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  • 28. September 2006

     

    LFC 1892: Bei Aufstieg zahlt Wolf das Eintrittsgeld zurück


    Von:  Systema

    Noch drei Tage, dann kommt es in der Oberliga Nordost Nord zum Aufein-andertreffen des LFC 1892 Berlin und des Klassenprimus SV Babelsberg 03. Anstoß im Stadion Lichterfelde ist am Sonntag um 14 Uhr. Die Partie war für Markus Gigart Anlass, um nach sechs Spielen ein Interview mit LFC-Trainer Michael Wolf zur aktuellen Lage, zum Babelsberg-Spiel und sonstigen Be-findlichkeiten zu führen.

    Sechs Spiele sind gespielt, wie fällt Deine Bilanz als Aufsteiger in der Oberliga aus?

    Wir sind sehr zufrieden. Sowohl die überaus erfreuliche Punktausbeute bisher, als auch der derzeitige Tabellenplatz begeistern alle im Verein. Viel wichtiger für uns als Team ist aber die Erkenntnis, dass wir, wie man so schön sagt, in der Oberliga angekommen sind. Spielerisch haben wir bislang in allen Spielen zuweilen das Spiel diktieren können. Das war so nicht zu erwarten. Unsere Konzeption und unsere Spielweise haben wir beibehalten und durchsetzen können. Und das mit nur vier Neuzugängen.

    Gibt es spezielle Gründe dafür?

    Spezielle vielleicht nicht. Ich denke, dass es wichtig ist, eine Idee davon zu haben, wie man Fußball spielen möchte und das dann konsequent durchsetzt. Bei unserem kleinen Etat unter-halb von 100.000 Euro für eine ganze Saison dürfen wir uns auch keine Fehlverpflichtungen leisten. Wir haben versucht, uns in allen Bereichen weiter zu verbessern und trotzdem immer bescheiden zu bleiben. Sei es bei der Physiotherapeutin, die auch gleichzeitig Fitnessfragen abdeckt, oder aber andere Trainer, die uns hilfreich unterstützen und auf ihrem Gebiet absolute Fachleute sind. Frank Friedrichs (Koordination, Fußball) und Andreas Werner (Torwarttrainer) zum Beispiel. Die Bescheidenheit und der Respekt vor dieser Liga hilft einem, sich über kleine Dinge gleich sehr viel mehr zu freuen. Zum Beispiel über das Spiel am Wochenende vor einer hoffentlich großen Kulisse. Zu hohe Erwartungen schaffen nur negative Reize, die in allem was man erreichen möchte schädlich sind.

    Elf Punkte sind eine hervorragende Bilanz. Habt ihr euch das so vorgestellt?

    Ich hatte es ja schon vor der Saison gesagt: Wir wollen uns nicht von Anfang an auf den Abstiegskampf begrenzen. Dies führt nur dazu, dass man sich unnötig eingrenzt. Wir freuen uns auf jedes Spiel und zeigen dies, so denke ich, auch eindrucksvoll und versuchen, so viele Punkte wie möglich zu holen. Ich hoffe, wir können die Begeisterung noch lange aufrechterhalten. Denn es gibt nur einen Aufsteiger, alle anderen spielen über kurz oder lang gegen den Abstieg. Und: Es gibt leider auch keine TV-Gelder nach Platzierungen wie in der Bundesliga. Also entweder erster oder aber versuchen in der Liga zu bleiben.

    Du hattest gesagt, dass ihr Babelsberg schlagen müsst, wenn ihr aufsteigen wollt...

    Das stimmt. Man sollte aber die Kirche im Dorf lassen. Wenn man zum Beispiel einen Vergleich wagen würde mit Babelsberg 03, dann würde mir spontan nur ein Bereich einfallen, wo wir denen vielleicht überlegen sind. Das ist unser überragender 78-jähriger Betreuer Bruno. Aber sonst? Wir genießen den Augenblick und versuchen auch Babelsberg zu ärgern, aber eigentlich hat man keine Chance.

    Heute war zu lesen, dass sich Babelsberg den Artikel über Deine Aussage in die Kabine hängen will, als zusätzliche Motivation...

    Ist doch herrlich. So lernen einige kennen, dass es neben dem Ludwigsfelder FC in Brandenburg auch noch einen spielstarken Verein gleichen namens in Berlin gibt...

    Wie sehen die Perspektiven in den nächsten Jahren beim LFC Berlin aus?

    Daran arbeiten wir gerade. Es gibt ja nur drei Möglichkeiten. Entweder nimmt man den ‚Zug’ nach oben mit, der sich durch die neue dritte Liga entwickelt oder man sagt, dass man da nicht mithalten kann und streckt die Waffen. Die dritte und schlechteste Möglichkeit von allen wäre sich nicht rechtzeitig zu positionieren und sich nur treiben zu lassen. Oberligafußball, dann fünftklassig, mit weiten Reisen und teuren Auflagen für den Sicherheitsdienst, höheren Kosten für die Schiedsrichter und ohne TV-Gelder ist ein totgeborenes Kind, da muss man realistisch sein.

    Wie kann man denn den ‚Zug’ nach oben nehmen?

    Indem man mit einem schlüssigen Konzept versucht, weitere Einnahmen zu generieren. Es ist doch zum Beispiel jammerschade, dass wir noch keinen neuen Trikotpartner haben, denn unsere Brust ist eigentlich frei.

    Aber nur für den Fall, dass man den Monat Oktober gut überstehen sollte und doch im Vorderfeld der Tabelle auftauchen sollte, wird man dann andere Ziele ausgeben?

    Warum? Wir wollen spielerisch und offensiv starken Kombinationsfußball spielen. Sollten wir gegen Babelsberg gewinnen und am Ende der Saison aufsteigen, so verspreche ich jedem, der am Sonntag kommt, sein Eintrittsgeld persönlich zurück zu zahlen. Okay?

    Na das ist ja mal ein Angebot...Danke für das Gespräch und viel Glück.

    Geschrieben von:  Systema

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