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  • SSV Besiegdas 03 Magdeburg, 19. Oktober 2009

    In der Nachspielzeit das Spiel gedreht


    Von:  eule68

    18.10.2009 / 07. Spieltag 1. Stadtklasse Magdeburg:
    BSV 93 II - SSV Besiegdas I 1? (0?)

    Aufstellung BSV 93 II:
    Redner – Troelenberg, Sprott, Winkelmann, Schoof, Terne (89. Hering), Ibrahim, Kamm, Behnke (59. Rölecke), Bade, Fredow (86. Fiedler)

    Aufstellung SSV Besiegdas I:
    Constabel – Werner, Kahl, Römer, Lorenz, Schröder, Bierstedt, Martin Hummelt (61. Amende), Brückner (22. Thiede), Naumann, Lux (83. Martinez Cristancho)

    Gelbe Karten:
    BSV: Behnke, Fredow, Rölecke
    SSV: Naumann, Lorenz


    Torfolge:
    1:0 48. Minute Kamm
    1:1 90.(+2) Minute Naumann
    1:2 90.(+3) Minute Thiede

    Schiedsrichter: Stefan Knorr

    Zuschauer: ca. 40

    Die Ausgangslage war klar – ein Sieg beim erstaunlich gut gestarteten Aufsteiger war fest eingeplant. Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass man auf Schotter antreten musste. Der Dauerregen der letzten Tage hatte aufgehört, für einen Schotterplatz war das heutige Geläuf doch recht ordentlich zu bespielen.
    Besiegdas begann – im Gegensatz zur Aufstellung im Pokal gegen Germania Olvenstedt – mit 3 Änderungen. Im Tor stand wieder Andre Constabel, der den verhinderten Christoph Moser vertrat, im rechten Mittelfeld spielte Martin Hummelt statt Mario Winkler und im Sturm begann Ronny Lux statt Ralf Amende.
    Besiegdas spielte feldüberlegen und erarbeitete sich Chancen. Die erste gute hatte Matze Kahl, dessen Kopfball nach Freistoß von Martin Hummelt knapp über der Latte landete. Einige Minuten später verfehlte ein Bierstedt-Schuss das Ziel. Besiegdas hatte mehr Anteile, der Gastgeber konnte sich sporadisch befreien, bisher jedoch keine Gefahr ausstrahlen. Der erste gefährliche Schuss, der auf das Gästetor abgegeben wurde, wurde von John Bade nach einer knappen halben Stunde abgeschickt, konnte aber von Andre Constabel entschärft werden. Das Spiel verlief recht einseitig und die Besiegdas wohl gesonnenen Zuschauer vermuteten schon, dass es sich zu einem dieser Spiele entwickeln, bei denen man trotz Überlegenheit mit einem torlosen Unentschieden in die Kabinen geht, um danach gegen eine leidenschaftlich kämpfende Elf verbissen anzurennen und sich schwer zu tun. Diese Vermutung erhärtete sich, als die stärkste Besiegdas-Phase gute 10 Minuten vor dem Pausentee auch keinen Torerfolg brachte. Es begann mit dem schönsten Spielzug und gleichzeitig der größten Chance der ersten Hälfte, als ein Flugball von Kahl über ca. 50 Meter auf Hummelt gespielt wurde und dieser von rechts in das Sturmzentrum auf Lux spielte. Ronny schoss den Ball gegen die Laufrichtung aufs Tor, doch der Torhüter reagierte prächtig und konnte per Fußabwehr klären. Die anschließende Ecke von Hummelt wurde von Lux am kurzen Pfosten gefährlich aufs Tor geköpft, doch konnte auch hier vom Torhüter zur Ecke geklärt werden. Diese landete auf dem Kopf von Daniel Naumann, der den Ball prima ins lange Eck platzierte, wo jedoch ein auf der Linie stehende Feldspieler per Kopf klären konnte. Es war zum Verzweifeln – aber noch blieb genügend Zeit. Doch auch bis zur Pause gelang es dem Favoriten nicht, die Führung zu erzielen, der BSV rettete das 0:0 in die Pause.

    Und nach dem Wiederanpfiff kam es noch dicker. Der Gastgeber hatte in Minute 48 einen Einwurf auf Strafraumhöhe, den John Bade ausführte. Dieser weit ausgeführte Einwurf landete bei einem Mitspieler, auf den sich in diesem Moment beide im Zentrum befindlichen Besiegdas-Akteure stürzten, um den 4 Meter weiter hinten stehenden BSV 93-Spieler allein zu lassen. Zu diesem wurde der Ball prompt auch per Kopf verlängert und er ließ sich die Chance nicht entgehen und traf knapp neben dem Pfosten das Tor – keine Chance für Andre im Kasten. Pure Ernüchterung! Jetzt wurden wieder Stammtischsprüche ausgetauscht wie: „So ist halt Fußball“, „Wer seine Chancen nicht nutzt…“ oder auch noch optimistische wie „Hinten kackt die Ente“. Besiegdas erspielte sich wieder die Feldhoheit, ohne gleich sehr gefährlich zu werden. Die Gastgeber blieben jetzt allerdings über sporadische Konter gefährlich und wenn es ganz dumm gelaufen wäre, hätte eine der sich bietenden Konterchancen, die vor allem von Gotar Ibrahim abgeschlossen wurden, auch zum 2:0 genutzt werden können. 20 Minuten vor Spielende zweifelte man am Spielfeldrand, ob sich das Team heute nicht die Zähne ausbeißt, als Olaf Bierstedt mit starkem Verdacht auf deine Regelwidrigkeit innerhalb des Strafraumes gelegt wurde. Der Schiedsrichter zweifelte vermutlich genau so wie einige Zuschauer und pfiff keinen Elfmeter. Wenige Augenblicke später senkte sich ein Kahl-Kopfball aus ca. 14 Metern auf die Latte, sprang ins Feld zurück, gelangte zu Ronny Lux, der aus ca. 6 Metern aus der Drehung den Ball über die Latte drosch! Solche dicken Dinger darf man natürlich nicht liegen lassen, wenn man 3 Punkte mitnehmen will. Den nächsten Höhepunkt stellte ein Naumann-Freistoß aus gut 30 Metern dar, der vom guten BSV-Schlussmann prima gehalten wurde. 5 Minuten vor dem Abpfiff spielte Ralf Amende den Ball nach einer schönen Kombination über die rechte Seite zurück auf den Elfer, wo Daniel Naumann stand, den Ball annahm, einen Schlenker machte und knapp das Ziel verfehlte. Der Glaube an einen Erfolg oder Teilerfolg schwand immer mehr, als auch ein Kahl-Schuss knapp das Tor verfehlte und das Außennetz traf. Doch Besiegdas kämpfte weiter und wartete nicht auf den Schlusspfiff. Als bereits die 2. Minute der Nachspielzeit lief, bekam Daniel Naumann einen Freistoß in der Nähe der Strafraumgrenze zugesprochen. Er trat selbst an und verwandelte in toller Manier direkt. Doch der Jubel war kurz. Auf dem Feld, weil man den Ball schnell auf den Mittelpunkt legte, um noch einmal nachzulegen, außerhalb des Feldes, weil man sich noch nicht einige war, ab man sich über einen Punkt freuen soll. Und dann traf doch tatsächlich das ein, was niemand mehr geglaubt hatte. Der Ball wurde abgefangen, in Richtung BSV-Tor gespielt, kam zu Andre Thiede, der sich von rechts in spitzem Winkel auf das Tor bewegte. Er konnte im Fallen noch den Ball aufs Tor spitzeln und hatte das Glück, den Torhüter zu tunneln, so dass der Ball unter riesigem Jubel der Gäste und deren Fans über die Linie kullerte! War das ein Drama! Die Spieler erdrückten den Torschützen fast, die Zuschauer schüttelten ungläubig die Köpfe und irgendwie konnte man noch nicht richtig fassen, was hier gerade abgelaufen war. Die halbe noch gespielte Minute brachte dann keine Änderungen mehr und so konnte Besiegdas über den verrücktesten Sieg seiner Geschichte jubeln – Mann, was war das Herzkaspertheater!

    Fazit: Dieses Spiel hätte sehr gut auch 1:0 enden können und alle hätten gesagt, dass Besiegdas die Chancen nicht genutzt hat und sich der BSV mit seinen Mitteln den Sieg erkämpft und auch verdient hat. Sicher wird jedoch auch niemand den Gästen den Erfolg gut. Streitig machen wollen, da sich Besiegdas in den 90 Minuten diese Punkte verdient hat, auch wenn sie so kurz vor Schluss fielen.
    Für uns ein ganz wichtiger Erfolg! Mit diesem Kampfeswillen muss es weiter gehen!

    Ausblick: Im kommenden Heimspiel gegen die Zweite des BSV 79 haben wir noch eine Rechnung aus dem Vorjahr offen. Natürlich gibt es genug Steigerungspotenzial gegenüber dem Erfolg gegen den BSV 93 II, dessen Abrufung vermutlich auch für einen Erfolg notwendig sein wird.

    Besiegdas!!!

    Geschrieben von:  eule68

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