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  • FC Eintracht Schwerin, 02. Oktober 2007

     

    Trainer Klempkow im Interview


    Von:  Systema

    Seit knapp drei Monaten wird die Verbandsligamannschaft des FC Eintracht Schwerin von Jano Klempkow betreut. Nach acht Spielen rangiert der FCE mit zehn Punkten auf dem zehnten Tabellenplatz. Zeit für ein erstes Fazit und so stellte sich der 30-Jährige am vergangenen Sonntag nach dem Spiel gegen den Sievershäger SV 1950 für einige Fragen zur Verfügung.

    <i>Herr Klempkow, sie waren viele Jahre als Spieler beim FC Eintracht Schwerin aktiv. Haben danach die D-Jugend des FC Hansa Rostock trainiert, waren Co-Trainer der A-Jugend vom FSV Bentwisch und sind dann ein Jahr in Amerika gewesen. Wie kommt es, dass sie nun Trainer des FC Eintracht Schwerin geworden sind?</i>

    Ich stand immer im Kontakt mit einzelnen Personen des FC Eintracht Schwerin. Ich war ja auch schon Co-Trainer der Oberligatruppe und habe deshalb auch in den Schweriner Männerfußball rein riechen dürfen, persönlich bin ich an einem Punkt, wo der Männerfußball interessanter ist als der Jugendbereich. Die Aufgabe bzw. Herausforderung war einfach da und dann habe ich zugesagt.

    <i>Mit den Niederlagen gegen Bentwisch, Schönberg, Rostock, Malchow und dem Unentschieden gegen Lübz hatten sie keinen glücklichen Schweriner Start. Was geht da einem durch den Kopf?</i>

    Letztendlich versuche ich mich daran zu erinnern, dass wir langfristig Erfolg haben wollen und natürlich ist es auch wichtig, dies der Mannschaft rüber zu bringen. Ganz wichtig ist auch, dass die Mannschaft darin vertraut, was wir als Trainerteam ihnen auf den Weg geben und dann bin ich auch davon überzeugt, dass wir langfristig gesehen den gewünschten Erfolg haben werden.

    <i>Sie sind jetzt seit ungefähr 80 Tagen als neuer Eintracht-Cheftrainer im Amt. Ziehen sie doch bitte mal ein kleines Fazit ihrer bisherigen Arbeit.</i>

    Zum Anfang mussten gerade die jungen Spieler sehr viel Lehrgeld zahlen und werden es auch in Zukunft noch tun, da der Fußball nicht unbedingt qualitativ aber doch ein ganz anderer ist. Da gibt es immer wieder ein auf und ab insbesondere bei jungen Spielern. Unsere Spieler müssen noch mehr als Team zusammenwachsen. Das ist ein ganz wichtiges Fazit aus den ersten Spielen, das wir uns wirklich nicht als Einzelspieler sondern als Team begreifen und jeder der daran beteiligt sein möchte, seinen Beitrag leistet. Da wurde sicherlich auch ein wenig verbrannte Erde, dass sage ich jetzt mal ganz offen, hinterlassen, in dem was letztes Jahr zwischen der A-Jugend und dem Männerbereich abgelaufen ist. Daran müssen wir zu 100 Prozent arbeiten. Aber alles in allem muss ich sagen, dass es ein eher durchschnittlicher erster Saisonabschnitt war. Das Teambuilding ist ein Prozess und deshalb habe ich damit gerechnet, dass wir dieses Jahr ganz oben keine Rolle spielen werden. Ich hab von Anfang an gesagt, Platz fünf bis sieben ist ein hochgestecktes Ziel und wenn wir das am Ende erreichen, denke ich, haben wir unsere Hausaufgaben gemacht und uns zum Angriff auf ganz oben vorbereitet.

    <i>Wie sieht ihr persönlicher Rückblick der letzten Spieltage aus und wo sehen sie die Gründe für den enttäuschenden Schweriner Saisonstart?</i>

    Für mich ist es kein wirklich enttäuschender Saisonstart. Wir haben viele starke Gegner am Anfang der Saison gehabt. Ich denke, dass wir am Ende weiter oben stehen werden und vor allem attraktiveren Fußball zeigen. Wenn man die letzten Jahre sieht muss man sagen, ob man nun Platz 3 oder Platz 6 belegt, ist nicht entscheidend, weil letztendlich verändert sich dadurch nichts.

    <i>Wie sehen sie den aktuellen Kader? Die einzigen Neuzugänge waren die knapp 20 A-Jugendlichen und der junge Stürmer Felix Rickler. Des Weiteren haben gesetzte Spieler wie Schröder, Wagner und Schultz die Mannschaft verlassen. Brauchen wir nicht noch jeweils eine erstklassige Verstärkung für die Abwehr, das Mittelfeld und den Angriff?</i>

    Ja definitiv, Konkurrenz belebt das Geschäft. Wir brauchen nahezu in allen Bereichen noch Spieler zur Ergänzung, wenn wir unser Ziel, irgendwann in die Oberliga aufsteigen zu wollen, erfüllen möchten. Da ist die Vereinsführung gefordert noch mehr zu tun, hinsichtlich Verpflichtung neuer Spieler und auch der Bindung von eigenen Spielern. Ich kann nur das Bindeglied sein und sagen wer interessant ist, ich kann einen Erstkontakt herstellen. Aber letztendlich muss der entscheidende Impuls von anderen Personen aus den eigenen Reihen kommen.

    <i>Letzte Saison glaubten viele, dass der Aufstieg für Eintracht nicht mehr weit entfernt ist. In dieser Saison hat der Zweite der Liga auch noch die Chance in die neue Oberliga aufzusteigen. Ist für Eintracht der Zug schon abgefahren?</i>

    Ja, das sehe ich so. Da haben wir definitiv zu viele Punkte abgegeben. Aber jeder der mal was mit Fußball zu tun gehabt hat weiß, dass sieben, acht A-Jugendliche, die sich bei uns im Kader befinden, zu integrieren, nicht gleich im ersten Jahr gelingt. Das weiß ich auch aus eigener Erfahrung. Ich hab mit wirklich guten Fußballern zusammengespielt und da haben wir im ersten Jahr in der Verbandsliga Platz 12 belegt, obwohl wir eine hochgelobte Jugendmannschaft waren.

    <i>Wie klappt die Zusammenarbeit mit den Co-Trainern Andreas Fuge und Bernd Helbig?</i>

    Hervorragend, ich kann mir keine besseren Co-Trainer wünschen.

    <i>Wie empfinden sie das Arbeitsumfeld beim FCE. Haben sie es sich so vorgestellt?</i>

    Dadurch, dass ich es schon vorher kannte, war es keine Überraschung für mich. Wir müssen uns sicherlich, und das ist auch eine Hauptaufgabe, in den Strukturen verbessern, wenn wir Oberligatauglich sein wollen. Die Mannschaft ist die eine Sache, aber um alles andere was drum herum ist wirklich professioneller zu gestalten, da brauchen wir viele helfende Hände und dann müssen wir alle an einem Strang ziehen. Was ich nicht immer so gesehen habe, jetzt in den ersten Tagen als Männertrainer. Ich wünsche mir hallt, dass wirklich alle, die sagen sie wollen damit was zu tun haben und uns langfristig helfen wollen, sich dann auch bitte für die Mannschaft einsetzen, die Situation akzeptieren so wie sie jetzt ist, und uns helfen.

    <i>Was meinen sie, welche Mannschaften stehen am letzten Spieltag auf den ersten beiden Plätzen?</i>

    Für mich wird es ausgemacht zwischen Malchow, Rostocker FC und Bentwisch. Zwei von den Dreien werden die Chance haben aufzusteigen.

    <i>Wenn sie sich etwas für die neue Saison wünschen könnten, was wäre das?</i>

    Ich wünsche mir, dass wir an den Strukturen arbeiten, dass wir vernünftige Trainingsbedingungen haben, sprich, ich würde ganz gern auch im Winter auf einem Flutlichtrasenplatz trainieren, um einfach die Belastung der Spieler gering zu halten, denn ich weiß, dass wenn wir auf Kunstrasen trainieren, wieder der eine oder andere Spieler sich verletzen wird, weil die Belastung auf unseren schlechten Kunstrasenplätzen einfach zu hoch ist. Das wäre schon ganz toll so etwas hier auf der Paulshöhe zu schaffen. Ja, und natürlich wünscht man sich als Trainer den einen oder anderen hochkarätigen Neuzugang.

    <i>Was sind Ihre weiteren Ziele mit dem FC Eintracht Schwerin? Wo soll und kann es mit dem Schweriner Verbandsliga-Fußball hingehen?</i>

    Langfristig gesehen bin ich hier hergekommen, um irgendwann mit der Truppe aufzusteigen. Das hängt von vielerlei Faktoren ab. Wir müssen unter anderem auch immer wieder unter uns Trainern weiter an uns arbeiten und die Truppe weiter vorantreiben. Da brauchen wir nicht drüber reden, langfristig Oberliga.

    <i> Möchten sie sonst noch etwas loswerden?</i>

    Ja, ich bedanke mich bei den Leuten die immer wieder auf die Paulshöhe kommen auch wenn wir in letzter Zeit, wie auch heute wieder gegen Sievershagen, keinen guten Fußball gespielt haben. Ich hoffe, dass alle so an der Eintracht hängen, dass sie weiterhin zu den Spielen kommen und sie ein bisschen Geduld mit der jungen Truppe haben. Sie dürfen gerne über den Trainer schimpfen, aber sie sollen die Jungs in Ruhe lassen, damit sie konzentriert Fußball spielen können.

    <i>Vielen Dank für die ehrlichen Antworten.</i>

    timbo

    Geschrieben von:  Systema

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