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  • Hertha BSC, 30. Dezember 2011

    Versauert unser Nachwuchs?


    17 Spiele, 20 Punkte, Platz elf – Herthas Rückkehr in die Bundesliga ist bisher voll im Soll. Trotzdem gibt es zur Saisonhalbzeit auch Verlierer im Verein. Und das ist vor allem der Nachwuchs. Von den acht Talenten aus dem eigenen Nachwuchs, die bei Hertha dem Profikader angehören (Patrick Ebert nicht inbegriffen), stand bisher kein einziger bei einem Bundesligaspiel in der Startelf. Torhüter Sascha Burchert kommt auf einen Kurzeinsatz, Alfredo Morales auf zwei. Beide haben auch schon im Pokal gespielt, genauso wie Sebastian Neumann, der gegen den Regionalligisten Rot-Weiss Essen links in der Viererkette verteidigen durfte. Alle anderen – John Anthony Brooks, Fanol Perdedaj, Nico Schulz, Marco Djuricin und Abu Bakarr Kargbo – sind bisher weder in der Bundesliga noch im Pokal zum Einsatz gekommen. Manager Preetz hat diese dürftige Zwischenbilanz bei der Mitgliederversammlung auch damit begründet, dass Brooks, Schulz, Kargbo und Djuricin im Sommer aus gesundheitlichen Gründen die Vorbereitung verpasst und diesen Rückstand noch nicht aufgeholt haben. „Im neuen Jahr werden alle wieder bei den Profis angreifen“, sagte Preetz.

    Doch an Verletzungen und Erkrankungen alleine liegt es nicht. Hertha spielt zu stark für die eigenen Top-Talente! Mit Pierre-Michel Lasogga (U21), Nico Schulz (U19), Fanol Perdedaj (U21), Sebastian Neumann (U21) und Abu Bakarr Kargbo (U20) stehen bei Hertha sechs aktuelle U-Nationalspieler im Profi-Kader. Es ist schon eine ganze Weile her, dass Hertha BSC von sich behaupten konnte, einen deutschen Nationalspieler stellen zu können. Arne Friedrich war das, sein letzter Einsatz im Nationaldress für den Berliner Fußball-Bundesligisten datiert vom 10. Juli 2010. Dieser Wert ist Bundesliga-Spitze! Nur in Nürnberg (ebenfalls fünf Auswahl-Talente im Kader) wird mit genau so vielen Jungstars gearbeitet. Der Rest der Liga liegt in diesem Punkt weit hinter Hertha. Den Talenten selbst nützt das aber wenig. Bei Hertha dürfen sie zwar mit den Profis trainieren, Spielzeit gibt es aber fast überhaupt nicht. Von den fünf Jung-Nationalspielern durfte in der Bundesliga bisher nur Lasogga ran (6 Spiele). Die restlichen Spieler durften noch nicht eine Minute auf den Rasen. Spielpraxis gibt es – wenn überhaupt – nur in der viertklassigen Regionalliga-Reserve. Und das obwohl Perdedaj (16 Zweitliga-Spiele), Schulz (21 Spiele) und Neumann (11 Spiele) in der Aufstiegssaison noch wichtige Ergänzungsspieler waren. Ist der Talent-Boom bei Hertha nach nur einem Jahr schon wieder vorbei? Nun sind zumindest Neumann und Perdedaj noch ein gutes Stück von der A-Mannschaft entfernt.

    Das Trio ist trotzdem ein Gradmesser dafür, wie gut die Nachwuchsarbeit bei Hertha BSC in den vergangenen Jahren funktioniert hat. Erst kürzlich wurde die Hertha-Akademie, an der rund 250 Nachwuchsspieler lernen, zum zweiten Mal nach 2007 von der Deutschen Fußball-Liga (DFL) mit drei Sternen zertifiziert, der höchsten Auszeichnung für die Nachwuchszentren. Nur sechs weitere Vereine können das von sich behaupten, Hertha steht damit auch mit am meisten Geld aus dem Solidaritätsfonds der Champions-League zu. Dabei schafften zuletzt einige Spieler den Anschluss. „Angefangen von Nico Schulz über Marvin Knoll und Alfredo Morales bis Marco Djuricin haben ja viele junge Talente in der ersten Mannschaft gespielt, das ist eine erneute Bestätigung der guten Nachwuchsarbeit von Hertha BSC“, freute sich Manager Michael Preetz, der die Nachwuchsarbeit verantwortet.

    Zur Tabelle der ersten Bundesliga

    Geschrieben von:  Herthaner4ever

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