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  • FC Stahl Brandenburg, 12. Oktober 2008

     

    Sieg und Niederlage in Derbys gegen BSC Süd 05


    Von:  Stephan R.T.

    Der FC Stahl Brandenburg hat das Derby gegen den BSC Süd 05 mit 3:0 gewonnen. Drei Tore von Leon Sitz sorgten für den am Ende unerwartet klaren Erfolg. Leider war dies nur das Vorspiel der beiden F-Juniorenmannschaften. Im Derby der Männer unterlagen die Blau-Weißen ihrem Ortsrivalen mit dem gleichen Ergebnis.

    Das Spiel gestaltete sich dabei eine Halbzeit lang ausgeglichen. Nachdem der BSC durch einen Freistoß erstmals gefährlich wurde (3.), gewann Stahl ein Übergewicht im Mittelfeld und hatte nach zehn Minuten die erste ‚Hundertprozentige’. Tarnow konnte nach schöner Einzelleistung von rechts platziert flanken und Mickans Kopfball senkte sich hinter BSC-Torwart Jurzik, wurde aber noch von der Linie geschlagen. Wenig später verfehlte Tarnows Kopfball nach gutem Nachtigall-Freistoß knapp (14.), bis der BSC wie aus dem Nichts zur Führung kam. Görisch konnte erst Wilhelm tunneln und in den Strafraum eindringen, wo er von Aumann zu Fall gebracht wurde, wenngleich Görisch den Elfmeter auch unbedingt haben wollte. Zweifelsohne folgte der Pfiff des sehr souveränen Schiris Lupp aber zurecht, Voß verwandelte anschließend sicher (19.). Nun wirkte Stahl zunächst für einige Minuten verunsichert. Nachtigall mit zwei zaghaften Versuchen gab zwar wieder die Richtung vor, fast jedoch hätte Görisch nach einem mustergültigen Konter das 0:2 erzielt, der Ball landete aber am Außenpfosten. Letztmals für Stahl konnte Noak vor dem Wechsel für Gefahr sorgen, jedoch wurde sein Kopfball sicher pariert (38.). Auf der Gegenseite sorgte dann der kurz zuvor eingewechselte Gerstenberger mit einer Direktabnahme nach einem Einwurf für Gefahr (42.), doch Böhm parierte gut. Nach einem tollen Solo des starken Neumann konnte abermals Gerstenberger einen Schuss absetzen, den Böhm abermals souverän halten konnte. Mit dem Stand von 0:1 ging es in die Pause.

    Ganze 53 Sekunden waren nach dem Wiederanpfiff gespielt, als die Vorentscheidung fiel. Die Stahl-Hintermannschaft saß wohl in Gedanken noch in der Kabine, als Süd einen lehrbuchmäßigen Konter fuhr, den Gerstenberger unbedrängt verwerten konnte – 0:2 (46.). Im Gegenzug verpasste Tarnow eine Flanke, und wenngleich der Zug in Richtung Achtelfinale schon abgefahren schien, gab die Stahlelf weiterhin alles. Eine ‚Hundertprozentige’ ließ Tarnow aus, als er nach Aumann-Zuspiel den Ball nicht ganz unter Kontrolle brachte und sein Schuss deshalb von Jurzik pariert wurde (56.). Dann wieder Großalarm auf der Gegenseite. Doch nach einem Eckball konnte Lindemann, obwohl vollkommen ungedeckt, den Ball per Kopf nicht im Tor unterbringen (64.). Dennoch drückte Stahl weiterhin auf den Anschluss. Ein Freistoß von Nachtigall landete auf dem Tornetz (66.), ein weiterer Freistoß ging durch die Mauer, wurde aber entschärft, so dass Jurzik ihn nur noch fangen musste. Dann die endgültige Entscheidung. Nach einem abermaligen Freistoß, diesmal auf der Gegenseite, konnte Görisch am langen Pfosten unbedrängt einköpfen – 0:3 (76.). Auch der zweifelsohne verdiente Ehrentreffer sollte den Blau-Weißen nicht mehr gelingen. Eine letzte Großchance nach Nachtigall-Flanke unterband Jurzik durch geschicktes Stellungsspiel (77.). Bei einem weiteren guten Angriff erwies sich Aumanns Pass auf Mickan als zu schwach, um für Gefahr zu sorgen (83.). Die letzte Möglichkeit der Partie hatten noch einmal die Südler. Doch eine zu arrogante Spielweise verhinderte das 0:4. Nachdem Böhm schön ausgespielt war, konnte Bauer mit einem beherzten Einsatz vor Görisch klären (88.), wenig später pfiff Schiri Lupp pünktlich ab und beendete Stahls Landespokal-Saison 2008/09.

    Fazit: Das Erwartete ist eingetreten. Ein insgesamt verdienter Sieg des hohen Favoriten, der durch eine hohe Effizienz bei der Chancenverwertung und durch die nötige Portion Cleverness in den entscheidenden Momenten zustande kam. Beides hatte Stahl heute nicht. Der Erfolg der Südler fiel insgesamt aber um ein Tor zu hoch aus. Der Favorit überzeugte nicht, zeigte aber zumindest in der zweiten Halbzeit stellenweise die größere individuelle Klasse, die auch ein Garant für den Sieg war. Dennoch wurde die Stahl-Mannschaft nach einer zumindest kämpferisch guten Leistung von den Zuschauern mit Applaus verabschiedet. Eigentlich trotz der Niederlage – die zum Sport dazu gehört – ein schöner Fußballnachmittag, zumal auch der Umgang der Spieler auf dem Platz für ein Derby zwar hart, aber zumeist fair war. Wären da nicht Szenen aus der letzten Viertelstunde des Spiels vor dem Stahl-Fanblock, der sich heute größtenteils in der Südkurve postiert hatte, gewesen. Ein vollkommen entblößter Flitzer sorgte zumindest für Erheiterung der Zuschauer, auch wenn er seinen Lauf mitten in einem verheißungsvollen Angriff startete, der dadurch abgepfiffen wurde. Immerhin sorgte er dafür, dass durch seinen finalen Rutscher doch noch zwei Bälle im BSC-Tor landeten. Anschließend drehten jedoch einige Fans durch. Süd-Keeper Jurzik wurde von einem Fan bespuckt, als er einen Ball holte. Dann rissen einige Zuschauer einen Teil des Zauns nieder. Spätestens hier wurde einmal mehr offenkundig, dass einige dieser Besucher wegen allem ins Stadion gekommen waren – zum Abreagieren des alltäglichen Frustes, zum Ausleben von Gewalt oder einfach nur, um sich selbst darzustellen. Wegen Fußball jedenfalls nicht. Es bleibt nur zu hoffen, dass bei der Nachbetrachtung des Spiels die Zusammenarbeit mit der Polizei, Fotografen und den mitfilmenden Medien funktioniert, so dass die Täter identifiziert werden können. Neben Anzeigen wegen Sachbeschädigung drohen ihnen Stadionverbote von bis zu fünf Jahren. Denn dieses asoziale Verhalten schadet nur dem Verein, in dem seit Monaten auf vielen Ebenen eine aufwendige Arbeit geleistet, diese aber von Chaoten immer wieder zerstört wird.

    Der FC Stahl Brandeburg spielte mit: Böhm – Bauer, Koch (ab 71. Taube/G), Wilhelm (G, ab 47. Sommerlatte) – Noak (G), Schimpf, Nachtigall, Leimbach, Aumann – Mickan, Tarnow (ab 65. Hoffmann)

    Zuschauer: 1.315
    Tore: 0:1 Voß (19./FE), 0:2 Gerstenberger (46.), 0:3 Görisch (76.)

    Jörg Pochert

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    Geschrieben von:  Stephan R.T.

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