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  • FC Stahl Brandenburg, 21. September 2008

     

    Höchster Saisonsieg in Bernau


    Von:  Stephan R.T.

    Mehr als 40 mitgereiste Fans des FC Stahl Brandenburg hatten am Freitagabend Grund zum Jubeln. Nicht nur, dass ihre Lieblinge auch im zehnten Pflichtspiel hintereinander ungeschlagen blieben. Nein, sie fuhren beim 4:0-Erfolg in Bernau auch den bisher höchsten Saisonsieg ein.

    Dabei hatte der Abend für den FC Stahl alles andere als gut begonnen. Durch einen Stau auf der Autobahn verzögerte sich die Anreise um anderthalb Stunden, weswegen die Partie erst um 20.28 Uhr angepfiffen werden konnte. Durch die arg verkürzte Erwärmungszeit, aber auch durch einen aggressiv spielenden Gastgeber, der lange nicht wie ein punktloser Tabellenletzter agierte, hatte Stahl lange große Probleme und einige gefährliche Situationen zu überstehen. In der 7. und 19. Minute lag jeweils das 1:0 in der Luft, die erste ‚Hundertprozentige’ hatte aber Stahl: Nach toller Flanke von Tarnow setzte Aumann den Ball aber nur an den Pfosten (21.). Auch anschließend hatte der FSV Bernau optische Vorteile. Ein Fernschuss ging knapp daneben (22.), danach musste Böhm zweimal sein ganzes Können aufbieten, um den Rückstand zu verhindern (25./28.), bevor beim nächsten Mal sogar das Aluminium half (30.). Im Gegenzug dann, wie aus dem Nichts, die Führung für Stahl. Nachtigall bediente Tarnow hervorragend, und dieser schoss wunderschön ein. Mit dem linken Außenrist setzte er den Ball genau in die lange Ecke und Bernaus bis dato beschäftigungsloser Torwart hatte keine Chance – 0:1 (30.). Auch die letzte Chance des ersten Spieldurchgangs hatte der Gastgeber. Doch den harten Schuss hielt Böhm im Nachfassen (38.). Die Pausenführung für die Brandenburger war insgesamt sehr schmeichelhaft.

    Mit dem Beginn der zweiten Halbzeit machte Stahl ernst. Nach einem Kräuter-Kopfball ans Außennetz (50.) konnte ein Tarnow-Schuss noch an die Latte geklärt werden (53.), wenig später blieb nach einem elfmeterwürdigen Foul an Noak der Pfiff leider aus (61.). Nach einem Lattentreffer von Tarnow (65.) hatte Bernau noch zwei Gelegenheiten, aber einmal konnte Böhm zur Ecke klären und wenig später ging ein Kopfball nach einem Freistoß über die Latte (66./68.). Im Gegenzug dann die Vorentscheidung. Tarnow war auf links schön durchgestartet und flankte in die Mitte zu Noak. Dieser musste nur noch ‚Danke sagen’ – 0:2 (69.). Der Widerstand des FSV war nun gebrochen. Nach einer Nickligkeit im Mittelfeld – Kräuter und sein Gegenspieler sahen jeweils Gelb – folgte auch schon das 0:3. Im Zusammenspiel mit Aumann bekam Nachtigall rechts den Ball und traf mit einem harten Schuss genau in den langen Winkel – ein tolles Tor (73.). Im Anschluss war es ein einfaches Spiel für den FC Stahl. Die Brandenburger konnten in der Offensive nach Belieben schalten und walten, während der Gastgeber stehend K.O. war und gegen den schönen Fußball der Stahl-Elf keine Mittel mehr fand. Besonders das Zusammenspiel zwischen Nachtigall und Aumann war eine Augenweide, und auch Tarnow machte eine sehr starke Partie. Die nächste Chance hatte Noak – doch sein Schuss wurde gehalten (79.), wenig später scheiterte Taube nach einer Flanke von Noak mit einer Direktabnahme (80.). Dann der letzte Treffer des Tages. Und wieder entsprang er einer Co-Produktion zwischen Aumann und Nachtigall. Nach einem Doppelpass konnte Aumanns Schuss noch von einem Bernauer geklärt werden. Nachtigall fiel der Ball vor die Füße, und er hatte keine Mühe, seinen sechsten Saisontreffer zu erzielen – 0:4 (81.). Der Rest des Spiels war eine Leistungsdemonstration Brandenburger Könnens und eine Feierorgie der lautstark-fröhlichen Stahl-Fans.

    Fazit: Etwa eine Stunde lang war es ein recht ausgeglichenes Spiel. Zwar schlug Stahl von Anfang an die technisch feinere Klinge, jedoch überzeugte der FSV kämpferisch. Sollten die Bernauer, die auch einige Ausfälle beklagen mussten, in den nächsten Spielen erneut so couragiert und engagiert auftreten, wird die Mannschaft die nötigen Punkte zum Klassenerhalt einfahren können. Der FC Stahl war jedoch eine Nummer zu groß. Mittlerweile präsentieren sich die Nachtigall-Schützlinge als gefestigte spielstarke und clevere Einheit, die über die vermutlich beste Offensive der Landesliga verfügt. Auch Ausfälle, wie gestern Schultze und Leimbach, steckt dieses Team mittlerweile gut weg. Sollte diese Form konserviert werden, können sich die Fans auch auf die nächsten Spiele wirklich freuen. Dreimal in Folge treten die Brandenburger nun im heimischen Stahl-Stadion an. Am nächsten Freitag kommt der Schönower SV (20 Uhr), sechs Tage später gastiert der wiedererstarkte MSV Neuruppin, bevor es dann am 11. Oktober zum langersehnten Ortsderby im Landespokal kommt.

    Der FC Stahl Brandenburg spielte mit: Böhm - Bauer, Koch, Sommerlatte - Hoffmann (77. Tiller), Schimpf, Nachtigall, Aumann, Kräuter (G, 77. Taube) - Mickan (34. Noak), Tarnow

    Zuschauer: 300 (43 Brandenburger)
    Tore: 0:1 Tarnow (30.), 0:2 Noak (69.), 0:3, 0:4 Nachtigall (73., 81.)

    Jörg Pochert

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    Geschrieben von:  Stephan R.T.

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