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  • SV Post Telekom Schwerin, 12. April 2009

    Gemeinsam gegen den Aufstieg


    Von:  Steppo84

    Es kam, wie es kommen musste: Im Nachholspiel vom 16. Spieltag der Kreisliga Schwerin verlor der SV Post Schwerin mit einer katastrophalen Leistung vor heimischer Kulisse mit 3:4 (2:1) gegen den Aufsteiger vom MSV Pampow III und mit Steffen Klatt und André Matthe die einzigen Stürmer der Mannschaft. Was sich in den vergangenen Wochen abzeichnete, fand am Samstag seinen negativen Höhepunkt.

    Die Personaldecke des SV Post Schwerin wurde in den vergangenen Woche immer dünner und schon vor der Partie gegen den MSV Pampow III musste Trainer Frank Deichmann einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Neben den verletzten Stefan Lippmann, Marcell Lippmann, Boudlal Abdelhak, Tom Raben und Dimitri Awramenko sowie den abgewanderten Andy Stenzel und Ayoub El Mesri sagten nun auch Matti Waasener und Michael Wilck kurzfristig ab.
    Dafür gab Helge Misof nach mehreren Monaten Abwesenheit sein Comeback im blau-gelben Dress.

    Weiterhin reagierte Deichmann nach den durchwachsenen Vorstellungen in den vergangenen Wochen und fand in Christoph Stark den personalisierten Sündenbock. Stark musste auf der Auswechselbank platznehmen, was zur Folge hatte, dass der SV Post Schwerin im klassischen 3-4-3 agierte. Im Tor konnte der Trainer wieder auf René Westphal setzen, welcher einer der Wenigen in guter Form ist. Die stärkste Abwehr der Liga um Jonuscheit, Schmidt und Pommerening stand in den letzten Woche meist gut, das Mittelfeld lässt jedoch seit vielen Spieltagen auf Akzente hoffen. Egal ob Kapitän Mohr, Sauer, Waasener oder Wilck - niemand schafft es derzeit, aktiv das Spielgeschehen zu gestalten. Einzige Ausnahmen sind die beiden Außenläufer mit Reisenauer und Waack, die zu jeder Sekunde ihr Bestes auf dem Platz versuchen.
    Auch im Sturm herrscht derzeit Flaute: Mit Klatt hat der SVP zwar einen Top-Scorer in den eigenen Reihen, nur läuft dieser ebenso seiner Form hinterher, wie André Matthe, der zwar viel versucht, aber nicht viel Zählbares zustande kriegt.

    Dennoch brachte Deichmann genau diese Elf auf den Platz - was blieb ihm bei der dünnen Personaldecke auch anderes übrig!?
    Das Spiel begann auf beiden Seiten sehr hektisch und war vor allem von ungenauen Zuspielen und Motzereien geprägt. Unruhe machte sich schnell in beiden Team breit und bestimmt das Spielgeschehen. Der SVP schaffte es in der Vorwärtsbewegung nicht, den Ball mehr als drei Stationen durch die eigenen Reihen laufen zu lassen und verpasste in der Rückwartsbewegung das ein oder andere Mal den Gegenspieler. Ungewohnte Freiräume hatte der Gegner immer wieder für sich zur Verfügung und brachte die Abwehr um Jonuscheit abermals zum Wanken - noch fiel sie aber nicht.

    Nach zehn gespielten Minuten erkämpfte sich der SV Post eine Ecke. Standards sind in den vergangenen Wochen oftmals das Erfolgsrezept der Schweriner gewesen. So auch diesmal: Der Eckstoß von Mohr kommt zentral vor der pampower Tor, wo Klatt mit einem Flugkopfball und gegnerische Mithilfe seinen 26. Saisontreffer erzielen kann (10.). Auch wenn solch ein Führungstreffer die Heimmannschaft beflügeln kann, der SV Post wurde nich schlechter. Sauer und Mohr verschleppten nahezu alle Bälle, die Außen und der Sturm wurden nicht in Szene gesetzt und nun ließ sich auch die Defensive davon anstecken. Immer wieder wurde die Dreikette mit Steilpässen vernascht und überlaufen. Nachdem der SV Post vor Wochen schon aufgehört hat, Fußball zu spielen, hörte man nun auch auf zu kämpfen. So spielten sich immer wieder unglaubliche Szenen auf dem Spielfeld ab, welche die 46 Zuschauer zu ersten Pfiffen bewegten.

    Einer der besagten Steilpässe fand den Weg auf den besten Pampower an diesem Tag: Matthias Lau stürmte alleine in Richtung Westphal, umspielte ihn und schob den Ball ins leere Tor, wo Schmidt fast noch auf der Linie klären konnte - so stand es aber 1:1 (17.).
    Zahlreiche weitere solcher Zuspiele fanden die Lücken im Defensivverbund der Schweriner, aber immer wieder konnte ein überragend aufspielenden René Westphal im schweriner Tor vorerst den Rückstand verhindern.
    Und der SV Post? Nicht viel zu sehen gab es von den Hausherren: Ein Distanzschuss von Matthe, welcher knapp über das Tor hinwegsauste (24.) und ein paar Eckbälle, welche nicht verwertet wurden, kann man nicht wirklich als Chancen erwähnen.
    Ein weiterer Knackpunkt war das Ausfallen von Steffen Klatt, welcher bei einem Sprint ohne Einwirken des Gegners mit einer Knöchelverletzung vom Platz musste. Er fällt wahrscheinlich für mehrere Wochen aus. Für ihn kam Christoph Stark auf die Position des defensiven Mittelfeldspielers (33.). Durch die weitere Absicherung vor der Abwehr durch Stark, welcher sich sehr aufopferte an diesem Samstag, fand der SV Post allmählich zurück ins Spiel und schaffte es, André Matthe herrlich frei zu spielen. Vorbei am Torwart muss der Stürmer den Ball nur noch über die Linie drücken, doch schafft das Unmögliche und bringt den Ball am Tor vorbei (41.). Nur einen kurzen Augenblick später setzte sich Jörg Reisenauer in den Strafraum ab und wurde von hinten umgerempelt, doch blieb die Pfeiffe des Unparteiischen stumm. Es hatten sich noch nicht einmal alle Zuschauer beruhigt, da spielte Thomas Waack den Ball endlich einmal diagonal in den Lauf von Matthe, welcher sich diesmal nicht lumpen ließ und den Ball mit links am Torwart vorbei ins Tor hob (43.). Das 2:1 kurz vor der Pause schien unverdient, aber wer solche Spiele gewinnt, kann dann nach ganz oben kommen.
    Vorerst gab es jedoch erst den Pausentee, welcher vor allem Jonuscheit nicht geschmeckt haben dürfte, denn er präsentierte uns die Szene des Spieltages: Am eigenen Strafraum spürte der Libero einen Tritt und spielte nicht weiter, wartete auf den Pfiff des Schiedsrichters, welcher ausblieb. Jonuscheit verliert den Ball, kümmerte sich nicht mehr um die Situation und blieb einfach stehen. Dabei schaffte er es gleichzeitig, eine Abseitsfalle zu spielen und lißen den Gegner somit bei dessen Querpass herrlich im Abseits stehen - die Aufreger galten dem Libero, die Lacher den Pampowern.

    Der zweite Durchgang ist schnell erzählt, denn es veränderte sich nicht viel am Spielverlauf. Der SV Post wurde nocht schlechter und schaffte es nicht, die Führung zu verwalten. So fiel in der 58. Minute der Ausgleichstreffer, nachdem André Matthe übel zu Boden getreten wurde und ebenfalls verletzt ausschied. Eine weitere Schwächung des Teams, denn ob Matthe diese Saison nochmals spielen wird, bleibt abzuwarten. Matthe lag verletzt zur Behandlung am Spielfeldrand und der MSV erzielte den Ausgleich - es kam einfach alles zusammen.
    Von den Hausherren war weiterhin nichts zu sehen, es spielten nur die Gäste aus Pampow. Doch immer wieder verhinderte Westphal zwischen den Pfosten den Rückstand. Nur ist es für einen Mann schwierig, sich alleine gegen elf Gegner durchzusetzen und so kam es, wie es kommen musste: Ein Eckball wird an den Strafraum geklärt, wo Fabian Lawetzki volley abzog und die verdiente Führung der Gäste erzielte (71.).
    Ein weiterer Schwachpunkt der Schweriner sind eben diese Abpraller, auch zweiter Ball genannt. Sowohl in der Defensive als auch in der Offensive schaffen es die Landeshauptstädter nie, diesen Ball zu bekommen.

    Der Sturmlauf der Pampower ging weiter, denn diese drängten hier auf die Entscheidung, welche schon viel früher hätte fallen können. Alleine René Westphal hielt die Schweriner im Spiel, als er sich zehn Minuten vor Schluss in einer Aktion in alle vier Torversuche der Gäste warf und am Ende Sieger war, während der Rest des SVP nur Statisten darstellte.
    Vier Minuten vor dem Ende, war es dann jedoch eben jener Westphal, welcher zur Entscheidung beifügte. Einen Konter verwertet Lau nicht sauber, wird von Westphal im Strafraum in den spitzen Winkel gedrängt, wo der Stürmer niemals das Tor treffen würde, doch bringt ihn schwerins Keeper zu Fall, was einen Strafstoß zur Folge hatte. Den Foulelfmeter verwandelte Christoph Müller zum entscheidenen 4:2 (86.). Die Ergebniskosmetik vom bemühten Helge Misof per Kopf nach einem Mohr-Freistoß brachte nichts mehr ein.

    Für den SV Post Schwerin setzte es die dritte Saisonniederlage und vor dem wichtigen Spiel am kommenden Wochenende müssen die richtigen Worte und Taten gefunden werden, um dieses Team wieder zu stärken.
    Ob Klatt und Matthe am kommenden Wochenende spielen können, bleibt abzuwarten. Sollte die Nachricht negativ ausfallen, stehen dem SV Post Schwerin weitere schwere Wochen ins Haus.

    Aufstellung SV Post Schwerin

    R. Westphal
    M. B. Schmidt – T. Jonuscheit - M. Pommerening
    T. Waack - A. Sauer - T. Mohr - J. Reisenauer
    H. Misof - S. Klatt (33. C. Stark) - A. Matthe (58. R. Lange)

    Ein- und Auswechslungen SV Post Schwerin

    33. C. Stark für S. Klatt
    58. R. Lange für A. Matthe

    Tore / Assists SV Post Schwerin - MSV Pampow III 3:4 (2:1)

    1:0 Steffen Klatt (10.) / Tobias Mohr
    1:1 Mathias Lau (17.)
    2:1 André Matthe (43.) / Thomas Waack
    2:2 Christopher Stahl (58.)
    2:3 Fabian Lawetzki (71.)
    2:4 Christoph Müller (FE, 86.)
    3:4 Helge Misof (89.) / Tobias Mohr

    Gelbe Karten

    SV Post Schwerin: T. Jonuscheit, C. Stark (Meckern), T. Waack (Meckern), J. Reisenauer

    Besondere Vorkommisse

    Steffen Klatt verletzt sich (32.)
    André Matthe verletzt sich (58.)
    Thomas Jonuscheit bekommt das 2. Mal Gelb im Spiel ohne vom Platz gestellt zu werden (87.)

    [color=darkblue]Hier zur Spielauswertung[/color]

    [color=darkblue]Hier zur Statistik 2008 / 2009[/color]

    Geschrieben von:  Steppo84

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