FSV Budissa Bautzen, 01. Oktober 2008
Herrlichstes Fußballwetter, stimmungsvoller Einmarsch der Mannschaften (‚Glück auf, der Steiger kommt..’) und nett gemeinte Begrüßung der ‚Borussen’ aus Bautzen, dazu zwei Teams aus dem oberen Tabellendrittel – es war alles angerichtet für ein gutes und spannendes Spiel. Dass es am Ende einseitig wurde, konnte anfangs niemand voraussehen. Mit 5:1 siegte der Neuling FC Erzgebirge Aue II. äußerst klar gegen die Budissen aus Bautzen.
Dabei begann für die Gäste im Lößnitztal alles wie gemalt. Beide begannen engagiert, aber Budissa setzte die ersten gefährlichen Akzente. Nachdem Torwart Arnold gerade noch so gegen Torsten Marx zur Ecke klären konnte (7.), verwandelte der den von Marcus Dörry getretenen Ball per Kopf zur frühen Führung. Aue wirkte überrascht, brachte kaum etwas Vernünftiges zustande. Nach knapp zwanzig Minuten setzte Müller mit seinem Freistoß ein erstes Achtungszeichen. Bei einem doppelten Doppelpass zwischen Blankenburg und Schwitzky musste Torhüter Christoph Zwahr zum ersten Mal richtig eingreifen (28.). Von da an übernahmen die jungen Gastgeber, das Durchschnittsalter lag bei 21 Jahren, vehement das Kommando. Müller verfehlt per Kopf (29.), Blankenburg per Direktschuss ebenfalls nur knapp (32.). Die Führung der Budissen ist jetzt glücklich, deren Aktionen atmen kaum noch Gefahr. Anders Erzgebirge. Schwitzky kommt Zwahr zuvor, doch Sebastian Nuhs hält auf der Linie den Kasten noch sauber (36.). Gleich darauf ist das Glück aber vorerst aufgebraucht. Eine weite Flanke Schwitzkys findet Blankenburg. Bei dessen Eingabe hat Müller keine Mühe, den hochverdienten Ausgleich zu erzielen. Marcus Dörry verfehlt im Gegenzug nur leicht, doch die Richtung des Spiels bleibt die gleiche. Bei Georgis Versuch fehlt nicht viel (39.), Blankenburgs Schuss entschärft Zwahr (40.) und auch in der letzen Minute der ersten Halbzeit brennt es lichterloh. Zunächst hält Zwahr gegen Blankenburg, den Abpraller verzieht Georgi (45.). Budissa hängt in den Seilen, hangelt sich in die Pause, der Halbzeitpfiff ist wie eine Erlösung.
Auch nach dem Wiederanpfiff war der Truppe von Holger Erler die Lust auf Fußball anzumerken. Georgi läuft allein auf Zwahr zu. Im anschließenden Gewühl macht Blankenburg aus kürzester Entfernung das 2:1. Gleich darauf wirft sich Andreas Zichner in Müllers Schuss und bereinigt so die Situation (57.). Budissa versucht gegenzuhalten, bei Dörrys Direktschuss muss sich Keeper Arnold mächtig strecken (58.), bei einem Freistoß des gleichen Spielers fehlt nicht viel (59.). Doch gleich darauf der K.O.-Schlag, selbst verursacht. Thomas Pannachs Rückpass ist ein gefundenes Fressen für Müller, der Zichner stehen und Zwahr keine Eingriffsmöglichkeit lässt. Marcus Dörry versucht nochmals alles, zieht an Lobsch und Dojahn vorbei, im Fallen fehlt aber die Präzision (62.). Beide Mannschaften spielen mit offenem Visier, doch Aue hat die besseren Argumente. Kopfbälle von Müller hält Zwahr (64.) und streichen haarscharf vorbei (68.). Und so fällt das 4:1 auch völlig verdient. Ein schnell ausgeführter Freistoß Siemunds auf Schwitzky überrascht die Budissen völlig, Müller trifft die Lattenunterkante und Blankenburg drückt den Abpraller über die Linie. Aue wirkt spritziger und auch geistig frischer. Der pfeilschnelle Maik Georgi überläuft aus dem Mittelfeld kommend, die gesamte Bautzener Abwehr und schießt das letzte Tor des Tages. Die Erzgebirgler hatten ihr Tageswerk getan, Bautzens Versuche, das Ergebnis freundlicher zu gestalten (Marx (78.) und Rau (83.)), waren nicht mehr von Erfolg gekrönt. Mit verdientem Applaus quittierten die Zuschauer den fulminanten Sieg ihrer Jungs.
Der gute Start, den Budissa hinlegte, reichte nicht, um an die starke Leistung, die gegen Lok gezeigt wurde, anzuknüpfen. Nach etwa 25 Minuten ging der Spielfaden verloren, er wurde nicht mehr wiedergefunden. Als das 3:1 gefallen war, ist die Truppe untergegangen. Sicher war dies ein Dämpfer zur rechten Zeit, die Bäume wachsen halt nicht in den Himmel. Gegen Zwickau wird die Mannschaft wieder anders auftreten, dass sie das Zeug dazu hat, hat sie schon mehrfach bewiesen.
FC Erzgebirge Aue II: Arnold – Grandner, Liebold, Lobsch, Dojahn – Schwitzky, Wölfel, Siemund, Georgi (87. Wendschuch) – Blankenburg (88. Lenk), Müller
FSV Budissa Bautzen: Zwahr – Fröhlich, Nuhs, Zichner, Wochnik (54. Helcelet) – Dörry (75. Rau), Th. Pannach, Sentivan, Dietze– Miltzow, Marx (80. Völker).
Schiedsrichter: Martin Hofmann (Dachwig)
Gelbe Karten: Blankenburg, Grandner – Dörry, Dietze, Marx
Zuschauer: 200
Ecken: 5:3 (2:3)
Tore: 0:1 Marx (8.), 1:1 Müller (37.), 2:1 Blankenburg (49.), 3:1 Müller (60.), 4:1 Blankenburg (71.), 5:1 Georgi (75.)
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Geschrieben von: ejensen
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