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Festschrift – 25 Jahre Tornados Rapid
352 Seiten voller Leidenschaft über die Fanszene des SK Rapid Wien.
  • MSV Duisburg, 06. Februar 2008

     

    Positives Fazit nach Fandemo


    Von:  yeti

    Die Fans des MSV Duisburg planten bereits seit Ende des Jahres 2007 eine Demonstration unter dem Motto ‚Ohne Tradition keine Zukunft’ (die-fans.de berichtete). Am vergangenen Wochenende konnte fand sie nun statt. Mit welchen Zielen die Verantwortlichen der Demo angetreten sind und wie sie das Ergebnis betrachten, soll im Folgenden erklärt werden. Für folgende Forderungen gingen die MSV-Fans auf die Straße:

    Wir fordern für eine zukunftsorientierte Vereinspolitik:

    - schnellstmöglichst die Einstellung eines Managers für den sportlichen Bereich
    - einen Vollzeit Fanbeauftragen, der sich besser um die Fanarbeit kümmern kann
    - eine Rückbesinnung auf die Tradition des Meidericher Spielvereins
    - eine Stellungnahme Walter Hellmichs zu seiner Äußerung „...das sind nur ein paar Idioten“ und das Zuschaustellen seiner Person mit anderen Vereinsfarben.
    - das Einlösen der Versprechen für einen Zebrastall (Treffpunkt für die Fans vor und nach dem Spiel), die Fanwand für die Bausteinspender
    - die Rückkehr von ‚Ennatz’ Dietz zum Meidericher Spielverein und eine langfristige Bindung verdienter Spieler an den Verein
    - Spielertransfers mit Zukunft und keine Saisonarbeiter, die sich mit unserem Verein nicht identifizieren
    - mehr Zaunfahnenplätze für eine kreative und bunte Kurve, auch für unsere Gäste
    - ein respektvolles Miteinander zwischen Verein und Fans
    - eine größere Rücksichtname auf Tradition und Farben des Meidericher Spielvereins bei Einführung neuer Fanartikel


    Nach der Demonstration griff auch die Presse, in dem Fall die ‚Westdeutsche Allgemeine Zeitung’ (WAZ), das Thema auf und verdrehte ein paar Tatsachen, die die Verantwortlichen nachträglich richtig stellten:

    Statement zum WAZ Bericht:

    Zornige Zebra-Fans

    Duisburg , 03.02.2008, Von Zlatan Alihodzic , Demonstrationszug gegen die MSV-Führung durch die Innenstadt. Rund 500 Anhänger des Fußballvereins machten ihrem Ärger Luft. Flaschenwurf wegen ‚falscher’ Fahne.

    quelle: www.derwesten.de

    Um 12 Uhr zogen die Fans am Hauptbahnhof los. Das Sammeln der Demonstranten in der Halle verlief bis dahin nicht ohne Zwischenfälle. So wurde von einer kleinen Gruppe ein ausländerfeindliches Lied angestimmt, was von den Organisatoren umgehend unterbunden wurde.

    Diese Gruppe bestand aus fünf Personen, die schon seit einer Stunde an der Pommesbude alkoholisiert vor sich hingesungen haben. Jeder der schon mal vor einem Heimspiel am Bahnhof war, wird solche Leute kennen. Auch das Lied, bei dem man einige Fußballklubs aus der Türkei aufzählt, ist in der Fußballszene allgemein bekannt. Richtig ist, dass wir diesen Gesang sofort unterbunden haben, da wir Veranstalter uns von solchen Gesängen distanzieren. Ob diese Leute am Ende auch mitgelaufen sind, konnten wir nicht ausmachen und gehen davon aus, dass es die üblichen Bahnhofsbesucher vor einem solchen Spiel waren.

    ‚Ohne Tradition keine Zukunft’ war das Motto des Demonstrationszuges, als ‚Anti-Hellmich-Demo’ sprach sich die Veranstaltung im Vorfeld allerdings herum.

    Mit freundlicher Hilfe des Autors dieses Artikels, der in einem der ersten Presseberichte behauptet hatte: ‚Kohorte ruft zur Anti-Hellmich-Demo auf’ und aus dem Grund auch vom Lokalsender Radio Duisburg übernommen wurde. Auch nach mehrmaligen klärenden Gesprächen, bleibt man wohl hier seiner eigenen vorgefertigten Meinung treu. Richtig ist, dass die Kohorte nur eine von vielen Gruppen und Fan Clubs, sowie Einzelpersonen war, die diese Demo organisiert haben. Vielleicht stehen sie als Ultras eher im Mittelpunkt und werden deswegen so für die Presse interessant, weil ihnen ein gewisser Ruf vorauseilt. Damit tut man aber allen anderen Unrecht, die im Hintergrund mitgearbeitet haben und nicht unbedingt in den Mittelpunkt gestellt werden wollen. Wir haben immer wieder ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Demo von der ‚Fanszene’ angemeldet wurde und nach einem Treffen mit Vertretern dieser geschah.

    Rechte hielten sich im Übrigen größtenteils aus dem Geschehen heraus. Rund zwanzig dieser Szene Zugehörige waren zu sehen.

    Diese Zahl und auch die Rechten wurden von uns nicht erkannt. Wahrscheinlich lag es daran, dass es keine politischen Äußerungen von keiner Seite gab und deshalb war dieses Thema an diesem Tag nicht von Bedeutung. Wenn der Autor ein Kenner dieser Szene ist und bestimmte dieser zugehörige Personen erkannt haben möchte, dann wird das vielleicht so sein. Wir können immer nur wieder betonen, dass diese Demo ein Spiegelbild der Kurve war. So gab es sowohl Ultras, Linke, Rechte, Ausländer, Frauen, Rentner, Kinder, Behinderte, und wer sonst noch in unserer Kurve steht. Diese Demo war nicht dazu gedacht, irgendjemanden auszuschließen, solange er sich so verhält, dass er die Demo nicht stört oder ein Gesetz übertritt.

    Auf der Düsseldorfer Straße konnte ein MSV-Fan nicht mehr an sich halten, als ein Kind - das den bitteren Ernst der Demonstration nicht erkannte - eine Fahne von Borussia Dortmund aus dem Fenster hing. Eine Bierflasche flog und traf das Gebäude zwei Meter unterhalb des Fensters.

    Die Bierflasche ist geflogen und es waren sogar zwei. Wir wollen diesen Zwischenfall nicht vertuschen, aber diese Aussage ist eine glatte Lüge. Am Fenster stand ein Erwachsener, der mit Gesten die MSV Fans provozierte. Sicher ist es keine Art mit Flaschen zu werfen, aber auch hier waren die Ordner zur Stelle und es ist nichts dergleichen mehr auf dem Rest des Marsches vorgefallen.

    Laut wurde es im weiteren Verlauf des Zuges nur selten.

    Hierüber können wir nur lachen. Unsere Videoaufnahmen belegen etwas anderes.

    Erst bei der Abschlusskundgebung auf dem Kalkweg in Sichtweite der Arena - näher durften die Protestler nicht an das Stadion heran - blühte die Wut der Demonstranten auf. In Ansprachen wurde Walter Hellmich persönlich beleidigt und zwischen wütendem Geschrei und Rufen wie ‚Hellmich raus’ endete die Fan-Protestaktion.

    Auch diese Aussage ist mehr als übertrieben. Natürlich gab es Ansprachen und bei einer ist Walter Hellmich mit Sicherheit nicht gut weggekommen. Die Missstände, die wir anprangern, hat Walter Hellmich zum Teil selbst verschuldet, und dass es darauf ein paar ‚Hellmich raus’ Rufe gab, ist beim Fußball nun mal so. Wer seine Fans Idioten nennt und als Präsident des MSV Duisburg Mitglied bei Schalke ist, muss mit derlei Unmutsäußerungen rechnen.

    Ansonsten wurde Walter Hellmich beim Marsch so gut wie gar nicht thematisiert. Fakt ist aber natürlich, wenn man für solche Dinge wie den ‚Zebrastall’, ‚Fanwand’ oder ‚Vollzeitstelle für Lechti’ auf die Straße geht, muss es natürlich auch jemanden geben, der dafür verantwortlich ist. In diesem Fall ist es nun mal ein Walter Hellmich, der diese Dinge auf verschiedenen Reden versprochen hat.

    Was die Ausssage ‚Hellmich raus’ angeht, benutzt man beim Fußball oft polemische und einfache Rufe, um auf sich Aufmerksam zu machen. Diese Rufe sind mit Sicherheit keine Lösung des Problems, aber man muss sich ihnen schon stellen, wenn man sie aus der Welt schaffen will und auch dieses Versprechen steht immer noch im Raum.


    Natürlich ließen es sich die Veranstalter der Fandemonstration nicht nehmen, nach derart kritischen und zum Teil unwahren Presseberichten auch selbst ein Resümee zu ziehen:

    Bevor es weitere Berichte über unsere Demonstration gibt, wollen wir erstmal selbst einen Bericht abliefern. Die Demonstration ‚Ohne Tradition keine Zukunft’ können wir als vollen Erfolg verbuchen. Laut Polizeiaussagen haben sich zwischenzeitlich über 1.000 Fans unserem Demonstrationszug Richtung Wedaustadion angeschlossen. Aus allen möglichen Gruppierungen und Fanclubs waren Leute anwesend und der Anblick der vielen Doppelhalter und Fahnen bot ein beeindruckendes Bild! Übrigens konnten wir nirgendwo einen ‚Hellmich raus’ Doppelhalter entdecken. Unsere Forderungen sind vielleicht für Außenstehende nicht einfach zu verstehen, aber auf vielen Bannern und Spruchbändern konnte man klar lesen um was es uns geht.

    Der Marsch selber wurde durch viele Lieder für unseren Verein untermalt und nur kurz durch eine kleine Aktion gestört. Eine BVB-Fahne wurde an einem Fenster im zweiten Stock präsentiert und so was kommt am Derbytag nun mal nicht gut an. Zwei Flaschen flogen gegen die Hauswand und unsere Ordner waren schnell zur Stelle um die Situation zu beruhigen. Passiert ist nichts und unsere Capos haben direkt mit einer Ansage reagiert.

    Insgesamt spiegelte unsere Demo einen Schnitt der Fanszene wieder und wenn man möchte, kann man natürlich wie überall beim Fußball Randgruppen ausmachen, denen man nicht so zugetan ist. Was aber manche Presseleute dort gesehen haben wollen, können wir als Veranstalter nicht bestätigen. Wir haben von vielen die mitgelaufen sind sowie von Fanprojekt und Polizei nur Lob und Anerkennung an diesem Tag erhalten und wir sind selbst froh, wie toll und friedlich die ganze Demo ablief.

    Allen Kritiker sei also gesagt, wir müssen nicht einer Meinung sein, aber Respekt für unsere Sache haben wir uns verdient und den lassen wir uns nicht von ein paar Quertreibern kaputt reden oder schlecht schreiben.

    Wir möchten allen danken, die mit uns mitgelaufen sind und diese Demo friedlich und imposant mit wundervollen Fahnen und Doppelhaltern begleitet haben.

    Geschrieben von:  yeti

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