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  • FSV Budissa Bautzen, 20. September 2009

    Spitzenreiter gestürzt


    Von:  ejensen

    Stehende Ovationen, als der Schlusspfiff ertönte, Gänsehautgefühl: Was in der Vorwoche schon RB Leipzig zur Kenntnis nehmen musste, sollte diesmal auch Germania Halberstadt erfahren: Als Tabellenführer ins Spiel gegangen, verlor der Gast nicht nur das Spiel mit 0:1, sondern auch noch den Spitzenplatz in der Tabelle. Die 710 Zuschauer, die diese Partie sehen wollten, werden sicher am kommenden Sonntag gegen Dresdens Reserve wiederkommen.

    Große Geste zu vor dem Spiel, als die Mannschaft auf einem Plakat ihrem in Leipzig schwer verletzten Kameraden Danny Wochnik gute Besserung wünschte, was mit viel Applaus honoriert wurde. Nach dem Sieg bei RB Leipzig strotzte Bautzen vor Selbstbewusstsein, bestimmte die Anfangsphase und war auch gleich erfolgreich. Völker kommt im Strafraum an den Ball, windet sich um Saalbach und schließt gleich den ersten Angriff mit dem Führungstreffer ab. Löffler, der den verletzten Kischel vertrat, hatte bis dahin noch keinen Ball gehalten. Mit der Führung im Rücken spielt Budissa verhaltener, Germania hat optisch mehr vom Spiel. Nach Mutschlers Flanke kommt Blankenburg, der bis dahin in jedem Punktspiel mindestens einmal getroffen hat, frei zum Schuss, Katzwinkel kann aber gedankenschnell parieren (17.). Den schönsten Angriff bietet aber wieder Bautzen. Völker erkämpft sich an der Mittellinie den Ball, der über Sentivan zu Miltzow kommt. Dieser spielt Torwart Löffke aus, trifft aber nur den linken Pfosten, Helcelets Nachschuss wird abgeblockt (24.). Pech auf der einen, viel Glück auf der anderen Seite. Vier Minuten später flankt Blankenburg auf Neumann, der aus vier Metern völlig freigespielt das Tor nicht trifft. Einmal noch lässt Völker seine Gefährlichkeit aufblitzen, als er einen weiten Freistoß Fröhlichs, der sein 100. Pflichtspiel für Budissa bestritt, über das Tor setzte (30.).
    Es entwickelte sich ein spannendes, intensives aber meist faires Spiel, in dem sich beide nichts schenken. Der freizügigste auf dem Platz war Schiedsrichter Giese, der immerhin zehn Gelbe und eine Gelb-Rote Karte verteilte.

    Mit Beginn der zweiten Halbzeit übernahm der Gast deutlich das Zepter. Es war noch keine Minute vergangen, als Katzwinkel mit gutem Reflex gegen Blankenburg retten musste. Gerlach treibt seine Mannschaft nach vorn, Budissa steht sehr tief. So wird der Druck der Halberstädter immer größer. Schenk wirft sich in einen Schuß Binskers (68.), klärt auch noch gegen den durchgelaufenen Gerlach (71.). Der Gegner scheint übermächtig zu werden, Budissa hängt in den Seilen, bekommt den Ball kaum noch bis zur Mittellinie, von Entlastungsangriffen ist nichts zu sehen. Blankenburg vertändelt die nächste große Möglichkeit (74.), den Nachschuss Weicherts macht Katzwinkel zunichte. Dann haderten die Gäste wieder mit dem Schiedsrichter, weil er nach schöner Kombination zwischen Weichert und Blankenburg dessen Treffer wegen Abseits nicht anerkennt (84.). Nochmals muss Katzwinkel die Fäuste hochreißen um einen 18-Meter-Schuß von Weichert zu entschärfen (85.). Doch damit ist das gröbste ausgestanden. Budissa übersteht diese Phase mit viel Glück und Kämpferherz, allerdings auch, weil Germania beim finalen Pass oft die Präzision vermissen lässt. In der Nachspielzeit tauchten die Bautzener durch Völker und Marx noch zweimal gefährlich vor Löffke auf, hatte sich der Gast in die Niederlage ergeben.

    Es war ein Spiel auf hohem Niveau, spannend bis zum Schluss, nichts für schwache Nerven und Herzen. Budissa konnte erstmalig in seiner Oberligageschichte die Halberstädter, wenn auch sehr glücklich, bezwingen. Die wiederum blieben zum ersten Mal in dieser Saison ohne eigenen Treffer und rutschte in der Tabelle hinter den Gastgeber zurück. Bitter, dass nach Wochnik, der von Johne sehr gut vertreten wurde, auch Krohmer auszufallen droht, er musste sieben Minuten nach seiner Einwechslung mit ausgekugeltem Arm den Platz wieder verlassen. 13 Punkte nach sechs Spielen und Platz 3... Wer hätte das vor der Saison gedacht?

    FSV Budissa Bautzen: Katzwinkel – Fröhlich, Petrick, Schenk, Johne – Helcelet, Bachmann (80. van Kolck), Sentivan, Töppel (64. Krohmer, 71. Marx) – Miltzow, Völker

    VfB Germania Halberstadt: Löffke – Pölzing, Kopp, Saalbach, Binsker – Weichert – Neumann (63. Heit), Gerlach, Mutschler (57. Götz) – Eggert (79. Reitzig), Blankenburg

    Schiedsrichter: Norbert Giese (Großräschen)
    Gelbe Karten: Töppel, Völker, Katzwinkel, Helcelet, Sentivan – Neumann, Kopp, Saalbach, Blankenburg
    Gelb-Rot: Kopp (78.)

    Zuschauer: 710
    Ecken: 5:4 (3:0)
    Tore: 1:0 Völker (6.)

    jk

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    Geschrieben von:  ejensen

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