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  • FC Stahl Brandenburg, 09. MĂ€rz 2008

    AuswÀrtssieg in Erkner


    Von:  BRB-Jörg

    Ein volltrunkener ‚Flitzer’, der schon beim Vorspiel fĂŒr Unterhaltung sorgte und den permanenten Drang hatte, sich zu entkleiden. Programmhefte im DIN A4-Format. Heavy Metal aus den Lautsprechern. Moderate Imbiss- und GetrĂ€nkepreise. Ausnahmslos freundliche Ordner. Es waren schon allerlei außergewöhnliche Dinge, die fĂŒr Unterhaltung, AmĂŒsement und Wohlbefinden der knapp 30 mitgereisten Stahl-Fans sorgten. Doch gab es auch Verstimmungen, hauptsĂ€chlich wegen der Verlegung des Spiels auf den kleinen Kunstrasen-Platz, was trotz Beteuerungen des Gastgebers, dass die Sperrung durch die Stadt erfolgte, einen bitteren Beigeschmack hinterließ. Auf dem sehr kleinen Platz wird sonst American Football gespielt, auch die entsprechenden Markierungen waren vorhanden. Die hochgeklappten Goal-Stangen sorgten fĂŒr Kalauer wie „Heute zĂ€hlt es auch, wenn wir ĂŒbers Tor schießen“. Doch dies sollte die Stahl-Elf nicht nötig haben, denn sie gewann ihr AuswĂ€rtsspiel beim FV Erkner 1920 deutlich mit 4:2. Doch danach sah es lange nicht aus.

    Die ersten Minuten gestalteten sich recht ausgeglichen, doch danach riss der Gastgeber die Partie an sich. Es fiel auf, dass die Stahl-Spieler kaum in die ZweikĂ€mpfe kamen, und so waren die ersten Möglichkeiten auf der Seite des FVE zu verzeichnen. Nach einer schönen Kombination konnte Stahl-Torwart KrĂŒger bei einem Schuss aus Nahdistanz erstmals sein Können beweisen (13.), ebenso wie nur 60 Sekunden danach bei einem Freistoß. Vier weitere Minuten spĂ€ter war er aber machtlos. Wiederum schön herausgespielt, nutzte der Gastgeber einen Fehler der linken Stahl-Abwehrseite, um Walkowiak freizuspielen. Dieser schoss von der Strafraumgrenze platziert ein. Nach 19 Minuten dann fast das 2:0, doch der Schuss ging knapp ĂŒber die Latte. Stahl hatte bis dato keine ernsthaften AngriffsbemĂŒhungen gezeigt, ein erster Versuch durch Schumacher (20.) stellte fĂŒr Erkners Torwart kein Problem dar. Der Zeitpunkt des Ausgleichs war anschließend schon ĂŒberraschend, sein Zustandekommen allerdings nicht. ‚Aushilfs-StĂŒrmer’ Nico Wilhelm, der eine sehr starke Leistung bot, wurde im Strafraum zu Boden gerissen, und Schiedsrichter Seifarth zeigte auf den Punkt. Felix Nachtigall, als sicherer ElfmeterschĂŒtze bekannt, ließ sich auch diese Gelegenheit nicht entgehen – 1:1 (23.). Dieses Tor war zugleich ein Weckruf fĂŒr die Brandenburger, die fortan energischer zu Werke gingen und das Spiel bestimmten. Erkner bekam bis auf einen Freistoß (25.) nichts mehr zustande, anders dagegen Stahl. Nach einem Nachtigall-Pass konnte sich Wilhelm rechts schön durchsetzen und flanken, seine Eingabe verpasste Kahl nur um Zentimeter (32.). Zwei Minuten spĂ€ter kam Wilhelm nach einer Nachtigall-Ecke zum Kopfball und zwang den Erknerer Torwart zu einer Glanzparade. Eigentlich hĂ€tten die Blau-Weißen aus dieser Phase Kraft schöpfen können, doch plötzlich drehte sich die Partie wieder. Denn in den letzten Minuten vor der Pause kam der Gastgeber gleich zu mehreren Großchancen. Nach einem Schumacher-Ballverlust traf Walkowiak nur den Innenpfosten (37.). Im Gegenzug konnte Stahl noch einmal fĂŒr Entlastung sorgen, Kahls Fernschuss verfehlte das GehĂ€use nur um Zentimeter. Nach einem MissverstĂ€ndnis zwischen Sommerlatte und Bauer verfehlte abermals Walkowiak das Tor Ă€ußerst knapp, und wenig spĂ€ter ging ein Fernschuss ans Außennetz (43.). Die Brandenburger retteten sich mit Ach und Krach in die Pause. Sie hĂ€tten sich nicht beschweren dĂŒrfen, wenn sie zu diesem Zeitpunkt schon mit 1:3 hinten gelegen hĂ€tten.

    Wie ĂŒblich in den letzten Wochen kamen die Blau-Weißen mit weitaus mehr Elan aus der Kabine und schalteten mindestens einen Gang höher. Die Abwehr fand endlich zu ihrer gewohnten Sicherheit zurĂŒck, und die Offensivabteilung störte ihre Gegenspieler deutlich frĂŒher und energischer bei der Ballannahme. So zwang man Erkner zu Ballverlusten, und so entstand auch die FĂŒhrung kurz nach dem Wiederanpfiff. Kahl hatte sich den Ball im Mittelfeld erobert und spielte sehr schön auf Nachtigall, der einen Gegenspieler mit einer Finte aussteigen ließ und platziert zum 1:2 einschob. Der zu diesem Zeitpunkt ohne Frage glĂŒckliche Vorsprung wurde dann souverĂ€n verwaltet. Die Erknerer Abwehr stand zunĂ€chst noch gut, nach vorne brachte der Aufsteiger aber nicht mehr viel zustande, lediglich ein harmloser Freistoß (58.) und ein genauso gefĂ€hrlicher Schuss von der Strafraumgrenze (74.) standen hier noch zu Buche. Nachdem die Partie anschließend verflachte und sich die Zuschauer langweilten, kam in der Schlussviertelstunde noch einmal Bewegung ins Spiel. NĂ€mlich mit dem 1:3, und abermals war es Kahl, der das Tor mit einem gewonnenen Zweikampf einleitete. Sein Schuss scheiterte zwar am Torwart, aber Nachtigall stand goldrichtig, konnte abstauben und entschied mit einem knallharten Schuss die Partie. Seit Wochen mit ansteigender Form krönte der Trainer-Filius mit seinem heutigen Hattrick somit seine bis dahin beste Saisonleistung. Zwei Minuten spĂ€ter sollte Kahl endlich selbst der verdiente Treffer gelingen. Wieder hatte er sich den Ball erobert, und nach einem schönen Doppelpass umkurvte er den gegnerischen Schlussmann und netzte ein. Erkner war nun vollkommen entnervt. Nicht anders ist das brutale Foul von Rauschenbach an Steffen KrĂ€uter (80.) zu erklĂ€ren, dass dem Brandenburger leicht den Fuß hĂ€tte brechen können. Schieri Seifarth, ein guter und weitgehend unauffĂ€lliger Leiter des Spiels, hatte gar keine andere Wahl, als ihm die rote Karte zu zeigen. Das Spiel war nun natĂŒrlich entschieden. Dennoch waren die tapfer kĂ€mpfenden Schwarz-Weißen bis zum Schlusspfiff um Ergebniskosmetik bemĂŒht. Und sie wurden belohnt. Neumann gelang in der Nachspielzeit mit einem beherzten Schuss aus 15 Metern noch das 2:4. Es war zugleich die letzte Aktion des Spiels.

    Fazit: Nachdem die erste Halbzeit erneut schwach war, spielte Stahl nach der Pause stabil und legte eine beĂ€ngstigende EffektivitĂ€t bei der Chancenverwertung an den Tag. Erkner dagegen hatte nach der Pause nichts mehr zuzusetzen. Der Sieg war am Ende verdient. Ein 4:1, wie es bis zur 92. Minute ja stand, wĂ€re aber zweifelsohne zu hoch gewesen. Der Aufsteiger musste heute bitteres Lehrgeld zahlen. Die Mannschaft zeigte aber in der ersten Halbzeit, warum sie im gesicherten Mittelfeld steht. Bei einer Konservierung dieser Leistung wird der FVE auch in den nĂ€chsten beiden Spielen gegen Bernau und Neuruppin seine Möglichkeiten haben, und könnte damit SchĂŒtzenhilfe fĂŒr den FC Stahl leisten. FĂŒr die Brandenburger steht nun das Heimspiel gegen den VfL Nauen auf dem Plan. Zweifelsohne gilt unsere Mannschaft dabei als Favorit, zumal dann auch wieder Schimpf, Tarnow und Taube mit von der Partie sind.

    Der FC Stahl Brandenburg spielte mit: KrĂŒger – Bauer (G), Sommerlatte, KrĂ€uter, Koch – Wegner (ab 83. Mebes), Nachtigall, Leimbach, Schumacher (ab 72. Hanack) – Wilhelm (G), Kahl

    Rote Karte: Rauschenbach (80./Erkner)
    Zuschauer: 84 (darunter 28 Stahl-Fans)
    Tore: 1:0 Walkowiak (18.), 1:1 Nachtigall (23./FE), 1:2 Nachtigall (49.), 1:3 Nachtigall (76.), 1:4 Kahl (78.), 2:4 Neumann (90. +2)

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    Geschrieben von:  BRB-Jörg

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