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  • 08. Oktober 2005

     

    ZFC: Sensation knapp verpasst


    Von:  Systema

    „Der klare Sieger ist Meuselwitz, auch wenn wir das Spiel gewonnen haben.“ Besser als Jenas Trainer Heiko Weber konnte der Pokalknaller zwischen dem ZFC Meuselwitz und dem FC Carl Zeiss nicht zusammengefasst werden. Nach nervenaufreibenden 120 Minuten setzte sich der Favorit überaus glücklich mit 2:1 durch. Dabei zog der Regionalligist gleich zwei Mal den Kopf aus der Schlinge. Zunächst traf Kais Manai in der Nachspielzeit zum 1:1, dann sorgte Faruk Hujdurovic in letzter Sekunde der Verlängerung für den zweiten Treffer.

    „Unser Sieg schmälert die Leistung von Meuselwitz, die bereits 2:0 oder 3:0 hätten führen müssen. Bis auf drei Spieler waren wir wie von allen guten Geistern verlassen“, schätzte Weber die Partie realistisch ein. Sein Gegenüber – Damian Halata – verstummte und war zu keiner Stellungnahme mehr bereit. Dabei hätte er, bei aller verständlichen Frustration, eigentlich nur seinem Team eine großartige Leistung bescheinigen brauchen. Wie schon gegen Plauen kämpfte und spielte jeder für den Anderen, wurde Jena zeitweise klar beherrscht.

    Vor 1.703 Fans entwickelte sich in der bluechip-Arena ein tolles Spiel. Die Gastgeber übernahmen gleich das Heft des Handelns und hätten nach elf Minuten bei etwas Glück einen Elfmeter zugesprochen bekommen können. Nach einer Eingabe von Holm Pinder wurde Miroslav Rada im Jenaer Strafraum geschubst – der Pfiff blieb jedoch aus. Kurz Zeit später das erste Achtungszeichen der Gäste: Ronny Thielemann zog auf 30 Metern ab und Keeper Marco Eckstein musste sich lang machen. Doch mehr Zug zum Tor hatten die Meuselwitzer und auch gleich eine richtig dicke Chance. Matthias Großmann (19.) setzte einen Freistoß aus 25 Metern an den rechten Außenpfosten. Jetzt geriet Jena richtig unter Druck und der ZFC wurde für seine Bemühungen belohnt: Mirko Graf wurstelte sich an der Strafraumgrenze gegen drei Spieler durch, scheiterte an Keeper Christian Person. Den Abpraller netzte Mirko Kotowski (21.) aus zwölf Metern zum umjubelten 1:0 ein. Der Favorit wankte und kam bis auf zwei Schüsse von Manuel Endres (29./32.) überhaupt nicht gefährlich vor das Tor der Meuselwitzer. Anders das Team von Trainer Halata. Bei schön heraus gespielten Kontern hatten Großmann und Pavel Sedlacek sogar den zweiten Treffer auf dem Fuß.


    Nach dem Wechsel erwischte der ZFC erneut einen Start nach Maß. Wieder fehlte allerdings Sedlacek bei zwei ganz dicken Dingern die Kaltschnäuzigkeit. In der 49. Minute konnte sich ZFC-Keeper Oliver Dix – er ersetzte den mit Platzwunde ausgeschiedenen Eckstein – erstmals auszeichnen. Gegen den im Strafraum freistehenden Ronny Thielemann (49.) rettete er mit der linken Pranke. Jena übernahm nun mehr und mehr das Spiel, ohne jedoch die erneut starke Meuselwitzer Abwehr in Angst und Schrecken zu versetzen. Die besseren Gelegenheiten hatten weiterhin die Gastgeber. So legte Sebastian Miltzow in der 69. Minute schön per Kopf auf, doch Großmanns Schuss aus zehn Metern wurde im letzten Moment abgefälscht. Die anschließende Ecke fand den Kopf von Miltzow, doch diesmal stand ein Jenaer Abwehrspieler auf der Torlinie und klärte. Der Favorit wirkte einfalls-, hilf- und ratlos und versuchte es meist mit Verzweiflungsschüssen und monotonen Eingaben.

    In der dramatischen Schlussphase verpassten es die Ostthüringer, den Sack endgültig zuzumachen. Sedlacek (75.) und Miltzow (80.) fehlte allerdings bei ihren Abschlüssen auch das nötige Glück. Beide Stürmer verfehlten das von Person gehütete Tor nur um Zentimeter. Nun kam der kleinlich pfeifende Schiedsrichter Michael Wilske ins Spiel. Zunächst zeigte er Sedlacek (88.) wegen Ballwegschlagens die Ampelkarte. Dann ließ er nachspielen und ermöglichte dem Regionalligisten den unverdienten Ausgleich. Manai zirkelte das Leder aus 25 Metern in den rechten oberen Winkel – Verlängerung. Mit zehn Mann verteidigte der ZFC dann das 1:1 und hätte sich auch beinahe in das Elfmeterschießen gerettet. Doch in der 121. Minute zerstörte Hujdurovic alle Meuselwitzer Träume. „Das 1:1 fiel genau in der 90. Minute und das 1:2 war 10 Sekunden vor Ablauf der Verlängerung“, rechtfertigte der Unparteiische seine Entscheidungen.

    Die Spieler des ZFC sanken tief enttäuscht auf den Rasen - Trainer Halata rannte empört zum Schiedsrichter, doch es half nicht: Jena mogelte sich irgendwie ins Viertelfinale. Für den ZFC bleibt: Ein tolles Spiel, toll mitgehende Fans und Hochachtung vom Gegner. „Das war hier eine knisternde Atmosphäre und Meuselwitz hat ganz stark gespielt“, lobte Weber.

    ZFC Meuselwitz: Eckstein (45. Dix) – Baumann – Bronec, Pinder, Rada – Kotowski (66. Miltzow), Großmann, Dimter, Weinert – Graf (82. Kwiatkowski), Sedlacek

    FC Carl Zeiss Jena: Person – Kowalik, Hasse, Hujdurovic, Sykora (46. Manai) – Werner, Bochtler (61. Schmidt), Ziegner, Thielemann – Hähnge, Endres (46. Zimmermann)

    Zuschauer: 1703
    Gelb-Rote Karte: Sedlacek (ZFC/88.)
    Tore: 1:0 Kotowski (21.), 1:1 Manai (90.), 1:2 Hujdurovic (120.)

    Geschrieben von:  Systema

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