Die-Fans.de

Stadien, Fans und Leidenschaft - Regionaler Fußball pur

Du bist hier:  Nordost | Startseite » Aktuell » Artikel
Erlebnis Fußball 89 – 192 vollfarbige Seiten mit den Themen aus den Fankurven
u.a. mit Investoren und Protest, Kurvenlieder und ihre Geschichten sowie 50 Jahre Ultras Viola
  • Tennis Borussia, 01. Dezember 2008

     

    Veilchenladies fahren den nächsten Kantersieg ein – 5:1-Heimerfolg über Holstein Kiel


    Von:  Stephan R.T.

    Mit einem deutlichen Sieg haben die ‚Veilchenladies’ von Tennis Borussia Berlin ihre Führungsposition in der zweiten Frauenfußball-Bundesliga untermauert. Gegen Holstein Kiel kamen sie zu einem klaren 5:1-Heimerfolg. Somit führt TeBe die Liga weiterhin ungeschlagen an. Kerstin Straka, Senem Özer, Jessica Brückner, Anna-Sophie Fechner und Stefanie Mohr erzielten die Tore. Der Vorsprung zum nächsten aufstiegsberechtigten Team, dem 1. FC Lok Leipzig, wuchs auf neun Zähler.

    TeBe-Trainer Thomas Grunenberg musste erneut auf seine Defensivspielerin Madleen Wilder verzichten, die nach überstandener Verletzung noch Trainingsrückstand hat. Wie schon beim 5:1-Derbysieg über den 1. FC Union Berlin vor zwei Wochen rückte dafür Suzan Sharif in die Abwehrkette und bot eine solide Partie.

    In der Vergangenheit lieferten sich TeBe und Kiel häufig enge Duelle mit wenigen Treffern. Doch schon die ersten Minuten ließen bei der aktuellen Auflage einen anderen Spielverlauf erwarten. Vom Beginn weg erkämpften sich beide Team Torchancen. Nina Jokuschies schoss nur wenige Sekunden nach Anpfiff knapp am TeBe-Gehäuse vorbei (1.). Auf der anderen Seite zischte eine Volleyabnahme von Jessica Brückner nach Kopfballablage von Kerstin Straka neben dem Pfosten des Gästetores ins Aus (3.). Kurz danach hätte es fast zum ersten Mal ‚geklingelt’, doch erneut Straka hämmerte den Ball aus wenigen Metern nur an den Pfosten (4.). Zuvor hatte Kiels Abwehrspielerin Svenja Woelki an einer Flanke von Jana Teodoridis vorbeigesäbelt.

    In diesem Tempo ging es weiter. TeBe hatte zwar etwas mehr Ballbesitz und zog immer wieder ein schnelles Kombinationsspiel auf, doch Kiel war bei Gegenstößen ebenfalls gefährlich. Die Führung glückte allerdings den Gastgebern: Teodoridis hatte zu einem ihrer zahlreichen, gefährlichen Flügelläufen angesetzt und präzise auf den Elfmeterpunkt geflankt. Dort stieg Stürmerin Straka hoch und nickte schulbuchmäßig zu ihrem zehnten Saisontreffer ein. Quasi im Gegenzug verfehlte abermals ein Versuch Holsteins den TeBe-Kasten nur knapp (13.)

    Es war wirklich eine attraktive Begegnung mit vielen Höhepunkten, vor allem in der ersten Halbzeit. Nach einem Freistoß von Brücker und einem Kopfball von Straka konnte die Kieler Verteidigung in Person von Martina Pulkies gerade noch zur Ecke klären (15.). Ebenfalls nach einem Freistoß wurden die Schüsse von Senem Özer und Anissa Holzhaus im Strafraum geblockt (18.).

    Mit einem weiteren schönen Spielzug erhöhte dann TeBe auf 2:0. Brückner wurde am rechten Flügel der Ball in den Fuß gespielt, die Mannschaftsführerin flankte direkt und fand am zweiten Pfosten Özer, welche abgeklärt aus sechs Metern einköpfte. Doch abermals quasi im Gegenzug eine Möglichkeit für Kiel, die von Torhüterin Kerstin Prusas allerdings zunichte gemacht wurde (23.).

    Die Gäste schienen schon früh im Spiel auf der Verliererstraße zu sein, doch gaben sich nicht auf. Durch den Treffer von Kati Krohn zum Anschluss ergab sich neue Hoffnung für die Norddeutschen. Aus 17 Metern zirkelte die offensive Mittelfeldspielerin das Leder über die Freistoßmauer hinweg in die Maschen – unhaltbar für Prusas.

    TeBe ließ sich jedoch nicht durch den Gegentreffer beirren, sondern diktierte weiter das Spieltempo. Glück hatte Holstein als Christin Vogt bei ihrem verunglückten Abwehrversuch nur den Pfosten des eigenen Tores traf und der Ball nicht im Netz landete. Dort befand er sich allerdings nur kurze Zeit später. Brückner hatte mit einem Freistoß von halblinks aus gut 30 Metern ins lange Eck getroffen. Torhüterin Eva-Lotta Ravn wirkte in dieser Szene nicht sonderlich entschlossen, als sie das Leder über sich hinweg in den Winkel segeln ließ.

    Nach dem 3:1 ließ die Attraktivität der Partie langsam nach. TeBe, welches in der ersten halben Stunde ein hohes Tempo angeschlagen hatte, übernahm nun mit dem Vorsprung im Rücken die Kontrolle und gleichzeitig schaltete das Team einen Gang zurück. Vor der Halbzeit gab es nur noch eine Möglichkeit für Kiel, als Julia Weigel aus der Drehung an das Außennetz schoss.

    Auch nach Wiederanpfiff kam die Begegnung nicht mehr an die ereignisreiche erste halbe Stunde heran. TeBe war zwar weiter um ein flüssiges Kombinationsspiel bemüht und auch gefährlich, doch Kiel trat nun in erster Linie destruktiv auf. Bei Balleroberung wurde meist hoch nach vorne gespielt, wo die Stürmerinnen im Abseits standen.

    Auf Seiten von TeBe spielte sich nun neben der starken Teodoridis auch Anna-Sophie Fechner mit einigen schönen Einzelaktionen in den Vordergrund, verzog aber (48.) bzw. schloss in die Arme der Keeperin ab (50.). Später machte sie es allerdings besser, als sie gleich drei Gegenspielerinnen stehen ließ und auch an Ravn vorbei zum 4:1 einschob. Spätestens mit diesem Treffe war die Partie entschieden. Bei Kiel schwanden, die Niederlage vor Augen, die Kräfte und TeBe kam zu weiteren Möglichkeiten. Fechners Schlenzer hielt Ravn (70.), ebenso einen Kopfball von Straka (73.). Bei einem Drehschuss von Straka kam sie zwar zu spät, doch das Leder strich haarscharf am Pfosten vorbei (73.). Auf der anderen Seite musste Kerstin Prusas nur noch bei einem Seitfallzieher der eingewechselten Christina Krause eingreifen, war aber auf dem Posten (76.).

    Ebenso eingewechselt war bei TeBe Stefanie Mohr, die mit dem 5:1 den Endstand herstellte. Teodoridis hatte geflankt, Fechner und Straka verfehlt, doch letztere schob noch zu der freistehenden Mohr, welche souverän verwandelte.

    Fechner hatte dann noch ihren zweiten Treffer auf dem Fuß, Ravn bekam nach ihrem Solo allerdings noch eine Hand an den Ball, so dass dieser am Pfosten vorbeikullerte (82.). Die letzte Möglichkeit besaß Franziska Liepack, die sich in der Defensive unterbeschäftigt mit nach vorne geschlichen hatte, aber im Anschluss an einen Doppelpass von Teodoridis und Chantal Hoppe aus zehn Metern zu unplatziert abschloss (86.).

    Am Ende fuhr TeBe einen vollkommen verdienten Heimsieg ein. Gegen die sonst so kampfstarken Kielerinnen hatten die Veilchenladies über die gesamte Spielzeit die Zügel fest im Griff. Mit einer so effektiven Chancenverwertung wie in den letzten Begegnungen wäre sogar ein noch höherer Erfolg möglich gewesen. Doch auch so können die Berlinerinnen zufrieden sein. Besonders vor der Halbzeit zeigte das Team schnellen, präzisen und sicheren Kombinationsfußball mit direkten Pässen. Es war vielleicht die bis dato beste Halbzeit der Saison. Im zweiten Spielabschnitt agierte TeBe ruhiger, war aber weiter Herr der Lage und nie in Gefahr die Partie noch abzugeben. Die Mannschaft bot insgesamt eine geschlossene, fast fehlerlose Leistung.

    Trainerstimmen zum Spiel

    TeBe-Trainer Thomas Grunenberg: „Ich freue mich natürlich über den Sieg. Meine Freude ist umso größer, da wir erneut einen tollen Offensivfußball geboten haben. Der Blick auf die Tabelle und vor allem die Tordifferenz ist derzeit wirklich schön.“

    Holstein-Trainer Heinz Siebolds: „Man hat TeBe heute angesehen, dass sie Spaß am Spiel haben. Meine Mannschaft ist hingegen noch ab und zu unerfahren, wie man zum Beispiel beim 1:3 gesehen hat, wo die Torhüterin eigentlich den Ball haben muss.“

    Tennis Borussia: Prusas – Stassen, Holzhaus, Liepack, Sharif – Özer, Brückner, Heß (71. Mohr), Teodoridis – Fechner (83. Hoppe), Straka

    Kieler SV Holstein: Ravn – Vogt, Schrum, Woelki, Pulkis (66. Thode) – Gueldenzoph (71. Nefen), Jokuschies – Weigel, Krohn (61. Krause), Leugers – Preiss

    Schiedsrichterin: Sandy Kuchmann (Hachelbich)
    Gelbe Karte: / - Preiss (F)

    Zuschauer: 77
    Tore: 1:0 (12.) Straka, 2:0 (22.) Özer, 2:1 (29.) Krohn, 3:1 (38.) Brückner, 4:1 (64.) Fechner, 5:1 (79.) Fechner

    David Naujeck

    Zur Tabelle der zweiten Frauen-Bundesliga-Staffel Nord

    Geschrieben von:  Stephan R.T.

Kommentare

    Kommentar schreiben

     

    Copyright 2007  Die Fans Media GmbH

    Diese Website nutzt Cookies. Durch die Nutzung unserer Website stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Mehr Infos: Hier erfahrt ihr alles zum Datenschutz.