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  • 1. FC Union Berlin, 10. Dezember 2007

     

    Bauer sucht Tor


    Von:  yeti

    Der Tag begann früh, denn bevor es zum letzten Heimspiel der ersten Mannschaft vor der Winterpause gehen sollte, galt die ganze Aufmerksamkeit unserer FII, die heute in der Halle antrat. Jeder der bisher glaubte, dass es nicht zur Sache geht, wenn Sechsjährige Fußball spielen, sollte heute eines Besseren belehrt werden. Grätschen, voller Körpereinsatz, präzise Schüsse in den Winkel und mutige Paraden der Torhüter waren eher die Regel, als die Ausnahme. So macht Fußball Spaß und die glorreichen Kleensten konnten von den ersten drei Spielen zwei gewinnen. Das war’s dann aber auch schon wieder mit positiven Ereignissen an diesem Tag.

    Zum ersten Heimspiel der Rückrunde hatte der 1. FC Union Berlin knapp 1.000 Freikarten verteilt, die sicher auch an Bedürftige gingen, aber zum großen Teil bei Leuten landeten, die sowieso immer da sind. Eine schöne Geste des Vereins, der Sponsoren und einiger großzügiger Fans. Leider konnten nicht alle Tickets an den Mann gebracht werden, was mit Sicherheit auch der Fernsehübertragung des rbb geschuldet war. So fanden sich gerade mal 5.065 zahlende Zuschauer nach zuletzt spektakulären und erfolgreichen Heimspielen im Stadion An der Alten Försterei ein. Union legte gut los und kam nach Vorlage von Patschinski und vier Minuten durch Spork in Front. Selbst der zwischenzeitliche Ausgleich konnte die Köpenicker nicht schocken, denn eine Minute danach netzte ‚Patsche’ mit einem genialen Heber zum 2:1 ein. Ausrasten auf den Rängen, der Mob war zufrieden und setzte das in eine ganz annehmbare Stimmung um. Union erspielte sich weitere Chancen, von denen Mattuschka noch vorm Pausentee eine zum 3:1 nutzen konnte, als er allein aufs Tor zuläuft und den Keeper in Torjägermanier aussteigen lässt.

    Bis dahin konnte man noch zufrieden sein, doch was dann kommen sollte, grenzte schon an Blödheit. Innerhalb von neun Minuten kommt eine bis dahin vollkommen unterlegene Ahlener Mannschaft zum Ausgleich, wobei das zweite Tor auf Glinkers Kappe geht, dem man das wohl mal zugestehen kann nach einer sensationell guten Hinrunde. Die knapp 50 Mitgereisten Bauern aus dem fürchterlichen Dorf Ahlen feierten das Ganze entsprechend emotional und konnten sich sogar dazu hinreißen lassen, ein wenig zu supporten, obgleich man davon so gut wie nichts hörte. Auf Heimseite gab es ein Spruchband zu der verbotenen ‚Stasi 2.0’-Fahne, die beim Spiel gegen Lübeck vom Ordnungspersonal aus dem Block geholt werden sollte. „Niemand hat die Absicht einen Überwachungsstaat zu errichten“ stand in großen Lettern auf Tapete. Schöner Spruch, der hoffentlich bei den Verantwortlichen angekommen ist.

    Auf dem Platz ging es weiter mit einem berechtigten Elfmeter für Union, den Patsche bei seinem derzeitigen Lauf natürlich souverän verwandelte. Nun machte Ahlen auf und der FCU hatte Chancen im Minutentakt. Mangelnde Konzentration im Abschluss versagte uns jedes weitere Tor und statt 7:3 stand es weiter 4:3. Einmal mehr tat sich der so genannte Stürmer Karim Benyamina hervor, der momentan in einem absoluten Formtief steckt. Er steht permanent im Abseits und wenn’s der Linienrichter mal nicht sieht und er vors Tor kommt, vergibt er kläglich. Vielleicht hilft ihm ja die Winterpause wieder in Form zu kommen, vielmehr hoffe ich aber, dass uns in Form eines weiteren Stürmers geholfen wird.

    Wie es dann immer so ist, musste kurz vor Ultimo noch der unglückliche Ausgleich fallen und die Wut über den Schiedsrichter, der letztendlich zwar einige komische Entscheidungen traf, aber nicht Schuld an der 4:4-Niederlage war, erfasste sogar unseren Präsidenten Dirk Zingler. Der lief wie von der Tarantel gestochen aufs Spielfeld und sagte dem Mann in Gelb ein ziemlich kritisches Weihnachtsgedicht auf. Danach war dann Bescherung angesagt und die Unioner verteilten großzügig volle Bierbecher an Herr Thielert, der jedoch vor der Flut an Geschenken flüchtete. So verpasste er zum Glück die beiden größten Präsente, eine volle Cola-Flasche und einen Böller, der in Deutschland mit Sicherheit nicht mal zu Silvester erlaubt ist. Wut und Verärgerung - okay, aber das Becherwerfen hat uns schon genug Geld gekostet. Als Wiederholungstäter dürfte die nächste Strafe im mittleren fünfstelligen Bereich liegen, was sich der Verein absolut nicht leisten kann.

    Wie dem auch sei, Union hatte mal wieder einen kleinen Matchball vergeben und so blieb der Abstand zu Platz elf bei vier Punkten, statt auf sieben zu wachsen. Dreißig Gegentore stehen zu Buche, die uns in einer abwechslungsreichen Hinrunde einige Punkte kosteten. Dennoch sind es zu Platz zwei auch nur drei Punkte, die Liga ist also wieder ähnlich eng wie letzte Saison. Nun werden die Karten beim Wett(nach)rüsten in der Winterpause wieder ganz neu gemischt und der geneigte Fußballfan wird sich bis Mitte Februar wieder mehr Hallenturniere und Testspiele angucken, als er sich ursprünglich vorgenommen hatte. In diesem Sinne, fröhliche Weihnachten und niemals vergessen, Eisern Union.

    Geschrieben von:  yeti

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