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  • 10. April 2007

     

    Germania Halberstadt: Bitteres Aus im Elfmeterschießen


    Von:  Systema

    Im Landespokal-Halbfinale von Sachsen-Anhalt ist der VfB Germania Halberstadt am gestrigen Ostermontag nach mehr als 120 Spielminuten und folgendem Elfmeterschießen ausgeschieden. Bei der mit zahlreichen Regionalliga-Akteuren verstärkten Zweiten des 1. FC Magdeburg hat der Oberligist um Neu-Coach Andreas Petersen mit 6:7 n.E. (0:0, 1:1) verloren. Das spannende und typische Pokalderby war von wenigen Strafraumszenen geprägt, beiden Teams gelangen nur selten gut durchdachte Offensiv-Aktionen, und etwaige Tormöglichkeiten blieben Mangelware. Nur bei jeweiligen Standard-Situationen wurde es mehrmals brenzlig, ansonsten bestimmten die guten Abwehrreihen das Spielgeschehen im Germer-Stadion.

    Die erste Chance im Halbfinale gab es nach einer gefährlichen Flanke von Sasa Vranic, in deren Folge der Ball unter Mithilfe von Fait Banser an den Magdeburger Pfosten klatschte (16.). Dann war es Enrico Gerlach, der einen Freistoß um Haaresbreite am gegnerischen Gehäuse vorbei zirkelte (23.). Kurz darauf lag der Ball erstmals im Germania-Tor. Nach Freistoß von Björn Lindemann und folgendem Lattentreffer von Martin Zander hatte Matthias von der Weth per Kopfball-Abstauber getroffen, stand dabei jedoch im Abseits (26.). Lindemann glänzte daraufhin erneut mit einem guten Freistoß, in deren Folge Vranic, nach Parade von Halberstadts Schlussmann Sebastian Kischel, letztendlich klären konnte (28.). Nachdem sich dann Banser den Ball energisch erkämpft und auf Gerlach abgelegt hatte, traf dieser das Spielobjekt nicht vollends, sonst wäre es für FCM-Keeper Daniel Rothe gefährlich geworden (38.).

    Die zweite Halbzeit begann mit einer Rauchbomben-Einlage der Magdeburger Ultras, aber nach kurzer Unterbrechung konnte weiter gespielt werden. Gerlach und Steffen Plock brillierten danach mit herrlichem Kombinationsfußball, woraufhin Banser alleine vor Rothe aufgetaucht war, dabei jedoch aus Nahdistanz nur das Außennetz traf (52.). Dann klärte Kischel im letzten Moment vor dem heran stürmenden Zander (63.). Ebenso hatten die Gäste bei einem abgefälschten Torschuss von Matthias Deumelandt etwas Glück (67.). Zwei Minuten später erlief sich Gerlach einen zu kurzen Rückpass, konnte dabei aber nicht vollenden. Regionalliga-Spieler Lindemann, der nur mit Standards überzeugen konnte, traf dann per Freistoß den Kopf von Tobias Friebertshäuser, dieser das Tor jedoch nicht (83.). Kurz vor Schluss prüfte Danny Kukulies Kischel mit einem harten Schuss, aber der VfB-Keeper blieb aufmerksam (88.). Somit ging es nach torlosen 90 Minuten in die Verlängerung.

    Germania-Akteur Friedrich Reitzig hatte dort die erste Möglichkeit, scheiterte aber an Rothe, nachdem Ingo Vandreike im gegnerischen Strafraum mehrmals nachgesetzt hatte (91.). Etwas später erkämpfte sich Banser den Ball vorbildlich, konnte aber Rothe erneut nicht überwinden (98.). Ihre einzige Torchance der Extra-Spielzeit nutzten dann die Gastgeber. Plock hatte den Ball in der Vorwärtsbewegung unnötig verloren, Friebertshäuser passte auf Kukulies, der ein Missverständnis zwischen Vranic und Nils Thiele zur 1:0-Führung clever ausnutzte (116.). Kurz darauf flog ein Freistoß-Geschoss von Ladislav Stefke knapp am Magdeburger Gehäuse vorbei (118.). Als alle Zuschauer schon mit dem Schlusspfiff rechneten, gelang den Gästen in der Nachspielzeit der Verlängerung doch noch der verdiente Ausgleich. Vandreike war energisch in den Strafraum eingezogen und Christian Weiß wusste sich nur durch ein Foul zu helfen, Banser nahm sich die Kugel, hämmerte den Strafstoß ins Tor und es ging ins folgende Elfmeter-Duell. Nachdem dann Kukulies, Vranic, Christian Prest und Vandreike getroffen hatten, konnte Kischel den Schuss von Nils Kauffmann parieren, aber Stefke nahm es leider zu genau und traf nur den Pfosten. Die nächsten Elfmeter verwandelten Zander, Banser, Friebertshäuser, Lindemann, Randy Gottwald und Christian Loth relativ problemlos und es stand 7:6. Bei Halberstadt trauten sich nun keine weiteren erfahrenen Spieler (Plock, Thiele) und der Jüngste musste als 14. Schütze ran. Tassilo Werner, gerade mal 19 Jahre alt, scheiterte jedoch an Rothe. Magdeburg ging somit nach mehr als 140 nervenaufreibenden Pokal-Minuten als glücklicher Sieger vom Platz und trifft somit im Finale auf Stadtnachbar MSV 90 Preußen.

    Unterschiedlich reagierten beide Trainer auf die Pokalpartie: Andreas Petersen bilanzierte im Anschluss an sein erstes Pflichtspiel auf der Halberstädter Trainerbank: „Meine Jungs haben alles gegeben und hätten es aufgrund der klareren Torchancen verdient gehabt weiterzukommen.“ Frank Siersleben meinte hingegen: „Kompliment an meine Truppe, sie haben mehr als 120 Minuten ordentlich gekämpft und somit das Pokalduell lange offen gehalten. Am Ende war es ein glücklicher Sieg für uns.“

    Dass für Germania viel wichtigere Spiel steigt jedoch am kommenden Sonntag im Halberstädter Friedensstadion. Dort erwarten die Vorharzer ab 14 Uhr Abstiegs-Konkurrent Zwickau. Mit einem Heimsieg können sie dann den Vorsprung auf den Tabellen-Vierzehnten auf sieben Punkte ausbauen und für eine gewisse Vorentscheidung im Klassenerhalt sorgen.

    1. FC Magdeburg II: Rothe - Weiß, Prest, Loth - Friebertshäuser - Pientak (120. Schulz), Zander, Deumelandt (119. Kauffmann), Lindemann - Kukulies, von der Weth (65. Tietz)

    VfB Germania Halberstadt: Kischel - Vranic, Gottwald, Thiele - Plock, Vandreike - Sommermeyer (68. Werner), Gerlach, Stefke - Tuzlak (46. Reitzig), Banser

    Schiedsrichter: Paul Stüecken (Halle).
    Gelbe Karten: Lindemann, Deumelandt, Zander, Weiß - Thiele, Vandreike, Gerlach, Plock, Banser
    Zuschauer: 1.327, inkl. 284 Germania Fans

    Torchancen: 6:8 (2:2, 3:4)
    Tore: 1:0 Kukulies (116.), 1:1 Banser (120./FE)
    Elfmeterschießen: 1:0 Kukulies, 1:1 Vranic, 2:1 Prest, 2:2 Vandreike, Kauffmann - Kischel hält, Stefke - Pfosten, 3:2 Zander, 3:3 Banser, 4:3 Friebertshäuser, 4:4 Gerlach, 5:4 Lindemann, 5:5 Gottwald, 6:5 Loth, Werner - Rothe hält

    Helge Osterloh

    Geschrieben von:  Systema

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