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  • 06. August 2007

     

    1. FC Union: Auf die Größe kommt es an


    Von:  Systema

    Eintracht Frankfurt entscheidet das Pokal-Duell David gegen Goliath für sich – der 1. FC Union Berlin muss dagegen wieder kleine Brötchen backen.

    Bezeichnend, was sich da Mitte der zweiten Halbzeit im Strafraum des 1. FC Union Berlin abspielte. Der baumlange Alexander Meier (1,98 m) versuchte, seinem zwanzig Zentimeter kürzeren Gegenspieler Sebastian Bönig den Ball abzuluchsen. Das ungleiche Duell stand stellvertretend für das Aufeinandertreffen Klein gegen Groß, Union Berlin gegen Eintracht Frankfurt. Nur zu gerne hätten die Berliner das ewige Pokalduell David gegen Goliath für sich entschieden und dem Gegner aus Hessen ein Bein gestellt. Am Ende blieb den ‚Eisernen’ nur die Ernüchterung – auch wegen Alexander Meier, der mit seinen drei Toren ganz groß aufspielte.

    Bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen waren mehr als 12.000 Zuschauer in das Stadion ‚An der alten Försterei’ gekommen. Bevor sich die Mannschaften aus Frankfurt und Berlin auf dem grünen Rasen duellieren konnten, trugen die Anhänger beider Vereine ihren eigenen stimmgewaltigen Wettstreit aus. Auf die lautstarken „Auswärtssieg“-Gesänge der Frankfurter Schlachtenbummler antworteten die Berliner mit einem unmissverständlichen „Hier regiert der FCU!“ Anschließend regneten hunderte Kassen- und Toilettenrollen auf das Spielfeld und zwangen Schiedsrichter Günter Perl, die Partie mit einer Verspätung von fünf Minuten anzupfeifen.

    In den ersten zehn Minuten taten sich die Spieler beider Mannschaften schwer, Tormöglichkeiten herauszuspielen. Einzig Younga-Mouhani sorgte in der vierten Minute für etwas Torgefahr, als er den Ball im Strafraum nur knapp verpasste und ein Luftloch schlug. Bis zur siebzehnten Minute spielte der Regionalligist aus Berlin auf Augenhöhe mit dem Erstligisten aus Frankfurt. Ein Klassenunterschied war kaum auszumachen. Wie aus dem Nichts fiel dann jedoch das Führungstor für die Hessen. Der Schweizer Spycher passte auf Alexander Meier, der aus fünf Metern nur noch einzuschieben brauchte – 1:0 für die Eintracht.

    Angetrieben vom immer stärker werdenden Meier erspielten sich die Frankfurter nun mehr Spielanteile und drängten auf das zweite Tor. Das sollte dann auch fallen, allerdings für die ‚Eisernen’ aus Berlin. Nico Patschinski stand in der 28. Minute goldrichtig und netzte Bembens Vorlage mustergültig im Tor von Eintracht-Keeper Pröll ein. „Hurra, hurra Union ist wieder da“, schallte es aus dem Berliner Fanblock. Sollte es doch noch zur ersehnten Pokalsensation reichen?

    Die Antwort gab Eintracht-Neuzugang Mehdi Mahdavikia, der sich in der 36. Minute am rechten Flügel durchsetzte und Alexander Meier das 2:1 auf dem Silbertablett servierte. Mit einer knappen Führung für Frankfurt ging es in die Halbzeitpause.

    Dort schien Trainer Uwe Neuhaus seinen Spielern einiges erzählt zu haben. Mit Leidenschaft drängte sein Team nach dem Seitenwechsel auf den Ausgleich. Beinahe hätte es für die Hauptstädter dann auch zum 2:2 gereicht. Younga-Mouhanis Drehschuss verfehlte das Tor von Pröll jedoch knapp. Den Unterschied machte auch im zweiten Spielabschnitt der überragende Meier, der in der 57. Minute das 3:1 mit dem Kopf erzielte.

    Union Berlin gab sich nicht auf, kämpfte aufopferungsvoll. Besonders Karim Benyamina sorgte nach seiner Einwechslung für Gefahr vor dem Kasten der Frankfurter Eintracht. Der Distanzschuss des 25-jährigen klatschte in der 73. Spielminute aber nur an den Pfosten. Statt des Anschlusstreffers, mussten die Unioner mit ansehen, wie Eintracht-Kapitän Amanatidis in der 86. Minute den 1:4-Endstand besorgte.

    „Letztlich hat man eben gesehen, dass die erste Liga und wir nur dritte spielen“, gab Unions Bester Niko Patschinski nach dem Spiel ernüchtert zu Protokoll. „Eine Mannschaft ist der Favorit, eine der Außenseiter. Und der Favorit hat gewonnen“, konnte auch Younga-Mouhani seine Enttäuschung nicht verbergen. Zu lange sollten die Köpenicker dem Pokalaus aber nicht hinterher trauern. Schon am Mittwoch haben sie die Möglichkeit zu beweisen, dass es nicht nur auf die Größe allein ankommt – dann geht es in der Regionalliga gegen Rot-Weiss Ahlen.

    Die Fans des 1. FC Union Berlin hofften auf eine Pokalsensation.


    Knapp am Tor vorbei: Younga-Mouhanis Schuss in der 54. Minute.


    Machte den Unterschied: Frankfurts Alex Meier.

    Conrad Ziesch

    Geschrieben von:  Systema

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