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  • 14. September 2006

     

    Germania Schöneiche: Katt verstärkt Abwehr


    Von:  Systema

    Für den Berliner AK 07, als dieser noch so hieß, und Türkiyemspor 1978 ab-solvierte Christopher Katt von 1998 bis 2004 bereits fünf Spielzeiten in der Oberliga. In den vergangenen zwei Jahren versuchte der Abwehrspieler mit dem 1. FC Lok Stendal in die vierte Liga aufzusteigen. Da dies nicht gelang und dort zum Ende der vergangenen Saison finanziell einiges aus dem Ruder lief, entschied sich Katt mit Ende der Wechselfrist, nach Schöneiche zu gehen, für die er am vergangenen Wochenende erstmals auf dem Platz stand. Nun stand uns der 27-Jährige für einige Fragen zu seinem neuen Verein, die Vergangenheit in Stendal und seinen Zukunftsplanungen zur Verfügung.

    Herr Katt, am vergangenen Wochenende haben Sie Ihr erstes Spiel für Ihren neuen Verein absolviert und gleich gab es für den SV Germania den ersten Saisonsieg, wie zufrieden waren Sie mit Ihrer Leistung?

    Ich war natürlich sehr glücklich über den Sieg, der ja am Ende hart von unserer Mannschaft erkämpft wurde. In der zweiten Halbzeit standen wir einfach zu tief und waren etwas zu ängstlich, obwohl wir trotzdem einige gute Chancen besaßen. Mit meiner Leistung war ich grundsätzlich zufrieden, aber ich habe zum Ende hin gemerkt, dass mir noch einiges in Sachen Ausdauer und Spritzigkeit fehlt.

    Besonders in den letzten zehn Minuten des Spiels war mir einige Male schwarz vor Augen, was wohl daran gelegen hat, dass ich im Monat Juli so gut wie gar nicht trainiert habe und erst Anfang August mit dem Training begonnen habe. Mit fehlt demnach eine ganze Vorbereitung. Alles in allem war es aber ein gelungener Einstand. So darf es ruhig weitergehen.

    Wie kam es eigentlich zu diesem kurzfristigen Wechsel?

    Da es in Stendal nach der finanziellen Lage für mich nicht mehr weiterging, stand ich vor der Frage: weiter Fußball spielen oder ganz aufzuhören? Anfang August habe ich mich dann doch entschieden weiter Fußball zu spielen, obwohl ich eigentlich aufhören und mich voll auf mein Studium an der Universität Potsdam konzentrieren wollte. Voraussetzung zum Weiterspielen war für mich ein Team aus der Oberliga oder ein Team aus der Verbandsliga mit Ambitionen für den Aufstieg in die Oberliga. Ich hatte mich dann für Tasmania Gropiusstadt entschieden, weil mir die Mannschaft sehr gut gefiel und den Aufstieg schaffen kann. Beim Freundschaftsspiel bei Schöneiche kam ich nach dem Spiel ins Gespräch mit einem privaten Sponsor von Schöneiche, der mich zur Winterpause gerne zu Schöneiche holen wollte. Da mir die Gespräche mit Tasmania sich zu lange hinzogen, habe ich mich kurzfristig für Schöneiche entschieden.

    Schöneiche verfügt über eine interessante Mischung aus routinierten Spielern wie Tom Persich und jungen Talenten wie Pierre Woltmann und Oliver Kunkel. Was darf man von dieser Mannschaft im Verlauf der Saison erwarten? Und mit welchen Erwartungen sind Sie eigentlich zum SV Germania gewechselt?

    In der Tat hat dieses Team eine interessante Mischung aus jung und alt, was der Mannschaft nur zu Gute kommen wird. Spieler wie Tom Persich haben so viel Erfahrung und vieles im Fußball miterlebt, da liegt es auf der Hand, dass die jungen Spieler davon nur profitieren können. Die Mannschaft wird hoffentlich für die eine oder andere Überraschung sorgen können und am Ende einen Nichtabstiegsplatz belegen. Es wird jedenfalls ein harter Kampf und wir müssen jede Woche mehr als 100 Prozent abrufen, um in dieser Liga bestehen zu können. Gut wäre es auf jeden Fall, sich im Winter noch einmal mit einem „guten“ Offensivspieler zu verstärken. Meine persönlichen Erwartungen waren relativ nüchtern. Ich wollte mich vorerst ins Team kämpfen, da man mir sagte, dass man im defensiven Bereich voll besetzt sei und man einen Stürmer suchen würde. Ich müsste mich also anbieten und würde dann meine Chance erhalten. Das klang für mich erst einmal nicht positiv, obwohl es mich im Nachhinein nochmals motivierte. Auf jeden Fall möchte ich mit diesem Team positiv auffallen und dass wir am Ende eine positive Platzierung einnehmen.

    In der vergangenen Saison standen Sie beim 1. FC Lok Stendal auf dem Platz, wie groß war die Enttäuschung als in der Sommerpause dort erneut der finanzielle Kollaps drohte?

    Das hat mich schon hart getroffen. Die letzten zwei Jahre habe ich in Stendal sehr genossen. Die Fans, die Stimmung im Team und Umfeld, alles hat gepasst. Zum ersten Mal in meiner fußballerischen Laufbahn wurden Versprechungen eingehalten, wobei der erste Vorsitzende einen großen Anteil daran gehabt hat. Die Saison 2004/2005 lief optimal. Nur leider hat es am Ende dann für uns nicht gereicht, was alle sehr hart getroffen hat.

    Leider war die Saison 2005/2006 dann nicht so erfolgreich. Viele Machtkämpfe wurden auf einmal ausgetragen und das Team konnte nicht in Ruhe arbeiten. In der Rückrunde der Saison sprach man dann von Regionalliga, einem riesigem Etat und Profifußball. Das konnte einfach nicht gut gehen. Ich werde Stendal immer in guter Erinnerung behalten, habe dort Freund-schaften geschlossen und werde Spiele vor dieser Kulisse vermissen.

    Die Fans in Stendal waren immer von Ihrer Einstellung auf dem Platz begeistert, wie sieht es eigentlich andersherum aus. Was halten Sie von den Stendaler Fans?

    Erst einmal will ich mich bei den Stendaler Fans für deren Unterstützung in den letzten zwei Jahren bedanken. Ihr seid großartig! Die Stendaler Fans sind einmalig und für die Verbandsliga Sachsen-Anhalt ein riesiger Zugewinn. Kein anderes Team in der Verbandsliga zieht so viele Fans an. Man kann nur hoffen, dass diese Fans bald wieder mit einer höheren Spielklasse belohnt werden, denn wenn wir ehrlich sind, gehört dieser Verein nicht in die Verbandsliga.

    Am vergangenen Sonntag sind Sie 27 Jahre alt geworden und Sie spielen nun in der Oberliga. Wie sahen eigentlich Ihre sportlichen Ziele vor zehn Jahren aus und was wollen Sie in den verbleibenden acht bis zehn Jahren noch erreichen?

    Vor zehn Jahren wollte ich eigentlich nur mit meinen Freunden Fußball spielen und dabei Spaß haben. Ich wollte nie Profi werden, dazu fehlten mir einfach die technischen Fertigkeiten die man hierfür benötigt (lacht). Als ich dann in den Männerfußball kam und zum ersten Mal Geld für’s Fußballspielen erhalten habe, fand ich das natürlich klasse. Ich wollte so weit wie möglich oben spielen und meine Eltern stolz machen. Sie haben mich immer unterstützt. Beim BAK 07 hatte ich dann drei wundervolle Jahre in der Oberliga und habe einiges im und um den Fußball gelernt. Wäre ich ehrgeiziger gewesen und hätte die nötigen Kontakte gehabt, wäre vielleicht mehr drin gewesen.

    Für die Zukunft möchte ich im nächsten Jahr mein Studium im Fach Sportwissenschaft beenden und als Diplom-Sportökonom in der Arbeitswelt Fuß fassen. Das Ausland reizt mich sehr. Sport-lich möchte ich auch weiterhin auf meinem höchsten Niveau Fußball spielen und vor allen Dingen gesund bleiben.

    Vielen Dank für die Zeit die Sie sich für uns genommen haben und viel Erfolg bei Ihrem neuen Verein.

    Geschrieben von:  Systema

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