliga am Rande eines Kreisliga-Kunstrasenplatzes, da für das Bezirksamt die A-Jugend-Bundesliga höher bewertet wird, als die nur Verbandsliga spielenden Herren. Dort tummelten sich Zuschauer, die je nach Vereinszugehörigkeit ihre Futterluken dazu nutzten, die entsprechenden Chancen ihres Vereins bei einem Sieg auszurechnen. Wobei die Futterluke eigentlich überflüssig war, da Gastgeber Makkabi auch hier mit dem Bezirksamt im Clinch liegt und fernab des brausenden Lebens seinen Bratwurstgrill fast konspirativ betreiben musste.

    Überhaupt der Gastgeber ... steht doch dort ein Trainer neben der Bank, der ob seines Engagements inner- und außerhalb von Makkabi immer wieder für eine klare Positionierung sorgt.

    Auf dem Platz ein Makkabi-Team mit dem sprichwörtlichen Respekt auf der Brust – jenen zollten auch sie einem Schiedsrichter, der sich als souveräner Akteur in schwarz-gelb präsentierte und sich sogar den Zuschauern widmete: Zum Schutz der beiden Auswechsel-Bänke sorgte er beispielsweise dafür, dass die Zuschauer auf die gegenüberliegende und weitaus sonnigere Zeiten umzogen. Was auch viel angenehmer war, da man so viel besser der schleichenden Kälte trotzen konnte.

    Aber auch dieses Problem unmittelbar am Spielfeldrand löste der Schiedsrichter in der Halbzeit souverän, ließ er doch in gebührendem Abstand Absperrungen anbringen und nutzte die vorhandenen Ballfanggitter als natürlichen Schutz. Selbst ein eigentlich als eingefleischter BFC Dynamo-Fan bekannter Besucher war angesichts dieser Konsequenz begeistert.

    Das Spiel des Verbandsliga-Dritten TuS Makkabi hatte kaum begonnen, als es nach einem weiten Abschlag bei den Reinickendorfer Füchsen auch schon einschlug. Irgendwie hatte es der aufmerksame Unparteiische vielleicht versäumt, auch die grün-weiße Abwehr auf die gleißende Sonne aufmerksam zu machen. Also 1:0 für Makkabi.

    Danach gab es einen offenen Schlagabtausch, der sich in vielen Nickeligkeiten, überdurchschnittlich vielen Pressschlägen und vom Schiri souverän gelösten Auseinandersetzungen bei den Spielern fortsetzte. Nebenbei gab es noch eine gelb-rote Karte für Fuchs Hassan Oumari – leider von diesem bei seinem Abgang unqualifiziert kommentiert. Dies führte nach einer Beruhigungsphase zu einer offenen und ehrlichen Entschuldigung des Spielers beim gegnerischen Trainer, die dieser auch in vollem Umfang anerkannte. Neben der drohenden Verbandssperre gab es vom Verein schon aus pädagogischen Gründen und mit Blick auf die bei den Reinickendorfer Füchsen gewohnte Toleranz und die gemeinsamen Aktionen gegen Rassismus eine vereinsinterne Sperre.

    Karsten Wolter, Vorsitzender der Fußball-Füchse, dazu: „Wir als Verein können und wollen solche Aktionen nicht gut heißen – sie stehen im Gegensatz zu unserem Verständnis von Sport. Neben der internen Sperre werden wir auch an den Geldbeutel des Spielers gehen und so nachdrücklich unsere Position unterstreichen!“

    Die Reinickendorfer, die aktuellen Tabellen-Zweiten, wirkten nach dem Rückstand und dem späteren Platzverweis fitter und wacher. Makkabi hatte letztlich keine bemerkenswerten Aktionen mehr im Programm, um den Vorsprung zu erhöhen.

    Nach der Halbzeitpause kamen die Füchse nicht wie ausgewechselt auf den Platz, aber man merkte ihnen an, daß sie mit ihrem Fußball-Latein noch nicht am Ende waren. In der 55. Minute war es dann so weit: Firat Karaduman spielte sich im Strafraum erstklassig durch und vollendete aus linker Position zum 1:1-Ausgleich. Dabei blieb es und angesichts der sich zurückziehenden Sonne und beginnender Eiseskälte zog man sich beim Schlusspfiff unaufgeregt und bibbernd wieder in wärmere Gefilde zurück.

    Die Reinickendorfer Füchse erwarten nun am nächsten Spieltag (Samstag. 9. Februar 2008, 14 Uhr, Freiheitsweg) den Deutschen Fußballmeister von 1894, den BFC Viktoria 1889 – jenes Team, bei dem es in der Hinrunde einen bemerkenswerten Auswärtssieg gab...

    yhdk

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    Geschrieben von:  Stephan R.T.

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