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  • 02. Mai 2005

     

    FSV 63 Luckenwalde: Gekämpft und gewonnen


    Von:  Systema

    Die Vorzeichen vor dem 25. Spieltag der Verbandsliga Brandenburg standen nicht schlecht für den FSV 63. Erstmals hatte man die Abstiegsränge verlassen und außerdem hatten die Luckenwalder am 6. November des vergangenen Jahres nach einer langen Durststrecke von neun Spielen in Velten den ersten Punktgewinn errungen. Außerdem müsste doch der Auswärtssieg vor einer Woche in Brandenburg der Andrich-Truppe neues Selbstbewusstsein verliehen haben.

    Aber die Veltener präsentierten sich als robuste Truppe, die nicht bereit war, den Gastgebern das Spielgeschehen kampflos zu überlassen. So war die erste nennenswerte Torchance erst in der 17. Minute zu registrieren. Martin Lorenz, der seit längerem wieder in die Startformation gerückt war und das mit einer soliden Leistung auch rechtfertigte, hatte vom linken Flügel geflankt. Tilo Lindner kam am langen Pfosten fast in Höhe der Grundlinie gerade noch zum Kopfball.

    Mehr und mehr erarbeiteten sich die Luckenwalder danach ein Übergewicht bereits im Mittelfeld, wofür in erster Linie der seit langem wieder souverän aufspielende Enrico Große verantwortlich war. Aber natürlich machten sich auch andere Spieler um die Luckenwalder Offensive verdient.

    So leitete Tilo Lindner in der 24. Minute einen sehenswerten Konter der Gastgeber ein. Über Enrico Große kam der Ball zu Martin Lorenz, der Veltens Torwart-Urgestein Thomas Wendorff mit einem Heber überwinden wollte. Veltens Schlußmann konnte jedoch ohne Mühe parieren.

    Auch Enrico Große prüfte nach geschicktem Dribbling auch den Gäste-Keeper. Wendorff schien jedoch in dieser Phase unüberwindbar.

    Als in der 41. Minute im Anschluss an die zweite FSV-Ecke, die schon abgewehrt schien, Martin Lorenz das Leder erneut ins Angriffszentrum flankte, konnte FSV-Libero Fernando dos Santos geschickt auf Francisco Lima ablegen. Der nahm dieses Mal genau Maß und jagte den Ball platziert an den rechten Innenpfosten, von wo er zur Freude der gut 200 Zuschauer den Weg zur verdienten 1:0-Führung ins Tor fand.

    Nach der Pause schien sich die Überlegenheit der Luckenwalder, zumindest was die Chancenvorteile betrifft, fortzusetzen. Doch in der 58. Minute drohte das Spiel nach einer roten Karte für Francisco Lima, der sich für eine Provokation nach einem Foulspiel an ihm revanchierte, zu kippen.

    Die Veltener setzten nach und veranstalteten phasenweise ein regelrechtes Scheibenschießen auf das FSV-Tor. Doch die Defensivabteilung der Luckenwalder stemmte sich mit aller Macht gegen den drohenden Ausgleich. Vor allem FSV-Keeper Mohamed Bouzir strahlte große Soveränität aus und glänzte mit gutem Stellungsspiel und sicherer Strafraumbeherrschung. Aber auch Dennis Seidel agierte unauffällig aber wirksam. Oft störte er die Veltener entscheidend schon vor dem Luckenwalder Strafraum. So ließ die FSV-Hintermannschaft eigentlich nur eine echte Torchance der Gäste zu. Nach präziser Flanke vom rechten Flügel hätte sich Sebastian Berndt im Angriffszentrum die Ecke aussuchen können. Sein Kopfball aus ca. fünf Metern landete aber genau in den Armen Mohamed Bouzirs (67.).

    Kurz danach nahm der Spielverlauf aber erneut eine Wende. Tilo Lindner setzte einem Steilpass weit in die Veltener Hälfte in seiner unnachahmlichen Art nach. Trotzdem wäre der herauslaufende Wendorff sicher vor dem FSV-Stürmer am Ball gewesen. Vollkommen unnötig wurde Lindner aber von dem erst in der Halbzeitpause eingewechselten Stephan Korsch gefoult. Folgerichtig sah auch der Veltener Spieler die rote Karte.

    Damit war das zahlenmäßige Gleichgewicht auf dem Platz wieder hergestellt. Und wenig später folgten dann auch wieder Luckenwalder Chancen um die knappe Führung auszubauen.

    Die Veltener wollten zwar weiter auf den Ausgleich drängen, entblößten dadurch immer mehr die eigene Abwehr. Die sich nun bietenden Räume nutzten die Platzherren zu immens gefährlichen Kontern, sündigten aber bei der Chancenverwertung. Zunächst zog Lindner auf rechts auf und davon. Muhamet Hoxha war im Angriffszentrum mitgelaufen, jagte nach präzisem Querpass Lindners den Ball aus Nahdistanz jedoch über das Tor (71.). Nur zwei Minuten später sprintete Hoxha auf links bis in den gegnerischen Strafraum und bediente dieses Mal den mitgelaufenen Lindner. Doch der scheiterten am sensationell reagierenden Thomas Wendorff.

    Auf der Luckenwalder Bank befürchtete man schon wieder, dass sich diese Nachlässigkeiten bei der Chancenverwertung noch rächen könnten.

    Doch diesen Befürchtungen setzte Dennis Seidel in der 87. Minute ein Ende. Nachdem bereits der kurz zuvor ins Spiel gekommene Sebastian Krenz den Ausbau der Luckenwalder Führung auf dem Fuß hatte, passte er quer auf Seidel. Der ließ in aller Seelenruhe noch einen Gegenspieler aussteigen und schlenzte überlegt das Leder in die rechte Ecke zum umjubelten und hochverdienten 2:0.

    Veltens Trainer Hartmut Berndt, der übrigens kürzlich seinen Rücktritt zum Saisonende bekannt gab, äußerte nach dem Abpfiff, dass in einem schwachen Spiel die Mannschaft mit dem größeren Engagement und mit mehr Herz gewann. Zur Qualität des Spiels kann man geteilter Meinung sein. Doch der größere Willen ist der Andrich-Truppe nach diesem dramatischen Spielverlauf nicht abzusprechen.

    Die Luckenwalder sind nach diesen beiden Siegen in den zwei letzten Spielen selbstbewusst genug, auch am nächsten Samstag gegen den Tabellensechsten Union Fürstenwalde einen Sieg anzustreben.

    Allerdings wird dieses Unterfangen in Anbetracht des beruflichen Fehlens von Fernando dos Santos und der Sperre von Francisco Lima weitaus schwieriger.

    Die Luckenwalder Anhänger haben aber auch bei diesem zweiten Heimspiel in Folge die Möglichkeit, ihrer Mannschaft im Abstiegskampf den Rücken zu stärken.

    FSV 63 spielte mit: M.Bouzir, F.dos Santos, D.Lederer, M.Braune, D.Seidel, K.Hanke (V), M.Lorenz (ab 86. S.Krenz, V), E.Große, M.Hoxha, T.Lindner (ab 89. M.Shahin), F.Lima (58. rot)

    Geschrieben von:  Systema

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