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  • 21. Mai 2007

     

    Germania Halberstadt: Trotz Auswärtssieg geht das Zittern weiter


    Von:  Systema

    Halberstadts Oberliga-Mannschaft hat dem Erfolgsdruck standgehalten und beim direkten Abstiegskonkurrenten VfB 1906 Auerbach nach einer kämpferisch tollen Vorstellung verdient mit 2:1 (0:0) gewonnen. Trotzdem müssen die Vorharzer aufgrund der anderen Ergebnisse des 29. und damit vorletzten Spieltages weiterhin um den direkten Klassenerhalt bangen, da unter anderem auch Pößneck überraschend drei Punkte eingefahren hat. In der letzten Partie der regulären Oberliga-Saison empfangen die Germanen am Sonntag den Chemnitzer FC. Bei einer möglichen Niederlage darf Jena (gegen Meuselwitz) nicht gewinnen, und Auerbach (bei Erfurt II) müsste dann verlieren, um die Relegation für Halberstadt zu vermeiden.

    In Auerbach hatten die Gastgeber nach einer kurzen Abtastphase die erste gute Möglichkeit, aber Mirko Wemme zielte zu ungenau (7.). Nach einem langen Ball von Ingo Vandreike tauchten die Domstädter dann mit Fait Banser vor dem gegnerischen Gehäuse auf, aber der folgende Kopfball flog ebenso knapp vorbei (10.). Kurze Zeit später rutschte Germania-Stürmer Andreas Luck um Haaresbreite an einer gefährlichen Eingabe von Timm Kreibich vorbei (15.). Die Sachsen standen dem in nichts nach und hatten durch Steffen Vogels Freistoßknaller die nächste Hundertprozentige, aber Halberstadts Schlussmann Sebastian Kischel klärte mit einer Glanzparade (18.). Die Vogtländer wurden danach etwas aktiver und der Kopfball von Vyacheslav Petrukhin flog nach Vogel-Ecke am langen Pfosten vorbei (22.). Bis zur Halbzeitpause blieben weitere Strafraumszenen Mangelware, aber beide Mannschaften schenkten sich nichts und rieben sich in verbissen geführten Zweikämpfen auf, wobei der schwache Schiedsrichter Norman Herzberg aus Berlin zeitweise den Überblick verlor und eine klare Linie leider nicht erkennen ließ.

    Verheißungsvoll begann die zweite Hälfte. Erst kam Ladislav Stefke - zur Pause bei Germania eingewechselt - nach einer Kopfballverlängerung von Banser einen Schritt zu spät, sonst hätte es das erste Mal im Auerbacher Tor ‚geklingelt’. Jedoch hatten die Gastgeber zwei Minuten später ebenfalls eine dicke Möglichkeit, als Thomas Pannach nach einem nicht geahndetem Foulspiel an Luck clever auf Tobias Düring passen konnte, der aber wiederum um Zentimeter vorbei schoss (48.). Erst nach gut einer Stunde gab es den nächsten Aufreger. Eine Freistoßflanke von Vogel köpfte Robert Gerber an den Außenpfosten, Glück für die Gäste.

    Danach stand zum wiederholten Mal der unsicher agierende Schiedsrichter im Mittelpunkt: Banser war aus Nahdistanz an Auerbach-Keeper Daniel Fröhlich gescheitert, Germania-Kapitän Enrico Gerlach wurde in der Folge umgerissen und konnte so den Abpraller nicht verwerten, jedoch blieb der fällige Elfmeterpfiff aus. Luck hätte das Tohuwabohu trotzdem nutzen können, sein Schuss wurde aber mit vereinten Auerbacher Kräften abgeblockt (67.). Einen Flatterball von Gerber klärte Kischel kurz darauf im Nachfassen. Eine Minute später war es dann soweit, nach Gerlach-Ecke nutzte Sasa Vranic einen Kopfball-Abpraller von Luck zur 0:1-Führung, indem er das Leder aus Nahdistanz über die Linie bugsierte, was die Germaniafans zum Ausrasten animierte (72.). Doch fast im Gegenzug hatte Petrukhin den Ausgleich auf dem Fuß, scheiterte jedoch aus Nahdistanz am glänzend parierenden Kischel. Als dann Gerlach per Elfmeter, Gerber hatte Vranic im Strafraum gefoult, auf 0:2 erhöhen konnte, wurde es im Stadion sehr still (83.). Auerbach setzte nun alles auf eine Karte und Holger Schmidt erzielte nach einem Strafraumgewühl den Anschlusstreffer, dem aber keine weiteren Tore folgten (88.). Die Halberstädter Gäste hatten sich diesen wichtigen Auswärtssieg redlich verdient, zumal Banser, nach Klasse-Konter über Randy Gottwald und Luck, noch eine Riesen-Möglichkeit kurz vor dem Abpfiff nicht nutzen konnte.

    Sehr ausführlich analysierten beide Trainer das Spiel im Anschluss. Germania-Coach Andreas Petersen war hoch zufrieden: „Hut ab vor meiner Mannschaft. Sie hat eine tolle Moral gezeigt und am Ende verdient gewonnen. Vor allem mit der Leistung der zweiten Halbzeit bin ich sehr zufrieden. Ein Extra-Lob geht an Ladislav Stefke, er hat nach seiner Einwechslung viel Druck gemacht und unserem Angriffsspiel neuen Schwung gegeben. Jetzt müssen wir nicht mehr unbedingt rechnen und am letzten Spieltag auf die anderen Plätze schauen. Wir haben es wieder selbst in der Hand, die Relegation zu vermeiden. Eine Bitte hätte ich, dass uns alle Anhänger am kommenden Sonntag zahlreich und lautstark im Heimspiel gegen Chemnitz unterstützen. Gemeinsam können wir es schaffen.“ Entsprechend enttäuscht war Auerbach-Trainer Steffen Dünger: „Ich habe heute keine großen Unterschiede erkannt. Das Spiel ist für uns insgesamt etwas unglücklich gelaufen. Meiner Mannschaft steckten die 90 Minuten von Dessau doch mehr in den Knochen als ich erwartet habe. Wir hatten heute nicht ganz die Frische der Vorwochen, was jedoch nicht als Ausrede zählen soll. Die Fehler, die zu den Gegentoren führten, darf man einfach nicht machen. Jetzt müssen wir am Sonntag in Erfurt gewinnen, um den Klassenerhalt fest zu machen. So müssen wir eben eine Woche länger am Ziel Oberliga 2007/08 arbeiten und insbesondere die Köpfe freibekommen.“

    VfB 1906 Auerbach: Fröhlich - Gerber - Vogel, Gorschinek - Düring (82. Wieland), Petrukhin, Pannach, Weigl (85. Wächtler) - Wemme - Schuch (84. Schmidt), Pfoh

    VfB Germania Halberstadt: Kischel - Gottwald, Vandreike, Thiele - Vranic - Sommermeyer (71. Reitzig), Plock, Gerlach (87. Tuzlak), Kreibich (46. Stefke) - Luck, Banser

    Schiedsrichter: Norman Herzberg (Berlin)
    Gelbe Karten: Düring, Gerber, Pfoh – Vandreike, Kreibich, Banser, Plock, Vranic

    Zuschauer: 756, inkl. 52 Germaniafans
    Torchancen: 7:8 (2:2)
    Tore: 0:1 Vranic (72.), 0:2 Gerlach (83., FE), 1:2 Schmidt (88.)

    Helge Osterloh

    Geschrieben von:  Systema

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