16. August 2007

 

Dyn. Dresden: Fangemeinschaft fordert fairen Umgang

Am Sonntag findet die Fußball-Partie zwischen dem 1. FC Magdeburg und der SG Dynamo Dresden statt. Für dieses Spiel wurden dem Gastverein aus Dresden nur 1.400 Karten zur Verfügung gestellt. Die Gründe dafür sind zum einen erhebliche Sicherheitsbedenken der Polizei und des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und zum anderen die Vorfälle beim letzten Gastspiel von Dynamo im März 2007, bei denen mehrere Sitzschalen durch Gästefans beschädigt wurden. Die Fangemeinschaft Dynamo gab nun zur aktuellen Situation folgende Erklärung ab:

Wir fordern fairen Umgang zwischen Polizei und Dynamo-Fans

Die Fangemeinschaft Dynamo bedauert diese Entscheidung sehr, weil damit der Großteil der Dynamo-Fans für das Vergehen einiger Unbelehrbarer in Mitleidenschaft gezogen wird. Unter der Maßgabe einer klaren Distanzierung der Fangemeinschaft Dynamo von Gewalt jeglicher Form bei Dynamo-Spielen sehen wir dem Spiel gegen Magdeburg jedoch sehr skeptisch entgegen. Der eingeschränkte Kartenverkauf hat dazu geführt, dass zahlreiche Dynamo-Fans Tickets für Magdeburger Blöcke erworben haben. Zum anderen werden Dynamo-Fans ohne Karten nach Magdeburg anreisen, um doch noch die Möglichkeit wahrzunehmen, Zugang zum Stadion zu finden, das höchstwahrscheinlich nicht ausverkauft sein wird. Die beiden genannten Beispiele stellen aus unserer Sicht ein mindestens gleichwertiges Sicherheitsrisiko dar, wie das auch der Fall gewesen wäre, wenn man Karten für die Gästefans ohne Einschränkung verkauft hätte. Wir befürchten deshalb unter dem Gesichtspunkt der ausgerufenen Sicherheitsstufe verstärkte Repressalien und Verbote gegen schwarz-gelbe Anhänger und bezweifeln den Erfolg des geplanten Sicherheitskonzeptes, insbesondere auch für unseren Verein. Betrachtet man die angekündigten Sicherheitsmaßnahmen, stellen wir wiederholt fest, dass Dynamo-Fans scheinbar immer schon im Vorfeld von brisanten Spielen kriminalisiert und pauschal als Sicherheitsrisiko angesehen werden. Diese Darstellung unserer Fangemeinde weisen wir entschieden zurück.

Wir sehen unseren Verein und seine Fans durch die getroffenen Maßnahmen nun vor einer schweren Bewährungsprobe stehen. Jede negative Begleiterscheinung könnte erneut eine schlechte Außendarstellung und Strafen nach sich ziehen. Wir fordern deshalb einen fairen Umgang der Sicherheitskräfte gegenüber unseren Fans am Spieltag im und um das Stadion sowie auf allen Anreisewegen. Wir erwarten im Hinblick auf das Vermeiden von unnötigen Provokationen eine auf Deeskalation ausgelegte Sicherheitsstrategie.

Wir wollen die Mannschaft bei diesem wichtigen Auswärtsspiel einfach nur unterstützen und stimmgewaltig zum Sieg schreien. Wir wünschen uns im Vorfeld des Spieles zudem eine sachliche und sportliche Berichterstattung der Medien, die dazu beiträgt, die ohnehin schon große Rivalität zwischen beiden Vereinen auf ein gesundes Maß zu reduzieren. Im Mittelpunkt sollte ausschließlich das Duell der beiden Mannschaften auf dem Rasen stehen.

Fangemeinschaft Dynamo

„Wir sehen in den Beschränkungen und dem derzeitigen Sicherheitskonzept keinen Ansatz zur Verbesserung der Situation rund um das Spiel und befürchten eher das Gegenteil, weil Dresdner Fans vor Ort möglicherweise weiteren Repressalien der Sicherheitskräfte ausgesetzt werden. Das kann unserer Meinung nach kein Weg sein, um ein solches Spiel in bester Derby-Atmosphäre über die Bühne zu bringen. Wir fordern deshalb einen fairen Umgang zwischen Fans und Polizei. Wir wollen als Anhänger auch entsprechend anerkannt und akzeptiert werden und freuen uns auf dieses Saison-Highlight“, so Florian Schnier, Vorstandsvorsitzender der Fangemeinschaft Dynamo, weiter.

Geschrieben von:  Systema