1. FC Lokomotive Leipzig, 12. Juni 2023

 

Die Loksche bleibt solide – Der Bericht zur Mitgliederversammlung vom 10. Juni 2023

Am Sonnabend, den 10. Juni fand die ordentliche Mitgliederversammlung des 1. FC Lokomotive Leipzig, Verein für Bewegungsspiele e.V. für die Geschäftsjahre 2020/21 und 2021/22 statt. Auf der altehrwürdigen Holztribüne des Bruno-Plache-Stadion fanden sich kurz nach 10 Uhr bei hochsommerlichen Temperaturen etwa 120 Mitglieder ein.

Los ging es unter den bewährten Händen von Versammlungsleiter Michael Freystedt mit der Abstimmung zur Anwesenheit von Gästen.

Im Rechenschaftsbericht des Präsidiums bedankte sich Torsten Kracht zuerst für das Vertrauen, dass ihm als neuer Vereinspräsident entgegengebracht wurde. „Dieses Amt ist Ehre und Verpflichtung zu gleich und ich versuche dieser Verantwortung mit Demut aber auch mit großer Freude gerecht zu werden. Ich freue mich auf diese Aufgabe und möchte den von Thomas Löwe so erfolgreich eingeschlagenen Weg weiter gehen“, so Torsten Kracht weiter.

Der Verein konnte die großen Herausforderungen der Corona-Pandemie sowohl sportlich, wirtschaftlich als auch infrastrukturell gemeinsam mit den Fans und den Sponsoren gut meistern. Wir wissen nun ganz genau: Lok hat Unterstützer auf allen Kontinenten. Ein Dank gilt allen Spielern und Mitarbeitern für ihre Bereitschaft zur Kurzarbeit. Auch wenn wir uns in der Corona-Zeit nur selten gesehen haben, standen wir doch so eng zusammen, wie selten zuvor.

Nach dem großen Umbruch im Sommer 2020 und dem verpassten Aufstieg in die dritte Liga gelang es Sportdirektor und Trainer Almedin Civa wieder eine erfolgreiche Mannschaft zusammenzustellen und mit dem Landespokalsieg 2021 einen großen Erfolg zu feiern. Auch in der Saison 2021/22 konnte die Mannschaft mit herausragenden 71 Punkten den Titelkampf lange spannend halten.

Am 7. Oktober 2021 wurde die Fusion zwischen dem 1. FC Lok Leipzig und dem VfB Leipzig einstimmig beschlossen. Damit sind alle Traditionslinien des Probstheidaer Fußballs wieder zusammengeführt worden. Was für eine einzigartige, deutsche Geschichte voller Stolz, Tränen, Schmerz und unvorstellbarer Freude! Auch in der Zukunft werden wir unsere Tradition hochhalten.

Auch in unserem Nachwuchs ist in beiden Geschäftsjahren viel Positives passiert. Sie konnten den Kids und Jugendlichen unser Leitbild, Spaß und Freude am Fußball bei gleichzeitigem Leistungsanspruch gut vermitteln. Über 200 Kinder aus zwanzig Nationen spielen für den 1. FC Lok.

Im März 2022 ging unser Mannschaftsbus auf eine ganz besondere, über 1.200 Kilometer lange Auswärtsfahrt. Innerhalb von 24 Stunden organisierten wir mit der Hilfe vieler Fans und Sponsoren den Transport von 50 aus Mariupol geflüchteten Kindern nach Deutschland. Diese Aktion hat wieder einmal gezeigt, was Menschen gemeinsam bewegen können.

Zum Abschluss seiner Rede wagte Torsten Kracht einen Blick in die Zukunft: „Unser Verein ist auf einem sehr guten Weg. Wir haben das finanzielle und sportliche Fundament gelegt, um uns kontinuierlich weiterzuentwickeln. Finanzielle Experimente und Abenteuer wird es aber beim 1. FC Lok auch weiterhin nicht geben.“

Nach großem Beifall der Mitglieder fügte Torsten Kracht hinzu: „Der Erste Deutsche Meister ist in der Lostrommel für den DFB-Pokal. Wir freuen uns schon heute auf ein großes Fußballfest. Ich möchte euch aber auch um Geduld bitten. Unsere Entwicklung wird auch mit Rückschlägen verbunden sein. Nur gemeinsam werden wir unseren von Vertrauen geprägten Weg fortsetzen können und unserem Ziel, der Rückkehr in den Profifußball der dritten Liga näherkommen."

Danach informierte Schatzmeister Bernd Lang über die finanzielle Situation: Der Verein schloss das Geschäftsjahr 2020/21 mit einem Verlust von 173.000 Euro ab. Dieses rechnerische negative Ergebnis ist in erster Linie einer verspätet eingegangen Corona-Hilfe geschuldet. Die Spielbetriebsgesellschaft mbH konnte im Geschäftsjahr 2020/21 unter den schwierigen Bedingungen der Corona-Zeit dagegen einen Gewinn 12.000 Euro erwirtschaften.

Im Geschäftsjahr 2021/22 erzielte der Verein bei einem Umsatz von 1,6 Millionen Euro einen Gewinn 268.000 Euro. Die zwei schwierigen Jahre der Corona-Pandemie konnte der Verein somit mit einem positiven Ergebnis von 95.000 Euro abschließen. Danke an die Stadt Leipzig und den Freistaat Sachsen für die finanzielle Unterstützung. Die Spielbetriebsgesellschaft mbH konnte im Geschäftsjahr 2021/22 einen Umsatz von 2,5 Millionen Euro verzeichnen und einen Gewinn von 127.961 Euro erzielen. Ein sehr gutes Ergebnis, was von den Mitgliedern mit viel Beifall entgegengenommen wurde.

Im Jahresbericht des Aufsichtsrates klärte Olaf Winkler über die Arbeit des ehrenamtlichen Gremiums in den letzten beiden Geschäftsjahren auf. Die Zusammenarbeit mit dem Präsidium ist auch weiterhin geprägt von Offenheit und Respekt. Olaf Winkler weiter: „Dank der großartigen Arbeit unserer Angestellten und zahlreichen ehrenamtlichen Helfern haben wir den 1. FC Lok wieder einen großen Schritt vorangebracht. Wir haben mit unseren finanziellen Mitteln verantwortungsvoll gehaushaltet. Dies findet weiterhin große Anerkennung, auch außerhalb unseres Vereins.“

GmbH-Geschäftsführer Alexander Voigt nahm die Mitglieder anschließend mit auf eine Reise durch zwei anspruchsvolle Geschäftsjahre. Der Saisonabbruch und wegbrechende Zuschauereinnahmen durch Corona stellte auch die Marketing- und Sponsoringabteilung vor große Herausforderungen, die aber bravourös gemeistert wurden. Der 1. FC Lok konnte die Anzahl der Sponsoren von 81 im Jahre 2018, 166 im Jahre 2022, auf 188 im Jahre 2023 steigern. Die Sponsorenleistungen (Cash und Sach) konnten von 814.000 Euro im Jahre 2018 auf 1,16 Millionen Euro im Jahre 2021 gesteigert werden. Das Geschäftsjahr 2022/23 wird eine weitere Steigerung verzeichnen.

Alexander Voigt zum Abschluss: „Unsere Sponsoren wissen, wo ihr Geld hingeht und ihre Unterstützung ankommt. Unser Lok-Netzwerk ist ständig am wachsen und hilft uns, neue Wege zu erschließen. Lok ist inzwischen eine attraktive, regionale Wirtschaftsplattform geworden. Das macht uns mega stolz.“

Nun wurden die Rechenschaftsberichte des Ausschusses für Vereinsstreitigkeiten und des Wahlausschusses verlesen. Alle Gremien des Vereins und die Geschäftsführung der GmbH sind danach für das Geschäftsjahr 2020/21 sowie 2021/22 entlastet worden.

In den Wahlausschuss wurden Alexander Fleig, Julia Kuhn und Paul Sliwinski gewählt.

Frank Balling, André Göhre, Jens P. Hirschmann, Steffen Rößler, Mike Scheffler und Olaf Winkler bilden den neuen Aufsichtsrat.

Der Antrag auf Satzungsänderung sowie der Antrag auf Änderung der Beitragsordnung wurden mehrheitlich beschlossen.

Zum Abschluss wurden langjährige Mitglieder für ihre 15-jährige Vereinsmitgliedschaft geehrt.

Nach knapp drei Stunden war dann diesjährige Mitgliederversammlung vorüber.

Alexander Voigt

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Geschrieben von:  Stephan R.T.