VfL Halle 96, 12. Oktober 2015
„Es war eklig, aber 3:0 gewonnen und wir haben einige falsche Entscheidungen im Spiel getroffen“, meinte Cheftrainer Lars Holtmann nach den 90 Pokalminuten beim burgenländischen Kreisoberligisten SG Blau-Weiß Bad Kösen.
Von Beginn an wähnte man sich auf der idyllisch gelegenen Spielstätte der Gastgeber so ein wenig an den vergangenen Donnerstag erinnert. Stichwort Dublin. Die 96er sofort am Drücker, spielbestimmend, Chancen habend, diese lange Zeit nicht nutzend. Gegen einen Kontrahenten, welcher erwartungsgemäß extrem tief stand. Dadurch tummelten sich fast ständig 21 Spieler in einer Hälfte. Es wurde eng, verdammt eng, zumal der Platz in etwa nur die Größe des heimischen Kunstrasens aufwies.
Zu Chancen kam der Oberligist freilich dennoch. Hauptsächlich daran beteiligt waren Fijad Mehanovic, Philipp Motscha, Melvin Gohlke, wenn man die Spielminuten 7, 15, 28, 29, 35 aus Halbzeit Eins in Betracht zieht. Die Gemeinsamkeit der aufgezählten Abschlüsse ist, dass diese allesamt von SG Blau-Weiß-Hüter Jamie Erhardt entschärft werden konnten. Somit schwang der sich zum besten Akteur seiner Elf auf.
Im Gegensatz dazu, musste Geburtstagskind Christian Ignorek (wurde 18) nicht einmal ernsthaft eingreifen. Seine Bewährungsprobe bekam und bestand Ignorek, welcher erst kurz vor Anpfiff für den angeschlagenen Pascal Kühn in die Startelf der 96er rückte, aber dennoch. Nachdem der eingewechselte Ivan Makhno an Erhardt gescheitert war (56.), kam nach einem lang und hoch gespielten Ball Christian Ossig völlig frei zum Abschluss, scheitert aber an Ignorek (58.). Gegen sich teuer verkaufende Gastgeber benötigten die Blau-Roten dann aber doch keine Zusatzspielzeit. Eduardo, Alexander Bury und Makno (74., 88., 90.+1) trafen zum 0:3-Endstand.
Personell ist die Mannschaft nach dem Pokalmatch vor neue Probleme gestellt. Beim ohnehin gelb-rot gesperrten Eduardo kommt nun noch eine Sprunggelenkverletzung bisher unbekannter Schwere hinzu. Ein übermotiviertes Einsteigen von Ossig, welcher dafür mit Gelb-Rot bestraft wurde, war die Ursache der Verletzung und Auslöser der emotionalen Reaktion von Tom Renner, welcher Ossig zu Boden stieß und dafür mit glatt Rot bestraft wurde. Somit fehlt Renner gegen Sandersdorf ebenfalls.
Wie fast immer bei solchen Dienstreisen in untere Ligen, konnte man auch auf der Anlage der Bad Kösener etwas Sympathisches und zum Schmunzeln anregendes entdecken. Diesmal war es ein Unterstand für die ‚Ultras Schulpforte‘, wie an jenem zu lesen war. „Es handelt sich dabei um ein paar Rentner, welche da im Trocknen sitzen können“, klärte eine szenekundige Insiderin auf.
Mit Spannung erwartet man nun die Auslosung zum Achtelfinale, welche bereits am Montag (12. Oktober) erfolgt.
Der VfL Halle 96 spielte mit: Ignorek, Schiller, Schammer, Renner, Bury, Mehanovic (65., Eduardo), Gohlke (55., Makhno), von der Weth, Motscha, Odovic, Brodkorb (76., Smirnov)
Andreas Jahnecke
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Geschrieben von: Stephan R.T.
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