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  • 05. August 2007

     

    Stahl Brandenburg: Vietnams U21 geschlagen


    Von:  Systema

    Den Fußballern des FC Stahl Brandenburg ist am Samstagnachmittag eine faustdicke Überraschung geglückt. In einem Testspiel gegen die vietnamesische U21-Auswahl gab es einen nicht erwarteten 2:1-Erfolg. Die Tore für die Blau-Weißen erzielten Alexander Tarnow und Felix Nachtigall. Nach einem Sieg sah es allerdings lange nicht aus. In der ersten Spielhälfte waren die Asiaten die bessere Mannschaft, spielten schnell und mit wenigen Ballkontakten. Besonders ihr Stürmer Nguyen Da Thanh wurde der Stahl-Abwehr ein ums andere Mal gefährlich, zielte aber zu ungenau oder fand seinen Meister im starken Torwart Krüger.

    Auf der Gegenseite bemühte sich der Landesligist redlich, spielte in der Abwehr jedoch taktisch unklug und agierte in der Offensive ohne Glück. Oftmals kam der letzte Pass zu ungenau oder zu spät, eine schöne Tarnow-Chance wurde zudem durch einen Platzfehler zunichte gemacht. Ein Elfmeter brachte den Gast dann in Führung. Zur Überraschung aller Zuschauer hatte es Schieri Straach als strafstoßwürdig angesehen, dass Nico Wilhelm seinem Gegenspieler, der geschickt einfädelte, nicht ausweichen konnte. Das Geschenk nahm Nguyen Da Thanh gern an. Mit zunehmender Spielzeit gestaltete Stahl das Spiel im Anschluss offener und bemühte sich um Gelegenheiten. Tarnow köpfte in der 30. Minute nach schönem Nachtigall-Freistoß nur knapp über die Querlatte und nur sieben Minuten später kamen weder Wilhelm, noch er per Kopf richtig unter den Ball. Der Halbzeitstand von 0:1 entsprach schließlich den Anteilen auf dem Feld.

    Sauer waren die Zuschauer zur Pause übrigens nicht nur über das Zwischenergebnis, sondern auch aufgrund des Auftretens der vor dem Spielbeginn mit Applaus empfangenen vietnamesischen Mannschaft. Nach beinahe jedem Zweikampf ließen sich Spieler mit lautem Geschrei fallen, um aber selbst mit zahlreichen versteckten Fouls zu arbeiten. Es ist ärgerlich, dass sich eine Auswahlmannschaft mit einem zweifelsohne großen spielerischen Potential zu solchem Verhalten hinreißen lässt. Leider verstand es das Schiedsrichterkollektiv nicht, dieser Spielweise durch frühzeitige Verwarnungen entgegen zu wirken.

    Der zweite Spielabschnitt begann mit einem Paukenschlag, nämlich dem Ausgleichtreffer. Kahl hatte sich auf der rechten Seite schön durchgesetzt und entschied sich, anstatt selbst zu schießen, zu einer Flanke auf Tarnow. Dieser fand die Lücke zwischen einigen gegnerischen Abwehrspielern und vollendete zum 1:1. Überhaupt fanden die Kicker vom Quenz jetzt besser in die Partie. Die Zuordnungen in der Abwehr waren nun klarer geregelt und die Mannschaft ließ sich auf die harte Spielweise der Vietnamesen ein. Dadurch kaufte Stahl dem Gegner den Schneid ab und war nun absolut gleichwertig. Außer nach einem Fehler des ansonsten überzeugenden Wilhelm, der Nguyen Da Thanh zu einer klaren Möglichkeit verhalf, waren Chancen zu dieser Phase des Spiels Mangelware.

    Die Begegnung wurde immer ruppiger und war für die Zuschauer phasenweise unansehnlich. Erst als die Brandenburger merkten, dass sie ihrem Gegner auch spielerisch beikommen können, wurde wieder Fußball gespielt, und das mit Erfolg. Freilich war der Elfmeter, der zum 2:1 führte, ebenso zweifelhaft wie der erste Strafstoß. Nach einem harmlosen Rempler an Taube konnten die Zuschauer wohl von einer Konzessionsentscheidung sprechen, die letztlich durch Nachtigall zur Führung genutzt wurde. Anschließend war Stahl klar überlegen. Nur drei Minuten nach der Führung hatte Wilhelm das dritte Tor auf dem Fuß, als er die gesamte Abwehr der Gäste stehen ließ und auch den Torwart schon überwunden hatte, aber auf der Linie in höchster Not geklärt wurde. Sekunden danach kam Tiller nach einer Ecke zum Kopfball – der Schlussmann hielt, wieder auf der Linie. Wenig später sorgte ein Bauer-Freistoß für weitere Gefahr. Doch auch Vietnams U21 spielte noch mit. Einmal wurde der nahezu fehlerfreie Sommerlatte von seinem Gegenspieler überlaufen, welcher jedoch Schwächen im Abschluss offenbarte. Und nur eine Minute später musste Stahl-Torwart Krüger nach einem Schuss aus der Drehung noch einmal sein ganzes Können aufbieten.

    Durch die Chancen des Gegners wieder aufgeweckt, spielte Brandenburg die Partie souverän zu Ende und war dem 3:1 am Ende sehr nahe. Eine gute Situation von Tarnow wurde wegen Abseits abgepfiffen, Sekunden später bei einem gewonnenen Zweikampf von Stahl-Stürmer Taube gegen den vietnamesischen Torwart wollte der Schieri ein gestrecktes Bein gesehen haben. Der kurz zuvor eingewechselte Gotsch stand letztlich in der 83. Minute unmittelbar davor, das Spiel zu entscheiden. Von Nachtigall herrlich in Szene gesetzt, hatte er den vietnamesischen Keeper schon umspielt, bevor er von diesem zu Boden gerissen wurde. Die rote Karte war folgerichtig, die Stahl-Fans nun endgültig aufgebracht. Wie kann sich ein Sportsmann in einem freundschaftlichen Vergleich, in dem es um Nichts geht, zu so einer Aktion animieren lassen, und damit sogar noch eine Verletzung des Gegenspielers in Kauf nehmen? Erstmals gab es nun laute Pfiffe gegen die Gäste. Stahl jedoch spielte munter weiter, und fast hätte Gotsch seinen schwungvollen Kurzauftritt doch noch mit einem Tor gekrönt. Doch sein Freistoß wurde vom Ersatztorwart gehalten, dies war zugleich die letzte nennenswerte Aktion des Spiels.

    Die Brandenburger Fans waren nach dem Abpfiff hocherfreut über diesen Erfolg. Nach einer schwachen Anfangsphase besann sich die Mannschaft auf ihr Können und kam so zum Sieg. Durch dieses tolle Ergebnis kann das junge Team nun am Mittwoch gestärkt nach Frankfurt fahren. Dort geht es gegen den spielstarken Verbandsligisten FFC Viktoria 91. Die Oderstädter übrigens haben vor kurzem einen Vergleich mit Vietnams U21 1:3 verloren. Somit sollte Stahl auch gegen diesen Gegner nicht chancenlos sein. Allerdings wird Trainer Ingo Nachtigall auf einige seiner Schützlinge verzichten müssen, die arbeitsbedingt fehlen werden.

    Der FC Stahl Brandenburg spielte mit: Krüger – Bauer, Sommerlatte (Gelb), Wilhelm, Schimpf (ab 46. Koch) – Mebes, Leimbach, Nachtigall (ab 83. Müller), Hoffmann (ab 67. Tiller) – Kahl (ab 67. Taube), Tarnow (ab 80. Gotsch)

    Zuschauer: 135
    Tore: 0:1 Nguyen Da Thanh (15./FE), 1:1 Alexander Tarnow (49), 2:1 Felix Nachtigall (68.)

    jp

    Geschrieben von:  Systema

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