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  • FSV Budissa Bautzen, 19. April 2008

    Bittere Lehrstunde gegen Halberstadt


    Von:  ejensen

    Eine ganz, ganz bittere Lehrstunde erteilte der VfB Germania Halberstadt den Budissen und brachte denen, auch in der Höhe verdient, mit 0:4 eine empfindliche Heimniederlage bei. Der FSV Budissa Bautzen zeigte zwar das ganze Spiel über großen Einsatzwillen, konnte aber spielerisch mit den Gästen nie mithalten.

    Halberstadt ließ von Anfang an keine Zweifel daran aufkommen, dass in Bautzen gewonnen werden soll, Sommermeyer und Pölzig setzten die ersten Akzente (4. und 6.), Stefan Fröhlich kommt Pölzig zuvor, als dieser von Banser eingesetzt werden soll (15.). Ein weiter, hoher Ball von Gottwald hebelt die gesamte Abwehr Budissas aus, doch Stefan Schier macht Bansers Schuss aus acht Metern und damit den bis dahin schönsten Angriff Germanias zunichte (17.). Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Halberstadt das Spiel im Griff, unübersehbar die Lufthoheit und die Zweikampfvorteile. Erst jetzt werden die Gastgeber auch torgefährlich, bei Sebastian Nuhs’ Steilpass auf Marcus Dörry muss Torwart Kischel Kopf und Kragen riskieren, um zur Ecke klären zu können (18.). Und als Stefke den Ball an Horst Rau verliert, kommt bei Danny Wochniks Direktschuß Torgefahr auf (21.).

    Das Spielgeschehen hat sich jetzt verlagert, Budissa drängt selbst auf die Führung. Matthias Pannachs Kopfball nach Freistoß Dörrys pariert Kischel glänzend (31.) und Nuhs’ Schuss aus zwanzig Metern schlägt Gerlach von der Linie (32.). Noch einmal haben die Zuschauer den Torschrei auf den Lippen, als Horst Rau Saalbach stehen lässt und aus 18 Metern am Tor überhastet vorbeizielt (38.). Doch wird auch in dieser Phase deutlich, dass die Gäste in ihrer Spielanlage ausgereifter sind, zu viele Bälle werden bei Budissa geschlagen statt gespielt, vieles bleibt Stückwerk.

    Als sich alles mit einem 0:0 anzufreunden scheint, kommt es knüppeldick. Bautzen spekuliert auf einen Freistoß, weil Rau gefoult wurde, Luck erfasst die Situation, setzt auf der rechten Seite Sommermeyer ein, dessen Flanke köpft Banser aus fünf Metern unhaltbar ein. Und als ob das eine Minute vor der Pause nicht schon Strafe genug ist, schickt Saalbach mit einem weitem Paß Sommermeyer, Knut Michael lässt diesen gewähren und der Germane hinterlässt mit seinem 13-Meter-Schuß Schier chancenlos.

    Sicher ist die Führung der Gäste zur Halbzeit verdient, aber zwei Tore in den letzten Minuten vor der Halbzeit sind eigentlich zuviel des Schlechten. Budissa fand nach Anfangsschwierigkeiten gut ins Spiel, verpasste aber seine Möglichkeiten und wurde dafür bitter bestraft.

    Bautzen beginnt die zweite Halbzeit einsatzwillig und engagiert, als hätte es die schlimmen Minuten nicht gegeben. Doch gelingt es nach der Pause kaum noch, die Gäste zu beeindrucken. Im Gegenteil, immer wieder Nadelstiche setzend, beherrschen diese nun die Szenerie. Banser vergibt nach einer Stunde aus zwanzig Metern, als er auf Zuspiel von Plock Andreas Zichner und Stefan Fröhlich stehen lässt. Und als erneut Banser Stefkes Freistoß aus zwanzig Metern, halbrechte Position, leicht abfälscht, ist das Spiel entschieden. Torhüter Kischel verlebt nun einen ganz ruhigen Abend, lediglich Miroslav Sentivans Schuss aus zwanzig Metern zwingt ihn nochmals zum Eingriff (74.). Anders die Halberstädter, Banser überläuft nach Steilvorlage des guten Sommermeyer Zichner und Michael und schießt allein vor Schier am Kasten vorbei. Und als Sommermeyer nach einem abgewehrten Freistoß ungestört durchs Mittelfeld eilt und wiederum Banser anspielt, findet dessen Eingabe Stefke allein vor dem bemitleidenswerten Schier. Sein eleganter Heber lässt den Bautzener Torwart keine Abwehrmöglichkeit. Budissa ist nun auch moralisch geschlagen, Germania tut nur noch das nötigste.

    Das Spiel (und auch das in Dresden) zeigte deutlich, woran es hapert. Nicht am Kampfgeist oder Einsatzwillen, da auf keinen Fall. Aber im Angriff, dort klemmt die Säge erheblich. Budissa kann sich Torchancen nur erkämpfen, kaum jedoch erspielen. Sosehr Dörry auch rackert, Nuhs, Fröhlich und die anderen Kampfgeist zeigen, es gibt derzeit niemanden, der die gegnerischen Abwehrreihen in Angst und Schrecken versetzt. Die verletzten Schaumkessel, Riedel und Helcelet fehlen an allen Ecken und Enden. Budissas Sturm besteht lediglich aus offensiven Mittelfeldspielern, die eine Abwehr nicht knacken können.

    Den Gastgebern wurden in diesem Spiel von einer sehr stark spielenden Truppe aus Sachsen-Anhalt die Grenzen aufgezeigt, wie auch Trainer Steffen Hammermüller unumwunden zugab. Budissa gelang es nach dem Rückstand nie, am sich abzeichnenden Spielausgang zu rütteln

    FSV Budissa Bautzen: Schier – Fröhlich, Kunisch, Michael, Zichner – Dörry, Nuhs, Sentivan, Pannach, Wochnik – Rau (74. Dietze)

    VfB Germania Halberstadt: Kischel – Kopp, Gottwald, Saalbach, Pölzig – Luck, Plock (80. Ulrich), Sommermeyer (80. Pfeffing), Gerlach – Stefke (85. Horst), Banser

    Schiedsrichter: Christoph Marschner (Berlin)
    Gelbe Karten: Dörry, Nuhs, Zichner – Luck, Pfeffing

    Zuschauer: 520
    Ecken: 7:5 (3:3)
    Tore: 0:1 Banser (44.), 0:2 Sommermeyer (45.), 0:3 Banser (67.), 0:4 Stefke (77.)

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    Geschrieben von:  ejensen

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